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Der Blitz der Liebe

Titel: Der Blitz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
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Ihnen einen Heiratsantrag zu machen, wenn sie nur die Möglichkeit hätten, Sie kennenzulernen.«
    Der Ausdruck des Schreckens wich aus Lalitas Gesicht. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie einen Ball für mich geben wollen?« fragte sie.
    »Ich würde schon, wenn es mir möglich wäre, aber ich habe eigentlich gedacht, daß Sie den Platz in der Gesellschaft einnehmen sollten, der Ihnen zusteht. Sie dürfen Ihre Jugend und Schönheit nicht an einen alten Mann wie mich verschwenden.«
    »Jetzt wollen Sie mir bestimmt ein Kompliment entlocken«, meinte Lalita. »Ich glaube, ich nehme Sie im Gegenteil zu sehr für mich in Anspruch und halte die fleißigen kleinen Bienen ab, die sonst um einen Honigtopf namens Romney Heywood schwirren!«
    »Das haben Sie von Carter!« rief Lord Heywood vorwurfsvoll.
    »Natürlich. Er hat mir klargemacht, wie bevorzugt ich bin, daß ich mit einem Mann essen darf, der Hunderte von Herzen gebrochen hat.«
    »Wenn Sie so mit mir reden, werde ich sehr ärgerlich!«
    Lord Heywood versuchte, das streng zu sagen, aber in seinen Augen stand ein Lächeln.
    Lalita kam durch das Zimmer und setzte sich zu seinen Füßen. Sie breitete ihren Rock um sich aus, so daß sie mehr denn je wie eine gerade erblühende Rose aussah. »Ich will Sie nicht ärgern«, sagte sie. »Mein Gefühl sagt mir, daß Sie sehr empfindlich sind, wenn es um Ihre Anziehungskraft auf Frauen geht. Statt dessen sage ich nur, daß es mir lieber ist, hier mit Ihnen zu essen als bei Almack zu tanzen oder einen Ball beim Prinzregenten zu besuchen.«
    »Ich behaupte aber immer noch, daß Ihr Platz dort sein sollte.«
    »Und meine Antwort ist dieselbe: Ich bin sehr glücklich, wo ich bin.«
    Es konnte keinen Zweifel an der Aufrichtigkeit ihrer Worte geben, die sich in ihren Augen widerspiegelte und sie so schön machte, daß Lord Heywood einem fast unwiderstehlichen Drang, sie an sich zu ziehen und zu küssen, widerstehen mußte.
    Am nächsten Morgen ritten sie wie üblich früh aus, und Lord Heywood spürte, daß alles, was er sah, ihm jetzt mehr bedeutete als vor seiner Fahrt nach London.
    Er sagte davon nichts zu Lalita, aber als ahnte sie es, äußerte sie, als sie in einen gemächlichen Trott verfielen: »Erst wenn man um etwas kämpfen muß, merkt man, was es einem wert ist. Ich beneide Sie. Arm oder reich, was sich jeder wünscht, ist ein Heim, und das ist etwas, das ich verloren habe und vielleicht nie wieder besitzen werde.«
    Es lag etwas sehr Sehnsuchtsvolles in ihrer Stimme, und Lord Heywood erwiderte ohne nachzudenken: »Im Augenblick teilen Sie das meine mit mir.«
    »O ja«, meinte Lalita. »Aber gleichzeitig habe ich, wie Sie sehr gut wissen, Angst, daß Sie mich vor die Tür setzen.«
    »Ich mache mir immer noch Gedanken darüber, was das Beste für Sie wäre.«
    »Darauf kann ich Ihnen ganz leicht eine Antwort geben«, antwortete Lalita. »Aber lassen Sie uns zu den Bäumen dort drüben reiten!«
    Während sie noch sprach, berührte sie schon Conqueror mit der Peitsche und ritt in einem so schnellen Galopp davon, daß Lord Heywood einige Zeit brauchte, ehe er sie eingeholt hatte.
    Sobald sie wieder im Schloß waren, fingen sie an, die Kapelle zu säubern. Es hatte sich nicht nur Staub angesammelt, sondern auch einige Scheiben in den Fenstern waren zerbrochen, und die Vögel hatten auf dem kunstvoll gearbeiteten Gesims und über dem Altar Nester gebaut. Die Holzschnitzereien an den Wänden waren jedoch so wunderbar wie zu der Zeit, als sie die Mönche dort angebracht hatten, und der Marmor des Altars war nach dem Polieren so schön, wie es nur die Patina des Alters bewirken kann.
    Sie arbeiteten bis zum Mittagessen, dann sagte Lord Heywood, nachdem sie sich gewaschen und den ausgezeichneten Kaninchenbraten gegessen hatten, den ihnen Carter zubereitet hatte: »Ich finde, wir haben für heute genug getan. Ich schlage vor, wir ruhen uns während der Mittagszeit ein wenig aus und gehen dann in den Garten.«
    »Gern.«
    »Ich möchte Ihnen zeigen, wo meine Mutter einen Wassergarten angelegt hat«, fuhr Lord Heywood fort. »Ich fürchte, daß er jetzt zugewachsen und voller Unkraut ist. Er bestand aus kleinen Wasserfällen und Teichen, in denen Goldfische schwammen. Vielleicht werden wir ihn eines Tages wieder so herrichten können, wie er aussah, als ich ein Junge war.«
    Er hatte das ohne nachzudenken gesagt, und erst als er Lalita ansah, merkte er, daß seine Worte bedeuteten, daß sie lange bei ihm sein würde. Ich darf ihr

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