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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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sanft. »Es ist drei Tage her. Sie haben nicht erwartet, was du dort getan hast. Sie konnten dich erst im letzten Moment mit einem Schild retten. Schwester Taru hat mir geholfen. Es war zu knapp, Tris. Es war nur ein Avatar, verdammt! Du hast sie beschützt statt dich, und sie war nicht einmal eine wirkliche Person!«
    »Es war das einzig Richtige«, quetschte Tris heiser und mit schmerzender Kehle hervor. Seine Lippen platzten auf.
    »Da war so viel Wurmwurz in deinem Körper, dass es über einen Tag gebraucht hat, um dich überhaupt heilen zu können«, meinte Carina. »Ich habe alles gesehen, was du getan hast.« Sie griff nach seiner Hand. »Du warst ganz erstaunlich.«
    »Nicht gut genug«, murmelte Tris.
    »Ganz erstaunlich«, wiederholte Carina. »Aber wir müssen dich irgendwie lebend durch diese Prüfungen bringen, verstehst du? Ein Sieg wäre nicht vollständig, wenn du nicht überlebst, um die Krone zu tragen.«
    Tris wollte etwas antworten, aber ihr Trank schickte ihn wieder zurück in die Ruhe der Dunkelheit.

KAPITEL SIEBZEHN
    E TWAS MEHR ALS eine Woche später kehrten Tris und Carina wieder in Stadens Palast zurück – gerade rechtzeitig, um Soterius und Mikhail zu verabschieden, die sich auf den Weg nach Margolan machten.
    »Jetzt, wo Ban ein Held der Gesetzlosen ist, buhlen vielleicht doppelt so viele Damen um seine Gunst«, neckte Carroway. Er setzte seine Leier ab. Die Gruppe lachte immer noch über die anrüchige Ballade, die er Soterius’ Ritt nach Margolan und dessen bisherigen Höhepunkten gewidmet hatte. Sogar Staden wischte sich eine Träne aus dem Auge, als das Lachen verklang.
    »Dann war das mit der Aufmachung als adliger Lümmel wohl deine Idee«, schloss Tris sich den Neckereien grinsend an. »Das Haar und der Bart, die lederne Kleidung; ich dachte schon, er trägt das nur für die Dorfmädchen!«
    »Mikhail sieht genauso aus, das scheint gerade Mode zu sein«, fügte Kiara hinzu. Sie lächelte Tris verschlagen zu. »Wir warten nur noch auf dich und Jonmarc, damit ihr den Trend fortsetzt.«
    Soterius rollte die Augen und nahm den Spott der Gruppe gutmütig hin. »Ich bezweifle, dass wir viel Zeit für romantische Stelldicheins haben werden«, meinte er. »Auch wenn ich hoffe, dass wenigstens ab und zu ein gutes Bier drin ist.«
    Die Freunde waren in Stadens privatem Esszimmer versammelt. Diener räumten die Teller eines üppigen Abschiedsdinners für Soterius und Mikhail vom Tisch. Nur die Gefährten der Reise, Royster, Staden und Berry hatten daran teilgenommen und jeder schien entschlossen, die Konversation nicht allzu ernsthaft werden zu lassen.
    »Halte du dich nur an Bier, ich hoffe, dass die Wälder noch nicht völlig leergejagt sind«, meinte Mikhail.
    »Eigentlich dachte ich, dass Carroway uns freiwillig begleiten würde«, gab Soterius jetzt zurück. »Wir machen bestimmt genug Wirbel für einige gute Geschichten.«
    Carroway warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Du glaubst wohl, Tris zurück zum Palast zu schmuggeln wird weniger aufregend?« Tris sah in die Runde, als die Diener den Dessertgang hereinbrachten. Soterius ging voller Selbstvertrauen an seine Mission, aber Tris kannte seinen Freund gut genug, um seine Besorgnis zu erkennen. Er machte Soterius keinen Vorwurf aus seiner Nervosität. Auch wenn die Idee selbst brillant war, war es etwas völlig anderes, in ein Land im Kriegszustand einzudringen, seine Armee gegen den eigenen König aufzubringen und das noch zu überleben. Sogar Mikhail schien mit den Gedanken woanders zu sein.
    Staden räusperte sich. »Bei den Ladies kann ich euch nicht helfen – nicht, dass da einer von Euch meine Hilfe bräuchte«, fügte er mit einer erhobenen Augenbraue an. »Aber Ihr werdet zwei exzellente Pferde für Euch in den Ställen vorfinden, mitsamt allem Proviant, den Ihr benötigt. Ich habe meinen Stallmeister angewiesen, die Pferde ungesattelt zu lassen, sodass man nicht sieht, dass sie aus meinem Gestüt stammen.«
    »Wir stehen in Eurer Schuld, Majestät«, erwiderte Soterius.
    »Und ich habe Zaumzeug aus Isencroft für euch«, fügte Kiara hinzu.
    Mikhail sah sie an. »Wie hast du es geschafft, das hier aufzutreiben? Zaumzeug aus Isencroft bleibt in der Regel nicht lange liegen.«
    »Berry hat mir ein wenig mit ihren Verbindungen ausgeholfen«, sagte Kiara und Berry kicherte. »Wir haben darauf geachtet, dass es nicht neu aussieht. Aber wenn ihr kämpfen und reiten müsst, dann gibt es nichts Besseres, um im Sattel zu

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