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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Anhänger deiner Großmutter. Wie jeder andere auch, vermute ich, dass er eine kleine Schwäche für sie hatte. Für eine Zauberin hatte sie wirklich viele Verehrer.«
    Nach dem Dessert, als die Teller geleert waren, breitete sich ein seltsames Schweigen in der Gruppe aus. Staden räusperte sich und stand auf.
    »Ich vermute, dass bei Euch Tag und Nacht durcheinandergeraten werden, wenn Ihr gemeinsam reitet«, sagte er mit einem Blick, der zwischen Soterius und Mikhail hin und her wanderte. »Aber ich denke, da es jetzt schon weit nach Mitternacht ist, lassen wir Euch noch ein wenig Ruhe, bevor Ihr aufbrecht.« Er hob die Tafel auf und stellte sich vor Soterius und Mikhail.
    »Was Ihr vorhabt, ist nicht einfach«, sagte der König ernst. »Aber nach allem, was ich gesehen habe, seid Ihr diejenigen, die es schaffen können. Möge die Göttin mit Euch reiten.« Er schlug beiden Männern mit seinen großen Händen so kraftvoll auf die Schultern, dass eine kleinere Person vielleicht zusammengebrochen wäre. Tris und die anderen drängten sich um sie. Kiara wisperte einen Segen und küsste Soterius zum Abschied auf die Wange. Jae hüpfte auf ihrer Schulter von Fuß zu Fuß. Carroway schüttelte Soterius die Hand und ging dann schnell hinaus, einen unzüchtigen Reim auf den Lippen. Vahanian schlug Soterius herzhaft mit der Hand auf den Rücken und wünschte ihm alles Gute. Harrtuck umarmte ihn, bis Soterius um Gnade bettelte und ging dann mit einem derben Gebet für die Gunst der Lady. Berry drückte ihm ein kleines Abzeichen in die Hand, ein Zeichen ihrer Gunst und umarmte ihn. Sogar Carina stellte sich auf die Zehenspitzen, um Soterius auf die Wange zu küssen und ihm alles Gute zu wünschen. Auch Mikhail wünschte die Gruppe Lebewohl, wenn auch ein wenig formeller, so wie es angebracht war. Dann waren sie alle fort, außer Tris, Soterius und Mikhail.
    »Ich werde die Pferde satteln«, sagte Mikhail und verbeugte sich kurz vor Tris. »Wenn die Hand der Lady über uns ist, dann werden wir dich in Shekerishet wiedersehen. Möge die Dunkle Lady dich segnen.« Er schlug das Zeichen der Lady. Tris und Soterius schwiegen, nachdem Mikhail die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Wenn es etwas gibt, das man in dieser Situation sagen sollte«, meinte Tris, »dann weiß ich nicht, was das sein soll.«
    »Das einzig Vernünftige wäre, mir das Ganze wieder auszureden, aber wir wissen beide, dass es dafür zu spät ist.«
    »Ich weiß.«
    »Hey, hör auf, so zu tun, als ginge ich auf meine eigene Beerdigung. Wir werden bei deiner Krönung einen Toast darauf ausbringen, worauf du mich dann mit irgendeinem hochtrabenden Titel großzügig belohnen kannst.«
    »Du im Rat der Adligen? Mich schaudert, wenn ich daran denke.«
    »Wir werden sie ein wenig aufmischen«, versprach Soterius. »Und ihnen zeigen, wie man sich eine gute Zeit macht.« Er wurde still und Tris konnte die Nervosität auf dem Gesicht des Freundes sehen.
    »Ban, wenn du es dir anders überlegt hast …«
    »Auf gar keinen Fall«, antwortete Soterius ein wenig zu schnell. »Ich meine, hey, wir haben alle unsere Rolle in dieser Sache zu spielen, nicht wahr? Schließlich habe ich mitgeholfen, dass wir da reingeraten sind. Wenn wir nicht wie die Stubenfliegen an Arontalas Fenster herumgeschnüffelt hätten …«
    »Dann wären wir jetzt tot.«
    Soterius zog eine Grimasse. »Ja, das wären wir wohl.« Er stellte einen Fuß auf die Tischbank und lehnte sich nach vorn. Er nahm sich einen Rest Fleisch von einer Platte. »Weißt du, Tris, Carroway hat recht. Es wird für Generationen Gesänge über diese Angelegenheit in den Wirtshäusern geben. Martris Drayke, Seelenrufer und König von Margolan.« Er warf einen listigen Blick in Tris Richtung. »Und seine edle Königin Kiara von Isencroft.«
    »Genug davon«, meinte Tris und rollte die Augen. Sie schwiegen wieder für ein paar Augenblicke.
    »Naja«, meinte Soterius dann verlegen. »Ich denke, ich mache mich mal auf.«
    »Das denke ich auch. Ich sehe dich dann in Shekerishet, richtig?«
    »Vielleicht bin ich sogar vor dir da«, meinte Soterius und brachte ein Lächeln zustande. »Ich werde dir wie immer den Rücken freihalten.«
    »Pass auf dich auf, Ban«, sagte Tris und nahm seinen Freund zum Abschied fest in die Arme.
    Soterius trat zurück. »Du auch. Ich denke, die Lady hält wirklich ihre Hand über dich, Tris, aber pass trotzdem auf.«
    Tris murmelte einen Segen und drehte sich dann um. Er widerstand der Versuchung,

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