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Der Blitz der Liebe

Titel: Der Blitz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
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»Wie hast du mir das antun können?« fragte sie. »Du hast meine Briefe nicht beantwortet, hast dich nicht bemüht, mit mir Verbindung aufzunehmen, und jetzt erfahre ich, daß du – verheiratet bist!« Ihre Stimme wurde immer lauter, als sie fortfuhr: »Ich bin in meinem ganzen Leben nicht so beleidigt worden! Dein Benehmen ist abscheulich!«
    Lord Heywood konnte offensichtlich nur mit Mühe sprechen, als er sagte: »Wenn ich dich verärgert habe, möchte ich mich entschuldigen.«
    »Mich verärgert?« rief Lady Irene. »Was hast du denn erwartet, was ich empfinde? Als du dich verabschiedet hast, hast du gesagt …« Sie schlug vor Entrüstung die Hände über dem Kopf zusammen. »Aber was hat es für einen Sinn, darüber zu reden? Du bist verheiratet, und ich habe gedacht –« Die Stimme versagte ihr.
    Dann stampfte sie mit dem Fuß auf, als habe sie plötzlich jegliche Kontrolle über ihre Gefühle verloren. »Es wird dir noch leid tun, daß du mir das angetan hast!« drohte sie. »Und ich werde dafür sorgen, daß diese Gans von keinem respektablen Mitglied der Gesellschaft akzeptiert wird.« Dann drehte sie sich um und rauschte aus dem Zimmer.
    Sie hörten, wie sich ihre Schritte in dem langen Korridor entfernten, bis sich Lord Heywood etwas verspätet seiner guten Manieren besann und hinter ihr her eilte.
    Als sie allein war, hatte Lalita das Gefühl, daß ihre Beine sie nicht länger trugen, und sie sank zu Boden.
    Sie dachte darüber nach, was sie getan hatte.
    Es war alles so schnell gegangen, und die Erklärung, daß sie verheiratet seien, hatte sich ihr auf die Lippen gedrängt, ohne daß sie auch nur eine Sekunde bedachte, was für Folgen ihre Lüge haben konnte. Als sie Lord Heywood langsam zurückkommen hörte, zitterte sie. Da sie es nicht wagte, ihm in die Augen zu blicken, begann sie die Skizzen einzusammeln, die auf dem Fußboden lagen. Sie hörte, wie er die Tür hinter sich schloß.
    Er kam auf sie zu und blieb ein paar Schritte vor ihr stehen. Da wußte sie, daß er darauf wartete, daß sie zu ihm aufblickte.
    »Ich nehme an, es ist Ihnen klar, was Sie angerichtet haben!« sagte er vorwurfsvoll.
    »Ich dachte, ich tue Ihnen einen Gefallen.«
    »Aber sich haben Sie damit noch tiefer in das Schlamassel gebracht.«
    »Ich verstehe nicht, was das mit mir zu tun hat.«
    »Stellen Sie sich nicht so dumm!« fuhr Lord Heywood sie aufgebracht an. »Was sollen wir denn machen, wenn meine Freunde erfahren, daß wir verheiratet sind, und mir gratulieren wollen?«
    »Sie könnten sagen, daß die ganze Sache ein Scherz war.«
    Lord Heywood konnte nicht umhin zu denken, daß das eine geradezu geniale Lösung war. Gleichzeitig war er aber überzeugt, daß die Sache viel ernstere Folgen haben würde. Er trat ans Fenster, als könne er besser nachdenken, wenn er in den Garten hinausblickte.
    »Wenn ich etwas getan habe, was Ihnen schadet«, sagte Lalita, »dann will ich auf der Stelle gehen.«
    »Ich verstehe nicht, warum Sie es getan haben.«
    »Carter hat mir erzählt, daß Sie froh waren, sie in Paris zurücklassen zu können.«
    »Carter hat kein Recht, so etwas zu sagen.«
    »Aber ist es wahr?«
    »Ich habe nicht vor, darüber zu reden.«
    »Aber es wäre ein Fehler, wenn Sie daran dächten, sie zu heiraten! Sie ist keine gute Frau.«
    »Woher wollen Sie das wissen?« fragte Lord Heywood höchst verärgert.
    »Ich weiß es ganz einfach. Und jetzt, wo sie wütend ist, wird sie Ihnen schaden, wo sie kann.«
    Lord Heywood wußte, daß es die Wahrheit war. Es war ihm unmöglich, Lalita zu widerlegen. Weil er jedoch erst einmal mit sich selbst ins reine kommen mußte, verspürte er nicht den Wunsch, weitere Erklärungen abzugeben, so froh er auch war, Lady Irene los zu sein. Er stapfte aus dem Schreibzimmer und warf die Tür hinter sich ins Schloß.
    Lalita saß da und starrte auf die Zeichnungen. Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten.
    Dabei hatte sie ihm doch nur helfen wollen! Sie hatte ihn vor Lady Irene schützen wollen, die sie schon, bevor sie sie gesehen hatte, für schlecht gehalten hatte. Aber jetzt war sie davon überzeugt, daß sie noch schlimmer war. Sie war böse!
    Sie sagte sich, daß die Schwingungen, die von Lady Irene ausgingen, ähnlich denen ihres Onkels waren, als er versucht hatte, ihr die Heirat mit ihrem Vetter aufzuzwingen.
    Lalita fühlte, daß Lord Heywood, auch wenn er wenig von sich preisgab, voll der hohen Ideale war, von denen sie sich immer vorgestellt hatte, daß

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