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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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aufgespießt eine Leiche.
    Einige waren vom Rücken her durchbohrt, andere von unten durch den Bauch. Vayash Moru waren nach Osten hin platziert, sodass Jared sehen konnte, wenn sie in der Morgendämmerung in Flammen aufgingen. Andere, um den Rand herum, waren lebendig in heißes Wachs getaucht worden oder in Öl getränkt, sodass sie in der Nacht zu menschlichen Fackeln werden konnten, die die Dunkelheit erleuchteten.
    Jareds liebste Bestrafungsmethode jedoch reservierte er für diejenigen, an denen er seine persönliche, seine größte Rache üben wollte. Ein stabiler, oben angespitzter Pflock, gerade hoch genug, dass sein Opfer darüber auf Zehenspitzen stehen konnte, wurde genau zwischen den Beinen des Unglücklichen aufgestellt, bis dieser zu schwach wurde und schließlich tief genug sank, sodass der Pflock lebenswichtige Organe durchbohrte. Jared fand ihren Todestanz faszinierend. Heute klang das Stöhnen seiner sterbenden Opfer wie ein entfernter Wind.
    Lord Curanes Gesichtsausdruck blieb neutral. »Eure Feste waren schon immer unvergesslich, Euer Hoheit.«
    »Es war ein guter Tag«, sagte Jared liebenswürdig und nahm einen tiefen Schluck aus seiner Flasche. Er hatte schon seit heute früh tordassianischen Brandy getrunken, sogar noch vor den Schauprozessen für ein Dutzend Deserteure, die von treuen Offizieren gejagt und gefangen genommen worden waren. Man hatte sie in Ketten zurückgebracht. Die Deserteure waren zur Mittagsstunde im Schlosshof gehängt worden und ihre Leichen baumelten noch an den Stricken, ein mahnendes Beispiel für alle, die ähnlichen Verrat planten.
    Doch das wahre Ereignis heute war der Prozess und die Hinrichtung General Lothes. Jareds Laune verfinsterte sich, wenn er nur an Lothe dachte; er behauptete von sich, er sei Margolan gegenüber loyal und ganz unpolitisch, wenn es um Könige ging. Ob nun Lothe ein überzeugender Lügner war, der Bricen gegenüber treu blieb oder ob er seine Gesinnung geändert hatte, wusste Jared nicht und es kümmerte ihn auch nicht. Wichtig war, dass Lothe – vergeblich – versucht hatte, ihn zu vergiften, und dafür würde Lothe bitter bezahlen müssen.
    Auf der Folterbank gebrochen, auf seiner Haut nässende, frische Brandwunden von den Foltereisen der Henker, hatte man das, was von Lothe übrig war, mit dem gleichen Gift behandelt, das er auf Jared hatte anwenden wollen. Jared fand es besonders befriedigend, Lothe sich in Qualen winden zu sehen, während das Gift langsam wirkte, um dann, endlich, Lothes Leiche auf dem öffentlichen Platz verbrennen zu lassen.
    Die Hinrichtungen waren gut besucht, und ausgelassene Feststimmung erfüllte die Luft, als die Sonne sank. Musikanten spielten lebhafte Weisen, blieben jedoch in ihrer Wahl der Balladen und Lieder allgemein. Sie nahmen sich in Acht, weil ein paar ihrer Gefährten so dumm gewesen waren, von Bricen und seinen Siegen in der Schlacht zu singen. Der Duft der gebratenen Würste mischte sich mit dem Geruch des verbrannten Fleischs der menschlichen Fackeln und das Bier floss reichlich. Jared wusste, dass ein junges Mädchen ihn bereits zu seiner Lust im Schloss erwartete, ein Mädchen, auf das er seine Wachen in der Menge hingewiesen hatte. Ja, dachte er, das war ein guter Tag, ein sehr guter Tag.
    »Ein schönes Fest, Euer Majestät«, stimmte Curane zu und riss Jared aus seinen Gedanken. »Aber ich frage mich, mein König, ob ich Euch auf ein Wort sprechen könnte.«
    »Redet.« Jared nahm einen weiteren langen Schluck Brandy. »Ich habe Nachrichten vom Onkel meiner Gattin erhalten, Lord Monteith«, begann Curane. Er senkte die Stimme. »Wenn Ihr Euch erinnert, mein König, die Familie Monteith gehört zu den ältesten Adelshäusern von Trevath und ist bei ihrem König hoch angesehen. Sie haben erheblichen Einfluss auf die Meinung der trevathischen Krone.«
    »Und?«, unterbrach ihn Jared. Curane war nützlich und einer von Jareds zuverlässigsten Parteigängern. Curane hatte mit keiner Wimper gezuckt, als Jared seine Enkelin als Liebesspielzeug verlangt hatte, auch wenn sie kaum das heiratsfähige Alter erreicht hatte. Curane hatte das Mädchen willig zu Jareds Befriedigung hergegeben, unter Drogen gesetzt und fügsam, und genauso willig hatte er sie verschwinden lassen, als Jared ihrer müde geworden war. Was aus ihr geworden war, wusste Jared nicht, und es kümmerte ihn auch nicht. Jetzt, stellte sich Jared vor, würde Curane wohl eine Belohnung erwarten.
    »Ich habe Lord Monteith so verstanden,

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