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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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umwerben, wenn es nach der Meinung der Damen ging. Wir waren Margolans begehrenswerteste Junggesellen. Tris und ich waren so gut darin, ihren Fängen zu entgehen, dass ein Gerücht besagte, dass Tris ein Gelübde als Diener der Lady ablegen wolle. Anderer Klatsch besagte, dass wir vielleicht einander versprochen seien.« Carroway lachte leise. »Wie auch immer, die Gerüchte haben die hartnäckigsten und ehrgeizigsten der Edeltöchter abgeschreckt, also sahen wir uns nicht gezwungen, sie richtigzustellen.
    Aber zu deiner Frage – nicht direkt. Soterius hatte ein Stelldichein am Abend des Staatsstreichs, aber er blieb nie lange bei einem Mädchen. Ich selbst mochte eine Flötenspielerin namens Macaria sehr. Ihr Talent, die Lady segne sie, ist wahrlich magisch und nicht mit blutigen Fingern erarbeitet, so wie meines.« Carroway seufzte und Carina dachte, dass das wohl nur teilweise übertrieben war.
    »Wie ist sie?«, fragte Carina lächelnd.
    Carroway stützte das Kinn in eine Hand und sah ins Leere »Die Haare dunkel wie die Mitternacht. Dunkle Augen, in denen goldene Punkte glitzern. Sie hat trevathisches Blut und eine Haut wie … wie kerif mit Sahne. Und eine Figur, die den Fuhrverkehr auf dem Kirchplatz an einem Markttag zum Erliegen bringen könnte.« Er seufzte wieder.
    »Und dann auch noch Talent und außerdem Magie. Oh, ich kann durchaus auch ein wenig Magie wirken – allerdings noch weniger als eine Kräuterfrau –, aber es macht die Geschichten dramatischer, die ich erzähle. Es ist gerade gut genug für einen Geschichtenerzähler – die Fähigkeit, den Figuren und Formen ein wenig Leben einzuhauchen.« Er machte eine Pause. »Macaria dagegen legt Magie in ihre Musik. Nicht wie Tris, wie ein Zauberer. Aber die besten Unterhalter – ob sie nun Musikanten sind oder Barden oder Akrobaten – haben Magie in ihrem Talent. Meine Musik ist auf altmodische Weise erarbeitet – mit Übung und Unterricht. Ihres dagegen kommt von der Göttin selbst. Wenn sie Flöte spielt, dann kommen sogar die Geister, um zuzuhören.
    Aber was ist schon ein Barde ohne eine unerwiderte Liebe?«, fragte er. »Ach! Meine Herrin zeigte nie das geringste Interesse an mir über meine Musik hinaus.«
    Carroway wurde wieder ernst. »Vielleicht ist das auch gut so. Ich habe von Musikanten, die wir unterwegs getroffen haben, gehört, dass Jared sich an den Spielleuten bei Hof gerächt hat, nachdem wir entkommen sind. Wir sind in ihren Kostümen geflohen, was sie nicht wussten, aber ich bin sicher, dass Jared das niemals geglaubt hätte. So haben wir, indem wir uns selbst gerettet haben, sie in Gefahr gebracht. Mir wurde erzählt, dass viele Spielleute verschwunden sind, entweder, um sich selbst zu schützen oder von Jareds Hand.
    Ich fürchte das, was ich vorfinden werde, wenn wir den Palast erreichen. Die Geschichten der Familien der Scirranish , die zu Tris’ Hof der Geister gekommen sind, machen mir Sorgen. Ich weiß, dass nichts mehr so werden wird, wie es war, aber ich hoffe doch, ich sehe ein paar der bekannten Gesichter wieder. Ich mag den Gedanken daran, dass Macaria in Sicherheit ist und dass vielleicht, wenn Tris wieder sicher auf seinem Thron sitzt, ich noch eine Chance habe, um sie zu werben.
    Ich hatte nicht den Mut, Tris darum zu bitten, unter den Toten nach ihr zu suchen. Ich muss daran glauben, dass sie lebt. Ich glaube, ich könnte jetzt gerade nicht damit fertig werden, wenn sie …« Er machte eine Pause und schluckte. »Und so sage ich mir auch weiterhin, dass sie schlau genug war, um einen Weg für sich zu finden und dass sich die Dinge geändert haben, wenn ich zurückkehre. Vielleicht bin ich dann nicht nur ein Barde, sondern auch ein Held und sie bemerkt mich deshalb.
    Natürlich«, fuhr er fort, »Ein Programm zu einer Krönung und eine königliche Hochzeit könnte ebenfalls ihre Aufmerksamkeit erringen.« Carroway warf Carina einen schüchternen Blick zu. »Für einen kleinen Gefolgsmann bin ich sehr reisewillig. Vielleicht nach Dark Haven, um eine Art Verlobung zu feiern?«
    Carina wurde zu ihrem Leidwesen dunkelrot. »Du hast vielleicht Vorstellungen!« Sie wusste, dass Carroway es nicht böse meinte, aber diese Möglichkeit laut in Worte gefasst zu hören, erfüllte sie mit einer seltsamen Mischung von Gefühlen.
    »Wirklich?« Carroway lachte. »Der Schlossklatsch besagt, dass du und Jonmarc schon seit Monaten ein Paar seid.«
    »Ich dachte, Kiara und Berry wären die einzigen Kuppler hier!«, rief Carina

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