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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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an ihnen vorbeiging und erwiesen dem Herrn der Toten damit ihren Respekt.
    Vahanian nickte in Richtung der anderen Seite des Hofes. »Sahila ist wieder da«, sagte er mit einem Blick auf den Sprecher der Flüchtlinge und riss Tris damit aus seinen Gedanken. »Ich glaube nicht, dass er zum Schlittenfahren gekommen ist.«
    »Wahrscheinlich nicht«, meinte Tris ernüchtert. »Staden und ich hatten schon Decken und Proviant in die Flüchtlingslager geschickt, aber es wird dennoch ein schrecklicher Winter für sie sein. Es gibt keine Möglichkeit, ihnen genügend Unterkünfte zur Verfügung zu stellen, selbst mit den Armeezelten, die wir gefunden haben. Ich denke, Sahila hat eine Runde durch die Lager der Söldnerheere gedreht und hat einiges von dem Gold, dass ich ihm gegeben habe, dazu verwendet, ihnen die benutzten Zelte und Planen abzuhandeln. Es scheint, als hätten die Söldner das Gold, das wir dazu verwendet haben, sie anzuheuern, ihrerseits dazu benutzt, sich neues Material für den Marsch im Frühjahr zu kaufen. Sahila ist ein harter Händler. Er hat es fertiggebracht, ganze Wagenladungen voller gebrauchter Sachen zu bekommen, die besser sind als alles, was seine Leute bisher hatten.«
    Tris erhielt nun beinahe jede Nacht Berichte von Sahila und den Flüchtlingen. Sehr viele Soldaten waren aus Jareds Armee desertiert, sodass die übrig gebliebenen loyalen Soldaten damit begonnen hatten, Männer und Jungen aus den Dörfern zu entführen und sie in den Dienst zu zwingen, indem sie drohten, ihre Familien und die Dörfer zu zerstören, wenn sie sich weigerten. Ein Dorf hatte seine Jungen in einem geheimen Keller unter einer Scheune versteckt, aber die Soldaten hatten die Scheune als Vergeltungsmaßnahme für die Weigerung des Dorfes, die Söhne aufzugeben, angezündet. Die Jungen waren gestorben, bei lebendigem Leibe in ihrem Versteck verbrannt. Mehr als eine der Mütter hatte sich in die lodernden Flammen geworfen, wahnsinnig vor Trauer.
    Es war kein Einzelfall mehr, von Jareds Truppen zu hören, die die Schlachtfelder abgrasten und die Verwundeten und Sterbenden von beiden Seiten des Kampfes mit sich nahmen. Die Verwundeten wurden in Ashtenerath verwandelt, während Arontala die Seelen der Sterbenden in seinem Orb fing, um sie an den Obsidiankönig zu verfüttern und damit seine Blutmagie dank ihrer Schmerzen und ihrem Tod stärker wurde.
    Ein Flüchtling, ein Diener, den Tris als einen vom Küchenpersonal in Shekerishet erkannte, erzählte von der Zahl der Todesopfer, die Jareds Sadismus auf dem Gewissen hatte. Viele der Diener im Palast arbeiteten dort mit ihrer ganzen Familie, in Ehrenpositionen, die von Generation zu Generation weitervererbt wurden. Bricen war stolz auf seine Großzügigkeit allen Bediensteten gegenüber gewesen – sie aßen fast so gut wie die Adligen und bekamen mehr als ausreichende Kleidung und Unterkunft. Bricens Bedienstete waren freie Leute gewesen und die offene Hand des Königs hatte ihre Loyalität fester gebunden als alle Verträge. Tris wusste aus erster Hand, dass die Diener Jareds Brutalität kannten und dass Jared sich jedes junge Mädchen nahm, das in die Dienste des Palastes trat. Nahezu jede Familie hatte unter Jareds bösartigen Launen gelitten, seiner Bereitschaft, jeden Diener zu verprügeln, der ihm missfiel und seiner Grausamkeit gegenüber den Palasttieren.
    Aber jetzt, dem ehemaligen Bediensteten zufolge, kamen die Mädchen, nach denen Jared rief, nicht wieder zurück. Ihre Leichen wurden in den Tunneln unter der Garderobe gefunden oder hinter der Kaserne vergraben. Jared glaubte, über jedem Gesetz zu stehen. Die immer neuen Erzählungen seiner Abscheulichkeiten, sowohl von den Flüchtlingen als auch von den Geistern, brachten sogar Gabriel und Mikhail aus der Fassung. Wieder einmal fragte sich Tris, ob das Königreich Jared wohl überleben und was es ihn kosten würde, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen, sollte er den Kampf um den Thron überleben.

KAPITEL SECHZEHN
    V IERZEHN T AGE NACH der Wintersonnenwende kehrten Tris und Carina wieder in die Zitadelle der Schwesternschaft zurück. Carina tat ihr Bestes, ihre Unruhe zu verbergen, aber Tris wusste, dass sie sich Sorgen machte. Nachdem er dem Tod bei den letzten Kampfübungen so knapp entronnen war, teilte er ihren Widerwillen.
    Vahanian erholte sich langsamer von der Attacke des Attentäters, als es Carina lieb war, eine Nachwirkung des Gifts. Royster hatte keine Aufzeichnungen darüber gefunden, dass

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