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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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als Führer der Gruppe ansah. »Wir haben keine Verwendung für Lebensmittel«, erklärte sie und ihr Lächeln zeigte ihre reinweißen Zähne. »Aber es ist ein alter Wein im Keller, den Ihr sicher zu schätzen wisst.«
    Tris nickte. »Wir haben Proviant bei uns.«
    »Elana«, rief Riqua.
    »Zu Euren Diensten, Mylady.« Die blonde Vayash Moru hätte sittsam ausgesehen, wenn es ihrem Blick nicht vollständig an Unschuld gefehlt hätte.
    »Zeig unseren Gästen die inneren Kammern. Sie sind weit gereist. Wir müssen es ihnen so bequem wie möglich machen.«
    »Natürlich«, sagte Elana. »Folgt mir.«
    Sie führte sie einen engen Korridor hinunter, von dem aus man in Dutzende Räume voller verschrumpelter und mumifizierter Leichen gelangte. Die Gänge der Nekropole stanken nach Verfall. Carina hob eine Hand zu ihrem Gesicht und bedeckte ihre Nase und ihren Mund mit ihrem Schal.
    »Das hier ähnelt den Katakomben unter dem Palast von Isencroft«, meinte Kiara.
    »Wart Ihr schon dort?«, fragte Elana.
    Kiara und Carina wechselten einen Blick. »Ja, viele Male.«
    Elana sah Kiara über ihre Schulter hinweg an.
    »Ich habe dort öfter Zuflucht gesucht, als ich zählen kann. Es ist ein wohlbekanntes Refugium für unsere Art.«
    »Das wusste ich nicht«, murmelte Kiara.
    »Es gibt eine Menge Dinge, die Eure Art nicht von unserer weiß.« Elana öffnete die Türen zu zwei leeren Krypten, die vom Korridor abzweigten. Sie waren in den Stein gehauen und wie bequeme Schlafzimmer eingerichtet, mit Felsplatten, wo es sonst Betten gegeben hätte. »Hier sind Eure Räume. – Für die Damen.« Elana wies zu einer kleineren Krypta, die vom Hauptraum aus zu erreichen war. »Sie wurde für zwei gebaut«, sagte sie mit einem anzüglichen Lächeln. Dann drehte sie sich zu den Herren um. »Und ihr könnt hier schlafen.« Sie wies zu einer anderen Krypta, die auf der anderen Seite vom Korridor abzweigte. »Wir haben keine anderen Räume, die nicht schon … benutzt werden.«
    Ihr Blick blieb einen Moment länger als nötig an Tris hängen. »Kolin wird euch alles bringen, was ihr benötigt. Ihr werdet nicht gestört werden. Wir werden ebenfalls bis zum Einbruch der Dunkelheit ruhen. Dann werden wir jagen.« Und mit diesen Worten verließ sie die Vayash Moru. Diesmal gab sie sich keine Mühe, sich mit sterblicher Geschwindigkeit zu bewegen und war innerhab eines Sekundenbruchteils verschwunden.
    »Wenn wir jemals wieder zusammen reisen, dann werde ich aussuchen, wo wir Halt machen«, murmelte Carroway. Er bewegte sich durch den Türrahmen in die zweite Krypta und schauderte. »Verzeih mir, dass ich nicht gerade besonders dankbar bin, aber das hatte ich nicht im Sinn, als ich an einen sicheren Schlafplatz gedacht habe.«
    »Wo ist Gabriel?«, fragte Kiara und sah sich nach ihrem Führer um.
    »Er ist bei Riqua zurückgeblieben«, antwortete Vahanian und stellte sich so, dass er den Gang hinunter sehen konnte. »Dass wir aufgeteilt werden, begeistert mich nicht gerade.«
    »Mich auch nicht«, stimmte Carina ihm zu. »Ich würde mich besser fühlen, wenn wir zusammenbleiben könnten.«
    »Ich auch«, ließ Tris sich vernehmen. »Aber die Räume sind zu klein für uns alle und ich habe nicht das Gefühl, dass es uns erlaubt ist, frei herumzulaufen.«
    »Du bist der Herr der Toten«, gab Vahanian zurück. »Sollten sie nicht auf dich hören?«
    »Royster war ein wenig vage, als es um diesen Punkt ging. Was die Vayash Moru angeht, vermute ich, dass es sich um einen leeren Titel handelt.«
    »Sie sind an die Entscheidungen des Blutrats gebunden, nicht wahr?«, fragte Kiara und zog ihren Mantel enger um sich.
    »Das wurde mir gesagt. Lasst uns hoffen, dass Gabriel seine Leute richtig versteht.«
    Sie versammelten sich in der größeren Gruft, die kaum groß genug war, ihnen allen einen Platz zum Sitzen zu bieten. Tris entzündete die Fackeln. Hier unter der Erde war es kalt genug, dass Carina anfing, zu zittern und dankbar Vahanians Angebot annahm, mit ihm den Platz und den Mantel zu teilen. Kiara rückte ebenfalls näher an Tris. Nach einer Weile erreichten die Fackeln zusammen mit der Körperwärme, dass die Temperatur in der Krypta ein wenig stieg.
    Carroway verteilte Lebensmittel aus den Satteltaschen. Kolin brachte noch zusätzliche Mäntel und einige Schläuche mit einem süßen, alten Jahrgang und überließ sie ihrem Mahl. Jae war still, pickte seine Fleischstücke und den Käse, den Kiara ihm abgab. Die Gruppe aß schweigend, jeder von ihnen

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