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Der Blutengel

Der Blutengel

Titel: Der Blutengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hat er uns tief getroffen.« Sie deutete auf ihre Brust. »Das erreichte schon unsere Seelen, meine ich.«
    Sie hatte bisher im Plural gesprochen, und dabei wollten wir auch bleiben. Es gab noch weitere vier Personen, die an diesem Kurs teilgenommen hatten, und die wollten wir gern zu Gesicht bekommen. Wobei wir hofften, sie lebend vorzufinden.
    Dr. Kellerman kehrte zurück. Er lächelte und nickte uns zu. »So, ich habe die Adressen der vier Menschen bekommen. Ich denke und hoffe, dass Sie einen größeren Erfolg haben werden und Sie keine Leichen vorfinden.«
    »Das hoffen wir auch«, sagte ich und nahm den Zettel entgegen. Ich warf einen kurzen Blick darauf und runzelte die Stirn. Die Leute wohnten zwar alle in London, aber recht weit voneinander entfernt. Das ließ mich nicht eben jubeln.
    Ich merkte, dass Dr. Kellerman zu tun hatte und sich verabschieden wollte. Dem standen wir nicht im Weg. Er drückte Suko und mir die Hand, und als er dann vor Iris King stand, fing diese an zu zittern. Schließlich warf sie sich in seine Arme und bedankte sich für die Hilfe, die sie durch ihn erfahren hatte.
    Der Arzt stand peinlich berührt daneben und schaute etwas verlegen. Dann hauchte er der jungen Frau einen Kuss auf die Stirn und gab ihr den Rat, auf sich aufzupassen.
    »Ich werde es versuchen.«
    »Sie schaffen es.«
    Wenig später war Dr. Kellerman wieder verschwunden. Er ließ uns allein zurück. Iris King stand etwas verlegen zwischen uns und wollte wissen, wie es weiterging.
    »Zwei Dinge sind wichtig«, sagte ich. »Zum einen müssen wir Kontakt zu den anderen Kursteilnehmern aufnehmen, und zum anderen möchte ich gern erfahren, wo wir diese Engelsburg finden können, von der Sie gesprochen haben. Die muss es ja irgendwo geben.«
    »Ich war da.«
    »Das glauben wir Ihnen. Auf der Liste steht ein Name, der uns ebenfalls interessiert. Helen Spride. Es kann durchaus sein, dass sie mehr weiß als Sie. Deshalb sollten wir ihr zuerst einen Besuch abstatten, bevor wir uns um die anderen Dinge kümmern.«
    Iris King nickte und flüsterte: »Helen – ja, das ist schon wahr. Leider habe ich sie in der letzten Zeit nicht gesprochen. Ich weiß nicht, was mit ihr passiert ist.«
    »Das werden wir herausfinden. Haben Sie denn eine Telefonnummer, unter der wir sie erreichen können?«
    »Nein, die habe ich nicht. Nicht bei mir. Ich müsste zu Hause nachschauen.«
    »Okay, dann machen wir das doch.«
    Es gab nichts mehr zu sagen. Zumindest nichts mehr hier im Krankenhaus. So schnell wie möglich verließen wir es, und als wir draußen vor dem Eingang standen, schüttelte Iris King den Kopf.
    »Ich kann noch nicht begreifen, dass dies alles ein Ende hat. Wirklich nicht.« Im nächsten Augenblick schossen wieder Zweifel in ihr hoch. »Aber hat es das wirklich?«
    »Wir wollen es hoffen«, sagte ich...
    ***
    Sehr sicher fühlte Iris King sich nicht, als sie ihre winzige Wohnung betrat. Für eine Person reichte sie soeben, doch wer die Mieten in London kennt, der muss wissen, das auch für Besenkammern überhöhte Preise bezahlt werden.
    Schlimm war auch die Luft, die sich zwischen den Wänden staute. Es gab nur einen Raum, nebenan eine winzige Dusche mit der Toilette, und innerhalb des großen Raumes war alles vorhanden, was Iris besaß. Außerdem gehörte sie nicht zu den ordentlichen Menschen und so lag vieles verstreut um ihr Bett herum, das den Mittelpunkt bildete.
    Sie hatte ihre Wohnung mit einem scheuen Blick betreten. Die Angst war noch längst nicht verschwunden, aber sie verschwand, als sie erlebte, dass niemand auf sie wartete, und sie auch sonst keinen Besuch bekommen hatte, denn das Durcheinander stammte von ihr.
    Zuerst zog sie flache Schuhe an. Die Disco-Treter waren nichts für das normale Leben. Dann fing sie an zu suchen. Uns hatte sie erklärt, dass sie ihr kleines Notizbuch finden wollte. Darin hatte sie alle wichtigen Dinge notiert.
    In einem klapprigen Schrankfach fand sie es schließlich versteckt unter einigen Blättern Papier.
    »Ja, hier ist es!«
    »Super«, lobte ich.
    Iris lächelte. Sie schlug es auf. Ihre Hände zitterten dabei, so nervös war sie, aber sie fand schließlich die Telefonnummer der Freundin, und ihre Augen begannen zu glänzen.
    »Jetzt kann es weitergehen.«
    Ich hielt mein Handy bereits in der Hand. Die Zahlen, die Iris mir angab, tippte ich ein, dann reichte ich ihr den flachen Apparat, den sie gegen ihr Ohr drückte und darauf wartete, dass sich jemand meldete.
    Zuerst dachten wir

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