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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Wurmwurz überwältigten Tris, und die Dunkelheit schlug über ihm zusammen.
    T RIS WACHTE IN einem abgedunkelten Raum wieder auf, völlig erschöpft. Noch immer spürte er den Wurmwurz in seinem Blut und er wusste auch, dass er keinen Zugang zu seiner Macht hatte. Die Leere, die das in ihm hinterließ, war unbehaglich, ja beinahe beunruhigend. Er erinnerte sich daran, dass Carina ihm gesagt hatte, dass man mit konstanten Dosen von Wurmwurz einen Magier töten oder um den Verstand bringen konnte. Das bezweifelte er nicht.
    Tris bewegte sich und versuchte, seine Lage einzuschätzen. Die Qualen, die Therons Zauberspruch ausgelöst hatte, waren verschwunden, dennoch tat ihm sein ganzer Körper weh. Die tiefen Wunden, die Theron ihm geschlagen hatte, waren fachmännisch verbunden, aber selbst Carinas Heilkünste hatten den Schmerz noch nicht ganz verschwinden lassen. Er wollte sich strecken und wenn er den Geschmack in seinem Mund und das steife Gefühl in seinen Muskeln richtig einschätzte, dann wurde ihm kläglich bewusst, dass er möglicherweise schon an die Grenzen seines Könnens geraten war – und vielleicht sogar darüber hinaus.
    Er sank wieder auf das Bett, wütend über sein Versagen. Ich bin sicher, dass sie es sich jetzt noch einmal überlegen, mich auszubilden , dachte er. Ich hätte Glück, wenn sie sich nicht einfach dafür entscheiden mich umzubringen, bevor Arontala es tut .
    Er hörte ein Pochen an der Tür zum Wohnzimmer und ein Rascheln, das wie zur Antwort erklang.
    »Ihr könnt jetzt nicht dort hinein«, protestierte Carina. »Er ist noch nicht soweit.«
    Das Näherkommen von Schritten zeigte, dass der Besucher unbeeindruckt war. Tris zwang sich, seine Augen zu öffnen und seinen schmerzenden Kopf zu wenden. Theron kam im Dämmerlicht auf ihn zu. Sie trug ihre Ratskutte und der Ausdruck auf ihrem Gesicht war besorgt.
    »Wie lange hat er gebraucht, um aufzuwachen?«, fragte sie Carina, die über das Eindringen Therons sichtlich unglücklich war.
    »Drei Kerzenabschnitte«, meinte diese bissig. »Die meiste Zeit war ich damit beschäftigt, ihn davon abzuhalten, an seinem eigenen Erbrochenen zu ersticken. Was glaubt Ihr, wie oft kann er solche ›Übungen‹ wohl aushalten?«
    Theron sah Tris aufmerksam an. »Nur drei Kerzenabschnitte?«, fragte sie. »Und er ist vorher nur einmal vom Wurmwurz getroffen worden?«
    Tris glaubte, dass Carina vor Ärger bersten müsse. Ihre Stimme bebte, als sie antwortete. »Drei Kerzenabschnitte ist eine Ewigkeit«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Und verglichen mit der Menge von Wurmwurz, die Ihr ihm habt verabreichen können, war das, was er bisher hatte, fast nichts.«
    Theron nickte. »Ganz genau. Er passt sich an. Lernt, um die Wirkung herum zu arbeiten. Wie hat er reagiert – das letzte Mal?«
    »Wir wurden nur von Soldaten angegriffen. Er konnte kaum noch auf seinem Pferd sitzen und brach zusammen, als wir in die Zelle geworfen wurden.«
    »Hm-hm.« Theron kam auf ihn zu, um seinen Puls zu nehmen und ihm in die Augen zu sehen.
    »Ich bin wach und lebendig«, quetschte Tris mühsam zwischen seinen trockenen Lippen hervor. »Ihr könnt also sprechen, als sei ich hier.«
    »Du hast noch nach drei Dosen von Gift weiter gekämpft«, bemerkte Theron. »Dein Ostmark-Tritt braucht noch etwas Arbeit, aber wenn man deine Kondition bedenkt, war das nicht schlecht. Ganz und gar nicht schlecht. Wir müssen auch an deiner Kontrolle arbeiten. Du hast den Zauberspruch nicht gut gekontert.«
    »Ich weiß.«
    »Und deine Magie wurde etwas wacklig, als du Magierschlächter verloren hattest.«
    »Wacklig?«, echote Tris heiser. »Sie war außerhalb meiner Reichweite.«
    »Nicht sofort. Für einen ungeübten Magier hast du sie noch eine ganze Weile beherrschen können – wenigstens passabel.« Theron brachte ein Lächeln zustande. »Ich bin froh, dass du nicht bei voller Kraft warst, als du diesen Energieblitz gegen mich geschickt hast, oder wir hätten eine neue Ausbilderin gebraucht.
    Ich kann dir beibringen, diesen Schmerzzauber abzuwehren – und noch ein paar andere Scheußlichkeiten, die dir begegnen könnten.« Sie lachte freudlos. »Du solltest sie nicht auf andere anwenden, aber es kann verdammt nützlich sein, zu wissen, wie man sie abwehrt. Und wir müssen deine Toleranz gegen den Wurmwurz weiter aufbauen.«
    »Eine Toleranz aufbauen!«, rief Carina ärgerlich aus.
    »Wir wissen, dass Arontala ihn bei anderen Magiern verwendet. Als einem

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