Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Blutengel

Der Blutengel

Titel: Der Blutengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
herausfinden.«
    »Tu das.«
    »Und was ist mit den dreien, die noch fehlen?«, fragte Iris.
    Ich holte die Liste hervor, die Dr. Kellerman mir gegeben hatte. Man hatte zwar die Adressen notiert, aber keine dazugehörigen Telefonnummern, und das ärgerte mich schon ein wenig.
    Daran konnte ich jetzt nichts ändern. Aber ich hatte auch keine Lust, die Adressen der Reihe nach abzufahren, deshalb telefonierte ich mit unserer Info-Zentrale, um mir dort helfen zu lassen.
    Ich gab die Namen durch und wartete darauf, dass ich die entsprechenden Telefonnummern bekam.
    Man wollte mich zurückrufen.
    Iris saß noch immer auf dem Bett. Sie schaute nach vorn, ohne wirklich etwas zu sehen. Ich öffnete eines der beiden kleinen Fenster, um frische Luft in den Raum zu lassen. Ich wünschte mir, einen dieser Engel zu sehen wie schon im Krankenhaus, aber das konnte ich nicht herbeizaubern.
    »Wissen Sie nicht mehr, wo diese Engelsburg liegt, von der sie sprechen?«
    Betrübt blickte mich Iris an. »Nein, das weiß ich nicht mehr. Es ist wie ausradiert in meinem Kopf.«
    »Okay, vielleicht kommt es noch.«
    »Das hoffe ich auch.«
    Suko hatte einen Erfolg erreicht. Er schnickte mit den Fingern, um auf sich aufmerksam zu machen. Dann erklärte er uns, in welch einem Gefängnis Helen Spride einsaß.
    »Ach dort«, sagte ich nur.
    »He, kennst du dich da aus?«
    »Nein, nein, aber ich habe davon gehört. Es ist kein Knast, wie man ihn sich vorstellt. Man bringt dort nur die leichteren Fälle unter. Die Einsitzenden haben sogar Freigang und können gewissen Beschäftigungen nachgehen, um den Kontakt mit dem normalen Leben nicht zu verlieren.«
    »Hört sich nicht mal schlecht an.«
    Ich nickte. »Das finde ich auch.«
    »Jetzt fehlen uns nur noch die Infos über die drei Männer, die mitgemacht haben. Wenn wir auch...«
    Mein Handy meldete sich, und Suko verstummte.
    Der Kollege schien gute Laune zu haben, als er mir die Telefonnummern durchgab, die ich mir auf dem Blatt notierte, das ich von Dr. Kellerman bekommen hatte. »Wir waren doch mal wieder super, nicht?«
    »Das kann man sagen. Danke.«
    »Für Sie tue ich fast alles.«
    Ich lachte und nickte dann Suko und Iris zu. »Wer sagst denn? Wir können weitermachen.«
    Es gab drei Nummern. Wir wollten sie der Reihe nach anwählen und hofften, dass wir bei einer Glück hatten.
    Unser Glück steigerte sich sogar, denn bei allen dreien wurde abgehoben. Nur waren es fremde Stimmen.
    Zweimal ein Makler mit Kunden und einmal eine Frau, die mit ihren Helfern eine Wohnung entrümpelte.
    Die grausame Wahrheit ließ nicht lange auf sich warten. Die drei Männer waren tot. Ebenso wie Dave Mitchell waren sie plötzlich in ihren Wohnungen gestorben. Woran, das konnten mir die Leute, mit denen ich sprach, nicht sagen.
    Iris King fing an zu weinen, als sie das hörte. Auch Suko und ich standen für eine Weile wie Menschen da, denen alle Felle weggeschwommen waren. Ich spürte, dass eiskalte Streifen über meinen Nacken liefen, und dachte daran, dass die Blutengel es tatsächlich geschafft und sich sicherlich dabei gestärkt hatten.
    »Bleibt noch Helen Spride«, sagte Suko leise.
    »Und ich«, flüsterte Iris unter Tränen.
    »Keine Sorge«, beruhigte ich sie. »Wir werden schon gut auf Sie aufpassen, Iris.«
    Suko telefonierte bereits. Sicherlich wollte er sich mit dem Knast in Verbindung setzen und musste erst mal die Sammelnummer herausfinden. Auch da würde Scotland Yard uns behilflich sein. Ich wusste auch, dass es dauern konnte, und telefonierte deshalb mit unserem Chef, Sir James, um ihm einen Zwischenbericht zu geben. Schließlich hatte er uns auf den Fall angesetzt.
    »Ich habe lange nicht mehr von Ihnen gehört, John. Wie sieht es aus? War es eine Finte?«
    »Nein, Sir.«
    »Berichten Sie!«
    Er bekam alles zu hören, was wir herausgefunden hatten. Dass inzwischen vier Menschen ums Leben gekommen waren, erschütterte ihn, und er wollte auch nachhaken, wie es hatte passieren können.
    »Der Arzt wird möglicherweise von einem Herzschlag sprechen. Ich denke nur, dass man den Toten das Hämoglobin geraubt hat, und das ist ja nicht eben als freudige Nachricht zu werten.«
    »Sie sagen es, John. Eine andere Frage hätte ich auch noch. Sind Sie dem Verursacher bereits auf der Spur?«
    »Das kann man nur hoffen.«
    »Sie erzählten etwas von einer Engelsburg, John...«
    » Sorry , aber es ist nicht die in Rom gemeint. Der Ort muss hier in London liegen. Es kann sein, dass sich Iris King wieder

Weitere Kostenlose Bücher