Der Blutkönig: Roman (German Edition)
Vayash Moru hat es auf ihn selbst keinen Effekt. Es ist wahrscheinlich, dass er und Jared irgendeine Art von Vorsichtsmaßnahmen ergreifen werden und Wurmwurz könnte ein Teil davon sein.« Sie warf Tris ein schiefes Lächeln zu. »Es wird schlimmer, bevor es besser wird.«
Tris schluckte hart und nickte. »Ich dachte mir schon, dass du das sagen würdest«, meinte er und wunderte sich, wie erschöpft seine Stimme klang.
Theron warf noch einen Blick auf seine Verbände. »Sieht ganz so aus, als hätte Carina dich wieder zusammengeflickt.«
»Sogar mit besonderer Heilkunst wird er nicht über Nacht wiederhergestellt sein«, antwortete Carina knapp.
Theron sah ihr in die Augen. »Was immer er geben kann, es wird ausreichen müssen«, sagte sie sachlich. »Wir haben keine Zeit zu warten.« Sie sah auf Tris herab. »Ich sehe dich morgen früh im Gewölbe. Wir werden an diesem Tritt arbeiten.« Ohne ein weiteres Wort drehte sich Theron um. Carina folgte ihr bis zur Tür und hätte vielleicht noch etwas zu Tris gesagt, doch als die Heilerin die Tür hinter Theron geschlossen hatte, begann die Welt um Tris herum zu verschwimmen. Er schloss seine Augen, als ihm das Bewusstsein wieder entglitt.
KAPITEL DREI
D U HAST DICH gut geschlagen heute.« Schwester Theron streckte dem auf seinem Rücken auf dem Boden des Gewölbes liegenden Tris eine Hand entgegen. Er lächelte kläglich und nahm sie.
»Wenn du damit meinst, dass ich jetzt länger auf den Beinen bleibe und nicht sofort mein Frühstück wieder von mir gebe, dann danke ich dir.« Er versuchte sich trotz einer Dosis Wurmwurz und einer bösen Wunde an der Schulter aufrecht zu halten. Warmes Blut tropfte unter seinem Ärmel den Arm hinunter und der lederne Brustharnisch, den er trug, schien ihn herunter zu ziehen, während er gegen das Gift in seinen Adern ankämpfte. Sein rechtes Bein schmerzte von einer schweren Verrenkung, die er sich zugezogen hatte, als Theron ihn zwang, den Ostmark-Tritt zu üben. Alles in allem konnte Tris sich nicht erinnern, sich je schlechter gefühlt zu haben.
Theron schien seine Gedanken zu erraten. »Dein Tritt wird sauberer«, meinte sie. »Für einen Prinzen hast du ein paar ganz interessante Straßenkampftechniken aufgeschnappt.«
Tris brachte ein klägliches Lachen zustande. »Dank Vahanian.« Er versuchte, einen Schritt nach vorn zu machen und taumelte. Theron fing ihn auf, nahm seinen linken Arm und legte ihn sich über die Schultern, als er in Richtung Tür humpelte.
»Ich weiß, du wirst mir nicht glauben, aber du lernst wirklich, mit dem Wurmwurz fertig zu werden«, sagte sie. Theron war alles andere als überschwänglich. Tris wusste, jedes Lob, das er der erfahrenen Kriegerin entlocken konnte, war hart erkämpft.
»Es fällt mir schwer, das zu glauben, wenn ich mir die Seele aus dem Leib kotze.« Tris lehnte sich jetzt schwerer auf Theron, als er zugeben wollte.
»Ich denke nicht, dass du das ganz verstehst«, sagte sie, als sie weiter auf die Tür der Halle zugingen. »Ein Magier mittlerer Kraft wäre von der Dosis, die du abbekommen hast, ohnmächtig. Viele mächtige Zauberer brauchen länger, bis sie ihre Kraft nach einer Vergiftung wieder erlangen. Zwischen den Portionen, die du bekommen hast, kam deine Kraft vollständig wieder zurück. Und du behältst jedes Mal immer besser für immer längere Zeit die Kontrolle.«
»Ich fühle mich furchtbar«, murmelte Tris, als sie den schmerzhaften Aufstieg die gewundene Treppe hinauf begannen.
Als sie die oberen Stockwerke erreichten, rannte eine Schwester in einer braunen Kutte schluchzend an ihnen vorbei. Ein paar Magierinnen in Kutten drängten sich durcheinander redend an eine der Mauern und vor einem der Zugänge zu den Schlafzimmern hatte sich ein kleiner Menschenauflauf gebildet. Tris und Theron tauschten besorgte Blicke aus.
»Geh voran«, sagte er und lehnte sich an die Mauer, als sie ihren Halt zurückzog. »Ich komme schon zurecht. Sieht ganz so aus, als sei da etwas im Gange.«
Theron nickte und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Tris humpelte hinter ihr durch das Gedränge der Schwestern, von denen einige weinten. An der Tür sah er, dass Carina und Taru beide bereits im Raum drin waren, einem Schlafzimmer. Schockiert bemerkte er, dass Elam neben einem Tisch in der Nähe des Kamins zusammengebrochen war.
Carina rannte auf ihn zu. Er wehrte ihre Hilfe ab und entdeckte, dass er stehen konnte, solange er sich an eine Wand lehnte. »Was ist passiert?«, fragte
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