Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
Vom Netzwerk:
was seine pochenden Kopfschmerzen linderte.
    »Dort ist es das Gleiche. Cattoril ist tot. Gevierteilt, wie ich gehört habe, weil er nicht in der Lage war, Prinzessin Kiara aus Isencroft mitzubringen.«
    »Und die anderen?«
    »Alle im Exil, wie ich. Wir bleiben in Verbindung, in der Hoffnung, dass es vielleicht einen Weg gibt, unserem Heimatland zu dienen. Aber wir wagten die Gerüchte, Ihr hättet überlebt, nicht zu glauben.
    Wir hatten niemanden in Nargi, also habe ich aus diesem Königreich keine Nachrichten«, fuhr Abelard fort. »Ihr habt Mikhail getroffen, der Neuigkeiten von meinem Amtsbruder in Dhasson brachte, dass magische Bestien die Grenzen geschlossen halten.«
    »Diese Monster wurden von Arontala geschickt, um mich davon abzuhalten, König Harrol aufzusuchen.«
    »Das mag wohl sein«, sagte Abelard. »Ich glaube, Jareds Coup war von langer Hand geplant. Aus Trevath höre ich nur wenig, aber die letzte Nachricht hat mich beruhigt. Der König dort ist besorgt über die Ereignisse in Margolan und fürchtet, in den Krieg hineingezogen zu werden.«
    »Warum?«
    »Seid Ihr mit Lord Curane bekannt?«
    Tris nickte. Curane besaß Land in den südlichen Ebenen Margolans. Bricen war der Ansicht gewesen, dass Curane selbstsüchtig sei und seine Ehre zweifelhaft.
    »Curanes Ehefrau kommt aus einer mächtigen Familie in Trevath, eine, die viel Einfluss bei Hofe besitzt. Trevaths König ist besorgt, dass Lord Curanes Familienverbindungen Trevath kompromittieren und Jareds Armee gegen ihn aufbringen könnten.«
    »Warum sollte Jared das tun?«
    »Weil erzählt wird, dass Curanes Enkelin Jareds Kind unter dem Herzen trägt.«
    »Wenn alle Gerüchte stimmten, sollte halb Margolan aus Jareds Bastarden bestehen«, meinte Tris trocken. »Aber wenn das wahr ist, dann sind das finstere Aussichten für die Zukunft.«
    »Aye, mein Prinz. Aber Ihr habt Euch mit dringenderen Geschäften zu befassen, es wird Jahre dauern, bis der Thron in Gefahr ist. Allerdings sollte man die Situation beobachten.
    Aus der Ostmark hört man, dass König Kalcen persönlich Anteil an Margolans Schwierigkeiten nimmt. Prinzessin Kiaras Mutter, Viata, war seine ältere Schwester. Deshalb findet Jareds Drohung gegenüber Viatas Tochter durchaus Kalcens Aufmerksamkeit.« Abelard lächelte weise. »Oder vielleicht sollte man sagen, er denkt, dass sich die Geschichte wiederholt.«
    »Wie das?«
    »Vor ein wenig mehr als zwanzig Jahren, traf Donelan von Isencroft Viata von der Ostmark bei einem Hoffest, hier in Fahnlehen. Die Ostmark verheiratet die eigenen Töchter in der Regel nicht an Ausländer, aber die beiden verliebten sich sehr. Sie brannten durch und hielten ihre Heirat geheim, bis Viata schwanger und ihre Verbindung unlösbar war.
    Viatas Vater, der verstorbene König Radomar, war außer sich. Gerüchte besagen, dass er seine Kriegsschiffe rüsten und Isencroft von der Seeseite her angreifen wollte. Dann griff Euer Vater ein. Margolan, als eines der ältesten und mächtigsten Königreiche, hatte unter den Herrschern der Winterkönigreiche immer eine gewichtige Stimme. Bricen wollte keinen Krieg. Er bot Donelan einen Vertrag an, der besagte, dass die Erben ihrer beiden Länder miteinander verlobt werden sollten. Damit bewies Margolan Isencroft seine Unterstützung und König Radomar zog sich zurück.«
    »Das Heiratsversprechen zwischen Kiara und Jared«, murmelte Tris. »Ich hatte mich schon gefragt, wie das zustande gekommen ist.«
    »Ich habe eine etwas peinliche Frage, mein Prinz, aber eine, die ich – mit Eurer Erlaubnis – stellen muss.«
    »Bitte.«
    »Euer Interesse an Prinzessin Kiara – ist es ehrlich oder einfach nur Berechnung, um den Thronräuber zu beschämen?«
    Tris spürte, wie er rot wurde. Er versuchte, seine Stimme so neutral wie möglich zu halten, als er antwortete. »Ich habe mich in Kiara verliebt, bevor ich dieses Heiratsversprechen kannte. Bei unserer ersten Begegnung wusste sie nicht, wer ich bin. Ich würde sterben, bevor ich erleben muss, wie Jared sie berührt, aber ›Berechnung‹ kam mir dabei nie in den Sinn.«
    »Das habe ich gehofft und so glaube ich zu wissen, was von Euch zu halten ist, Prinz Drayke. König Donelan sieht Euch als rechtmäßigen Erben des margolanischen Throns. Ist Euch bekannt, dass er Euch mit dieser Anerkennung zu Kiaras Anverlobtem im Sinne des Vertrages erklärt hat?«
    Tris’ Mund wurde trocken.
    Abelard kicherte. »Das dachte ich mir. Deshalb sind Eure Absichten wichtig. Ich würde

Weitere Kostenlose Bücher