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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Steines mit seiner Linken und fand heraus, dass man ihn zwar weder ziehen noch drücken, sehr wohl aber drehen konnte.
    Der Stein rastete ein und die Wand gab den Weg frei. Sehr langsam schwang sie beiseite. Aber bevor Tris seine Hand fortziehen konnte, kam aus dem Inneren des Lochs ein sirrendes Geräusch gezischt und ein scharfer Schmerz in seiner Handfläche ließ ihn zurückzucken.
    Ein winziger Pfeil steckte in seiner Handfläche. Tris zog ihn heraus, aber der Wurmwurz brannte bereits in seinen Adern. Er stolperte in den offenen Korridor hinein und fiel gegen die kühle Steinmauer.
    Seine Faust umklammerte Magierschlächter und er zehrte von der Energie des Schwerts, um das Gift zu bekämpfen. Tris kaute härter auf dem Knäuel Hundsliane herum und ließ den bitteren Saft die Kehle hinunterfließen.
    Süße Chenne , dachte Tris, und zwang seine Übelkeit nieder. Ich bin kaum noch beisammen und ich muss noch gegen die Avatare antreten!
    Mithilfe Magierschlächters und der Hundsliane hielt Tris seine Magie fest. Er wurde von Fieber geschüttelt und sein Kopf pochte, aber dennoch zwang er sich vorwärts. Obwohl seine Handfläche wegen des Gifts brannte, griff er nach dem Dolch in seinem Gürtel. Der Korridor machte eine Biegung und er sah blassrotes Licht aus einem offenen Durchgang scheinen.
    Der Seelenfänger! , dachte Tris und erinnerte sich an den tödlichen Orb in Arontalas Studierzimmer, dem Gefängnis des Obsidiankönigs. Tris musste bewusst Kraft aufwenden, um seine Magie in Reichweite zu halten, als er langsam den Gang hinunterging, Magierschlächter so fest umklammert, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten.
    Tris erreichte den Durchgang. Der Seelenfänger erleuchtete in dem aus dem Fels gehauenen Gewölbe die Decke, er glühte wie eine gefangene Sonne auf einem Sockel in der Mitte des Raumes. Eine von einer Kapuze verhüllte Gestalt in einer roten Robe stand, die Arme über dem Orb ausgestreckt, schräg mit dem Rücken zur Tür. Tris hörte Arontalas kaltes Lachen, der Avatar glich ihm aufs Haar. Aber anders als bei seiner Begegnung mit Alaine strahlten weder der Orb noch der Avatar Arontalas Macht aus.
    »Bist du gekommen, um deiner Schwester Gesellschaft zu leisten?«, höhnte Arontala mit einem Lächeln, das seine langen Augzähne zeigte.
    Tris schickte einen Energiestrahl in die Richtung Arontalas und der Magier des Feuerclans wischte den Angriff fort, ohne auch nur seine Schilde zu heben. Sein Gegenangriff riss beinahe Magierschlächter aus Tris’ Griff.
    »Komm schon. Da musst du schon mehr aufbieten.«
    Der nächste Angriff des Zauberers brach beinahe durch Tris’ Schilde. Tris spürte das Gift in seinen Adern stärker werden; seine Kontrolle zerbröckelte und machte seine Magie zu einer wilden und unvorhersehbaren Kraft.
    Tris umfasste Magierschlächter fester und zog aus der verzauberten Klinge Kraft gegen den Wurmwurz. Gleichzeitig zermahlte er die Hundsliane zwischen seinen Zähnen. Seine Rippen schmerzten, sein Kopf pochte und machte es ihm schwierig, klar zu sehen.
    »Ich habe dir ein Angebot zu machen«, sagte eine bekannte Stimme. Tris gefror das Blut in den Adern. Direkt aus seinen Albträumen kam Jared aus einer Seitentür in den Raum, und zog eine zerschlagene und gefesselte Kiara hinter sich her.
    Es sind nur Avatare , sagte er sich. Tris kämpfte gegen die instinktive Wut an, die in ihm hochkochte. Das ist nicht wirklich er, und nicht wirklich sie. Sie sind nicht real. Das kann nicht real sein .
    »Wir haben Besuch«, schnurrte Arontala und beugte den Kopf.
    Jareds vertrauter lüsterner Blick verzerrte seine hübschen Züge. »Hallo, Tris.« Er zog absichtlich an den Fesseln, die Kiara an den Handgelenken trug und entlockte ihr damit ein Stöhnen. Ihre Augen waren geschlossen, auf einer Wange prangte ein blauer Fleck und ihre Tunika war fleckig und blutig. Die tiefe Wunde auf Jareds Arm und sein zerrissenes Hemd sprachen von dem Kampf, den dieser Sieg ihn gekostet hatte. »Mein Magier versichert mir, dass, wenn wir erst einmal ihre Seele an den Orb verfüttert haben, für mich noch genug bleibt, um meinen … Bedürfnissen Rechnung zu tragen.«
    Eine kalte, rationale Ecke von Tris’ Verstand berechnete die Chancen. Die Schlacht mit dem Vayash Moru, seine Verletzungen durch den Sturm und der Wurmwurz hatten bereits ihren Tribut gefordert, und auch der kurze Schlagabtausch mit Arontala hatte das seine beigetragen. Ihm blieb nur eine Chance – falls seine Magie überhaupt noch

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