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Der Blitz der Liebe

Titel: Der Blitz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
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diesen Krug gefunden, Lalita?«
    »Er war im Blumenzimmer bei den Vasen.«
    Mr. Walton stöhnte auf. »Er hätte ohne weiteres zerbrechen können«, sagte er mit dem Ausdruck tiefster Anteilnahme.
    Lord Heywood erhob sich. »Ich glaube, das Beste ist«, sagte er, »wir sehen uns im Blumenzimmer um.«
    »Ich brenne darauf, Mylord«, rief Mr. Walton und stellte den Krug sicherheitshalber genau in die Mitte des Schreibtisches. »Wenn ich mir vorstelle, daß Eure Lordschaft den Wert dieses ausgezeichneten griechischen Tongefäßes nicht erkannt haben! Der Gedanke, was damit hätte passieren können, läßt mich schaudern.«
    »Wir wollen sehen, ob wir noch etwas haben, womit wir so leichtfertig umgehen«, erwiderte Lord Heywood.
    Er sagte das zu Mr. Walton, aber seine Augen begegneten denen Lalitas, und sie ließ ihre Hand in seine gleiten. Mit Mr. Walton im Schlepptau gingen sie zum Blumenzimmer, das neben der Speisekammer lag.
    Es war der kleine Raum, in dem Lalita die Vasen, die sie für die Blumen brauchte, gefunden hatte. Sie standen auf schmalen Regalbrettern an den Wänden. In der Mitte befand sich ein ausrangierter Spieltisch, auf dem man die Blumen zu Sträußen binden konnte, und als sie einen Krug für den Pfirsichsaft gebraucht hatte, hatte sie ihn einfach von einem der unteren Bretter genommen.
    Mr. Walton ging mit gespannter Aufmerksamkeit von Regal zu Regal, und Lalita schien es, daß er ziemlich enttäuscht war, bis er einen Freudenschrei ausstieß und eine runde Schüssel herunterholte, die recht gewöhnlich aussah. »Eine Lotosblüten-Schüssel, Sung-Dynastie«, rief er begeistert.
    »Sie meinen, sie ist chinesisch?« fragte Lalita.
    »Ein perfektes Exemplar«, erwiderte er. »Sehen Sie sich nur die blaßgrüne Glasur an.« Er war genauso begeistert, als sich im letzten Regal ein Keramikgefäß mit schwarz-brauner Glasur fand, das er ebenfalls der Sung-Dynastie zuordnete.
    »Ich glaube, die chinesischen Schüsseln haben meiner Großmutter gehört«, meinte Lord Heywood, »deshalb sind sie nicht im Inventar aufgeführt. Ich erinnere mich undeutlich, daß sie mir erzählt hat, daß ihr Vater China bereist hat.«
    Nachdem Mr. Walton sie gebeten hatte, die chinesischen Schüsseln und den Krug an einem sicheren Ort zu verwahren, verkündete er, er müsse nun nach London zurück.
    »Wollen Sie nicht zum Mittagessen bleiben?« fragte Lord Heywood. »Es wird zwar ein sehr einfaches Mahl, weil mein Diener nicht da ist, aber Sie haben mir so gute Neuigkeiten gebracht, daß ich Ihnen gern meine Gastfreundschaft anbieten würde.«
    »Das ist zu gütig von Eurer Lordschaft«, erwiderte Mr. Walton, »aber ich muß unbedingt den Mietvertrag abliefern, damit unsere Kunden von der hochwillkommenen Entscheidung Eurer Lordschaft bezüglich Heywood House Kenntnis erhalten.«
    »Ich bin Ihnen dankbar«, sagte Lord Heywood, »auch dafür, daß Sie diese Schätze entdeckt haben, die ich so bald wie möglich verkaufen möchte.«
    »Das Auktionshaus Christie's wäre überaus erfreut, wenn Sie ihm die drei Gegenstände anböten, die die Museumsdirektoren in der ganzen Welt begeistern werden.«
    »Warum nehmen Sie sie nicht gleich mit?« schlug Lord Heywood vor.
    Mr. Walton war entsetzt. »Ich möchte die Verantwortung nicht auf mich nehmen, Mylord«, erwiderte er schnell. »Mit Erlaubnis Eurer Lordschaft werde ich für ihren Transport nach London richtige Packer mit einem geeigneten Fahrzeug schicken.«
    »Vielleicht haben Sie recht«, sagte Lord Heywood. »Wenn diese Gegenstände jetzt, nach so vielen Jahrhunderten, zerbrächen, wäre das sicherlich eine Katastrophe.«
    Mr. Walton verabschiedete sich mit einer bis dahin bei ihm nicht wahrnehmbaren Lebhaftigkeit, die Lalita zu der Überlegung veranlaßte, daß er darauf brannte, nach London zurückzukehren, um die Anerkennung für seine Funde einzuheimsen. Nachdem er sie noch einmal ermahnt hatte, so vorsichtig wie möglich mit ihren Schätzen umzugehen, fuhr er ab.
    Erst als sie oben auf der Treppe standen und seiner Kutsche nachschauten, die eilig davonfuhr, wurde Lalita richtig klar, was Mr. Waltons Besuch bedeutete. Sie blickte zu Lord Heywood auf und sah, daß die Düsternis aus seinem Gesicht gewichen war und seine Augen leuchteten.
    Lord Heywood breitete die Arme aus und zog Lalita an sich. »Ich glaube, du bist eine kleine Hexe«, sagte er. »Du hast mir gesagt, daß alles gut werden würde, und so ist es gekommen.«
    »Du hast gewonnen«, sagte Lalita sanft.
    »Ich kann

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