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Der Blutkelch

Der Blutkelch

Titel: Der Blutkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Sicht darzustellen. Kannst du dich damit einverstanden erklären?«
    Cumscrad überlegte kurz und meinte dann versöhnlich:»In Ordnung, ich bin stets dafür, Schwierigkeiten im Einklang mit dem Gesetz zu klären.«
    »Gut. Ich schlage vor, wir machen uns nach dem Mittag auf den Weg zu dir nach Fear Maighe, wo ich den Führer des Frachtkahns und den Bibliothekar befragen möchte, um danach zu Uallachán zu reiten und ihm den Sachverhalt vorzulegen.«
    »Aber was wird aus deiner Untersuchung hier?«, mischte sich Abt Iarnla besorgt ein. »Das bedeutet doch, du würdest zwei Tage oder so unterwegs sein.«
    »Es gibt einige Dinge, die ich in Betracht ziehen muss, ehe ich meinen Bericht über Bruder Donnchads Tod vorlegen kann. Hab keine Bange. Ich werde sehr bald über das Ergebnis meiner Ermittlungen berichten können.«
    »Das heißt, du weißt schon, wer sein Mörder war?«, fragte der Abt überrascht.
    »Du wirst bald mehr dazu hören.«
    Cumscrad schüttelte traurig den Kopf. »Ach ja, Bruder Donnchad. Glücklich sah er weiß Gott nicht aus, als ich ihn zuletzt sah.«
    »Du kanntest ihn?«, fragte Fidelma.
    »Wer kannte ihn nicht? Schon bevor er auf Pilgerreise ins Heilige Land ging, war er ein angesehener Mann. Nur wenige Tage, nachdem er bei uns in Fear Maighe war, erfuhr ich von seinem Tod.«
    »Nachdem er bei euch in Fear Maighe gewesen war? Heißt das, du hast ihn nur wenige Tage vor seiner Ermordung gesehen?«
    »Ja, natürlich. Er war einen ganzen Tag in Fear Maighe, und nur wenige Tage später hörten wir, er sei tot. Es war ein Schock für uns …« Er hielt inne, als er die verwunderten Gesichter um sich herum bemerkte. »Du musst es dochgewusst haben, Iarnla. Bruder Donnchad wird sicher, wie es eure Regeln vorschreiben, um Erlaubnis gebeten haben, die Abtei zu verlassen und nach Fear Maighe zu reiten.«
    Abt Iarnla machte ein bekümmertes Gesicht. Fidelma sprang ein und antwortete statt seiner.
    »Es war nur aufgefallen, dass Bruder Donnchad einen Tag verschwunden war, ohne anzugeben, wohin er wollte. Das war vier Tage vor seiner Ermordung. Nun wissen wir, wohin es ihn trieb – nach Fear Maighe. Aus welchem Anlass hat er dich aufgesucht?«
    »Er war nicht bei mir persönlich.«
    »Du hast doch aber eben gesagt …«
    »Er kam nach Fear Maighe, das stimmt, aber sein Besuch galt der
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    »Er wollte in die Bibliothek?«
    »Bruder Donnchad wollte in einigen Handschriften lesen, die wir in der Bibliothek haben.«
    »Was waren das für Schriften?«, fragte Eadulf erregt.
    »Das kann ich nicht sagen. Da müsst ihr Dubhagan, unseren Bibliothekar fragen.«
    »Wie lange war er in der Bibliothek?«, wollte Fidelma wissen.
    »Ich habe ihn getroffen und mich mit ihm unterhalten, als er abends im Fortgehen war. Aber man sagte mir, er sei schon früh am Morgen dort gewesen.«
    »Demnach hat er den ganzen Tag in der Bibliothek verbracht? Ist er in Fear Maighe nirgends woanders hingegangen?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »War sein Besuch etwas Ungewöhnliches? Ich meine, hatte er früher schon mal die Bibliothek aufgesucht?«
    Cumscrad schüttelte den Kopf.
    »Ich bin Bruder Donnchad zuvor nur zweimal begegnet, und das war hier in der Abtei. Allerdings hat er meinen Sohn gebeten, Abschriften für ihn in unserer Bibliothek zu machen. Cúnan, mein Sohn, ist Gehilfe in der Bibliothek und für die Anfertigung sauberer Abschriften bekannt. Nicht, dass Bruder Donnchad mit allem, was wir in unserer Bibliothek haben, einverstanden war. In gewisser Hinsicht ähnelte er da unserem Freund, dem Verwalter …«
    »Bruder Lugna? Wie meinst du das?«
    »Er behauptete, unsere Bibliothek sei vollgestopft mit profanen und ketzerischen Werken. Vor diesem einen Besuch hatte er nie den Wunsch geäußert, zu uns zu kommen.«
    »Hat dich sein Entschluss dann nicht stutzig gemacht?«, fragte Fidelma. »Die Tatsache, dass er nach solchen Äußerungen plötzlich bei euch auftaucht und sich an einen Ort begibt, der nicht mit seiner Denkweise konform geht?«
    »Auf die Idee bin ich bisher gar nicht gekommen. Ich wusste, er war ein intelligenter Mann, konnte ja sein, er hatte seine Haltung überdacht und geändert.«
    »Und ein paar Tage nach der Rückkehr aus der Bibliothek findet man ihn ermordet auf«, murmelte Eadulf und fing sich abermals einen warnenden Blick von Fidelma ein.
    »Willst da darin einen Zusammenhang sehen, Bruder Eadulf?«, fragte der Stammesfürst sofort.
    »Eadulf wollte damit nur sagen, dass es uns

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