Der Blitz der Liebe
es nicht glauben«, erwiderte er, »nach all den Sorgen und den schlaflosen Nächten, in denen ich mir keine Lösung unseres Problems vorstellen konnte! Jetzt habe ich mein Londoner Haus zu einem, wie mir scheint, sehr hohen Preis vermietet, und der Erlös aus diesen merkwürdigen Gefäßen wird auch nicht klein sein.«
Lalita lachte. »Ich fand alle drei ziemlich häßlich und bedaure es nicht im geringsten, sie zu verlieren.«
Lord Heywood drückte Lalita fester an sich. »Wir haben beide so viel Glück, so unglaublich viel Glück!«
Lalita schmiegte sich an ihn. »Wenn Carter zurückkommt...«, fing sie zögernd an.
Lord Heywood wußte, was sie fragen wollte, und auf seinen Lippen bildete sich ein liebevolles Lächeln, als er antwortete: »Ich nehme an, daß ich dich jetzt, wo du keinen Vormund mehr hast, heiraten muß, denn du hast dich dadurch, daß du allein bei mir gewohnt hast, hoffnungslos kompromittiert.«
Lalita legte den Kopf an seine Schulter. »Du mußt mich nicht heiraten«, flüsterte sie, »wenn dir die Freiheit lieber ist.«
»Was soll ich dann mit dir machen?« fragte er.
»Ich könnte hier bei dir bleiben«, antwortete sie, »und wenn du dich meiner schämst, sobald deine feinen Freunde dich besuchen kommen, dann könnte ich mich immer verstecken.«
Lord Heywood lachte. »Du weißt ganz gut, daß ich will, was du willst«, sagte er. »Jetzt können wir unsere Beziehung auf eine traditionellere Basis stellen.«
Lalita blickte verwirrt zu ihm auf, und er fuhr fort: »Was ich damit sagen will, mein Liebling, ist, daß ich dich jetzt reinen Gewissens um deine Hand bitten kann. Willst du mir also, meine Angebetete, die große Ehre erweisen, meine Frau zu werden?«
Es lag so viel Ernst in seiner Stimme, daß Lalita die Arme um seinen Hals schlang. »Genau das wollte ich von dir hören!« rief sie. »Und du kennst die Antwort: Ja! Ja! Ja!«
»Ich glaube, wenn du dich der Etikette gemäß benehmen würdest«, neckte Lord Heywood sie, »dann würdest du dich jetzt zieren und schüchtern sagen: ›Das kommt alles so plötzlich.‹«
»Wenn ich das täte, würde ich dir die Möglichkeit geben, mir noch zu entwischen«, gab Lalita zurück. »Ach, mein wundervoller Romney, ich wünsche mir nur, für immer mit dir zusammen zu sein und dich zu lieben.« Sie machte eine Pause, bevor sie ein wenig ängstlich fragte: »Du willst meine Liebe doch?«
»Ich will sie mehr als alles andere auf der Welt!« antwortete Lord Heywood.
»Und du bist nicht darüber wütend, daß ich vermögend bin?«
»Ich nehme an, es ist eines dieser lästigen Dinge, mit denen ich mich abfinden muß«, erwiderte er. »Ich hoffe aber, daß es sich auf die eine oder andere Weise als nützlich erweisen wird.«
Lalita lachte. »Ich weiß, daß du das Geld für die Pachtgüter und die Pensionäre verwenden wirst.«
»Vielleicht lasse ich dir gerade so viel übrig, daß du dir dann und wann ein neues Kleid kaufen kannst«, scherzte Lord Heywood, »oder eines dieser herausfordernden Nachthemden.«
Er sagte das so, daß Lalita errötete, und sie antwortete: »Du wirst bis zu unserer Hochzeit morgen vergessen müssen, daß du mich je in einem Nachthemd gesehen hast.«
»Morgen?« fragte Lord Heywood. »Warum sollte ich bis morgen warten?«
»Ich dachte«, erwiderte Lalita, »daß wir morgen –«
»Heute abend!« sagte er. »Carter hat gesagt, er will vor dem Essen zurück sein. Zieh dich jetzt bitte um, mein Liebling. Wir wollen unsere Pferde satteln und ins Dorf hinunterreiten, um mit dem Pfarrer zu sprechen.«
»Meinst du das wirklich im Ernst?« fragte Lalita.
»Warum nicht?« erwiderte Lord Heywood. »Wenn du denkst, ich kann schlafen, wenn die Tür zwischen unseren Zimmern geschlossen ist, dann täuschst du dich gründlich.«
»Es ist wundervoll, daß wir heute abend heiraten«, rief Lalita, »aber erst muß ich die Kapelle schmücken.«
Es fiel Lord Heywood ein, daß das ganze Dorf über den Tod von Edward Duncan sprechen könne. Deshalb war es das Beste, wenn niemand außer dem Pfarrer, den er zur Geheimhaltung verpflichten wollte, Lalita sah und von ihrer Hochzeit erfuhr. »Ich glaube, es ist besser«, sagte er, »wenn ich den Pfarrer allein aufsuche.«
»Ja natürlich«, erwiderte Lalita. »Und, Liebling, ich habe eine Idee, wenn du einverstanden bist.«
»Was für eine?«
»Ich habe kein Kleid für unsere Hochzeit, aber ich habe das Brautkleid deiner Mutter gefunden.«
»Wo?«
»In einem Schrank in einem
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