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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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eigene Art Empfindungsfähigkeit hatte, »verstand«, dass es seine Macht gegen den Vayash-Moru-Ausbilder abstumpfen musste. Laisren hingegen setzte nicht seine überlegene Schnelligkeit und Stärke ein, um Tris zu töten. Und obwohl Tris glaubte, dass seine Geistermagie es unwahrscheinlich machte, dass er gegen seinen Willen hinübergebracht wurde, wollte er nicht gern herausfinden, wieviel Blut er verlieren musste, bevor sein magischer Schutzschild einsetzte.
    Sich schneller bewegend, als dass ein sterblicher Blick hätte folgen können, hielt der Vayash Moru Tris von hinten fest und warf ihn zur Seite an die feuchte Steinmauer. Bevor Tris wieder auf die Füße kommen konnte, warfen ihn die Hände mit ihrem schraubstockartigen Griff wieder in die Luft. Er landete hart genug, um sich sein Schlüsselbein und einige Rippen zu brechen und spürte, wie Blut an seiner Seite und seinem Gesicht entlanglief, als er an der rauen Wand entlangrutschte.
    Laisren schlug wieder zu und ging Tris’ Schwung mit Magierschlächter aus dem Weg. Wieder gegen die Wand des Korridors geschleudert, begann Tris’ Kopf zu schwimmen. Er schnappte nach Luft als unglaublich starke Arme ihn hochhoben und an der Wand festhielten.
    »Beeilt Euch, Herr der Toten«, wisperte der Vayash Moru. Der Atem des Vayash Moru strich kalt über seinen Hals und Tris spürte, wie Todesangst ihn erfüllte, als sich Zähne in seine Haut senkten. Schwindel erfasste ihn.
    Tris kämpfte gegen die Panik an und schloss seine Augen. Er fühlte, wie er schwächer wurde und rang darum, das Zentrum seiner Macht zu finden. Auf den Ebenen der Geister konnte er den Vayash Moru deutlich erkennen, durch die Dunkelheit hindurch, die seine sterbliche Sicht nicht durchdringen konnte. Tris rief seine Macht und mit ihr kamen Geister, angezogen wie die Motten von der Flamme. Die Magie baute ihn in dem Maß wieder auf, in der sein sterblicher Körper schwächer wurde. Mit den Augen seines Geistes sah er, wie die Macht ihn erfüllte, er sah sie aufglühen und durch seine Haut und seine Augen brennen, weißglühend und heiß.
    Laisren zischte scharf, hob die Zähne von Tris’ Hals und lockerte seinen Griff. Herumwirbelnd verließ sich Tris auf seine magische Sicht, um Magierschlächter zu schwingen und stieß es seinem Angreifer durch den Bauch. Tris stolperte, als das Gewicht des Vayash Moru gegen sein Schwert fiel. Laisrens Gesicht kam näher, er lächelte ironisch.
    »Das nächste Mal mache ich es schwieriger«, sagte er und fiel immer noch, als Tris sein Schwert zurückzog.
    Allein in der Dunkelheit schnappte Tris nach Luft und fühlte seine Verletzungen jetzt erst richtig. Das linke Schlüsselbein war verstaucht oder gebrochen, wenigstens eine Rippe auf der gleichen Seite ebenfalls. Blut sickerte von den Einstichen in seinem Hals, der Beweis, dass er seinen Angreifer wirklich überrascht hatte, der doch einen blutlosen Biss ausführen wollte. Tris sah auf die reglose Gestalt des Vayash Moru hinab, und fragte sich, ob sein Angreifer sich wohl so mitgenommen fühlen würde wie er, wenn er wieder zu sich kam.
    Tris ging weiter, sobald sich sein Herzschlag etwas beruhigt und der Schwindel sich gelegt hatte, immer auf Fallen achtend, ob sie nun magisch oder real waren. Seine Kraft als Seelenrufer bedeutete, dass viele Fallen, die oft magische Orte und Gegenstände beschützten, ihn nicht aufhalten konnten. Als er Magierschlächter erobert hatte, hatte er seine Fähigkeit bewiesen, sich gegen feindliche Geister zur Wehr zu setzen, Wiedergänger zu bezwingen und einen Halbdämon zu bannen. Aber er wusste, Magie stellte nur eine Gefahr dar. Sogar mächtige Zauberer waren an die Grenzen ihrer Körperlichkeit gebunden. Fallen, um Sterbliche zu fangen, konnten ebensogut einen unaufmerksamen Magier töten. Vorsichtig ging Tris weiter in die Dunkelheit.
    Tris’ magischer Sinn prickelte warnend und er tastete die Schritte vor ihm mit seiner Macht ab. Dabei gab ein Teil des Bodens dieser Kraft nach und gab gähnende Schwärze frei. Tris probierte es sorgfältig auf der anderen Seite des Spalts. Er benutzte seine neu erworbenen Kletterkünste, um winzige Vorsprünge in der Mauer zu nutzen und so das Loch zu überwinden. Als er die andere Seite erreichte, hörte Tris Wind aus dem Spalt emporwehen. Magierschlächter glühte auf bei der Gefahr. Tris trat bis an eine solide Felswand zurück. Er saß fest.
    Aus dem Spalt heraus stieg ein Wirbelwind mit der Kraft eines Sturms und drückte ihn gegen

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