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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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war ich deine rebellische Affäre auf der Straße?«
    »Sogar eine Prinzessin darf träumen!«, meinte Kiara. »Aber Vater hätte mir sicher die Leibgarde hinterhergeschickt, wenn ich mit dem Zeltmeister einer Karawane davongelaufen wäre.«
    »Glaubst du, deine Mutter wäre einverstanden mit … deinem Zeltmeister?«
    Kiara strich eine seiner weißblonden Locken zurück. »Sie hätte unterstützt, dass ich meinem Herzen folge. Das hat sie immer getan. Und wenn wir zu der Menagerie im Jagdschloss noch ein paar Pferde hinzufügen können, dann weiß ich es sicher. Mutter hat Pferde geliebt. So starb sie – reitend.«
    »Sie ist stolz auf dich, weißt du«, sagte Tris. Kiara sah ihn für einen Augenblick seltsam an und verstand dann. »Sie ist bei dir, nur nicht sichtbar. Sogar auf der Straße konnte ich eine Gegenwart in deiner Nähe spüren, einen Schutzgeist gewissermaßen.«
    »Ich habe sie an Spuken gesehen. Sie hat mich sehr geliebt, und ich wusste, sie würde mir nahe sein. Hast du sie schon getroffen?«
    »Nicht offiziell«, sagte Tris. »Ich versuche, nicht ohne Erlaubnis mit anderer Leute Geister zu sprechen.«
    »Sogar trotz all der Intrigen bei Hof haben Vater und sie nie aufgehört, einander zu lieben.« Kiara berührte seine Wange. »Vielleicht können wir uns eine Scheibe davon abschneiden.«
    »Das werden wir«, meinte Tris und beugte sich herab, um sie zu küssen. »Ich verspreche es.«
    Mit seinen magischen Sinnen fühlte Tris die starke Präsenz eines Gespenstes und sah den Geist der schönen Königin von Isencroft. Viatas Geist streckte ihre Hände segnend aus. Tris löste sich verlegen aus dem Kuss mit Kiara und fühlte sich, als hätte sie jemand bei einer innigen Umarmung erwischt. Er hatte das sichere Gefühl, dass Viata sichtbar werden wollte.
    »Naja, was das Kennenlernen angeht …«
    »Sie ist hier, nicht wahr?«
    »Ich glaube, sie will mit dir sprechen.«
    »Das würde mir gefallen.«
    Tris trat zurück. Er ließ sich selbst auf die Ebenen der Geister hinübergleiten und lieh seine Kraft dem Geist Viatas, bis die Königin vor ihnen stand. Tris sah sofort die Ähnlichkeit zwischen Viata und Kiara. Kiara ging einen halben Schritt vor und der Geist kam auf sie zu, um sie zu umarmen.
    »Ich wusste immer, dass du so schön und so klug werden würdest«, lächelte Viata.
    »Vater sagt, ich komme nach dir.«
    »Ich hatte Angst, dass Donelan sich vor seiner Zeit zu mir gesellen würde«, erwiderte Viata und wurde ernster. »Aber zumindest fürs Erste ist der Fluch aufgehalten. Natürlich will ich, dass unsere Seelen sich wieder vereinen, aber dazu besteht keine Eile.«
    Viata sah an Kiara vorbei zu Tris, der plötzlich errötete. »Und das ist nun dein junger Verlobter?«
    Kiara wischte ihre Tränen weg und griff nach Tris’ Hand. »Ich möchte dir Tris vorstellen – Martris Drayke von Margolan, Bricens zweiten Sohn. Meinen Verlobten.«
    Viata nickte ernst. »Ich war dankbar, dass Bricen seinerzeit mit dem Abkommen eingegriffen hat, denn ich wollte keinen Krieg. Aber ich war beunruhigt, als ich hörte, was für ein Mann aus Jared Drayke geworden war. Ich bin froh, dass du eine wünschenswertere Alternative gefunden hast.«
    Viatas Geist sah Tris in die Augen. »Ich habe deiner Ausbildung zugesehen und ich bin äußerst beeindruckt. Du hast meinen Segen, Kiara zu heiraten und meine Gebete zur Lady, dass deine Queste erfolgreich sei.«
    Tris verbeugte sich höflich. »Ich bin geehrt, M’Lady.«
    »Kiara«, meinte Viata und Kiara wandte sich wieder an den Geist ihrer Mutter. »Auch wenn du mich nicht sehen kannst, zweifle nie, dass ich über dich wache. Ich bin entschlossen, nicht zur Lady überzugehen, bis Donelan mich begleiten kann und du sicher bist. Die Liebe endet nicht mit dem Tod.«
    »Danke«, wisperte Kiara. »Ich liebe dich auch.«
    Tris wünschte Viata Lebewohl und der Geist verschwand. Kiara lehnte sich wieder an ihn und ließ es zu, dass er sie schweigend hielt, bis die Glocken die Mitternachtsstunde schlugen.

KAPITEL NEUNZEHN
    W IE GEFÄLLT EUCH mein Garten?«, fragte Jared von Margolan den Adligen mittleren Alters an seiner Seite. Es war früh im zweiten Monat. Es war kalt, aber klar. Ein dünner Schneeteppich, nicht dicker als der Huf eines Pferdes, bedeckte den Boden. Jared und der Adlige standen außerhalb von Shekerishet, neben den langen, spitzen Stangen, die nach dem Muster des Wappens von Margolan in den Boden gerammt waren.
    Dreißig Pfähle, und auf jedem von ihnen

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