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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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der Lady ist es das immer.«
    Sie sah die anderen an, die schweigend daneben standen, wachsam und immer noch bereit für einen Angriff. Bei Kiara hielt Riqua einen Moment inne und sah die Prinzessin von Isencroft aufmerksam an. Sogar Jae schien bei der Inspektion zu schrumpfen. »Ich kannte deine Mutter am Hof der Ostmark«, sagte Riqua und beobachtete Kiaras Reaktion. »Ihr Geist war so wild wie die Hengste, die sie geritten hat. Willkommen, Viatas Tochter. Du bist hier sicher.«
    Was auch immer Kiara für Bedenken haben mochte, jetzt kam ihr ihre höfische Erziehung zupass. Sie machte einen eleganten Knicks. »Eure Gastfreundschaft ist hochwillkommen, M’Lady Riqua.«
    Riquas Aufmerksamkeit wandte sich nun Carroway zu. »Ich habe Euch an Bricens Hof gesehen«, erinnerte sich Riqua mit einem leisen Lächeln. »Ihr seid fern von zu Hause, Barde Carroway.«
    »Dank Jared«, fügte Carroway hinzu. »Bis Tris den Thron zurückerobert, bin ich da, wo ich sein sollte – an seiner Seite.«
    Riqua sah Carroway noch ein paar Sekunden schweigend an und Tris fragte sich erneut, ob Gabriel ihm die Wahrheit darüber gesagt hatte, ob die Vayash Moru die Gedanken der Sterblichen lesen konnten oder nicht. Er vermutete, dass seine eigene Kraft als Seelenrufer ihm einmaligen Schutz lieferte und Vahanian für einen Nichtmagier besonders gute Schilde besaß. Aber er fragte sich, ob es den anderen ebenso ging.
    »Wenn das hier vorbei ist, Barde Carroway, dann sieh wieder nach Glynnmoor und deinen Ländereien. Meine Brut hat in den letzten zehn Jahren über das Landhaus dort gewacht, deinem Vater zuliebe. Es kann von Sterblichen wieder in Besitz genommen werden.« Carroway versuchte, etwas zu sagen, doch das Erstaunen darüber, wie gut Riqua über seine Vergangenheit Bescheid wusste, etwas, über das Tris ihn Jahre nicht hatte sprechen hören, verschloss ihm den Mund. Noch bevor er etwas sagen konnte, wandte sich Riquas Aufmerksamkeit Carina zu.
    »Und wer bist du, Lady Heilerin?«, fragte Riqua.
    »Carina Jesthrata«, erwiderte Carina.
    Riquas Augen verengten sich, als sie versuchte, Carina einzuordnen. »Du bist König Donelans Hofheilerin, nicht wahr? Ich habe vor einiger Zeit gehört, du seist zur Schwesternschaft gegangen, um eine Heilmethode für Donelans Krankheit zu finden. Und doch bist du hier.«
    Carina warf Riqua einen trotzigen Blick zu. »Foor Arontala ist die Ursache für des Königs Krankheit. Bis Arontala zerstört ist, wird Donelan sich nicht vollständig erholen. Hier bin ich an der richtigen Stelle.«
    »Nun gut«, sagte Riqua und richtete die Bemerkung diesmal an Gabriel. »Du hast alle deine Mitspieler versammelt. Ich kann dir versichern, etwas Derartiges haben wir hier noch nicht gesehen – zumindest nicht lebend. Ihr seid hier alle sehr willkommen. Das hier ist mein Land. In besseren Tagen hätte ich Euch in meinem Landhaus willkommen geheißen, aber es ist abgebrannt. Also sind wir hier.«
    »Ist es wahr, dass Ihr ein Geistermagier seid?«, fragte ein junger Mann, der noch keine zwanzig zu sein schien. Doch als Tris dem Vayash Moru in die Augen sah, sah er Jahrhunderte, nicht Jahrzehnte in dem dunklen Blick.
    »Ein Seelenrufer«, erklärte Gabriel. »Der Blutrat selbst hat ihm Unterschlupf unter den Unseren gewährt.«
    »Alle außer Uri.« Tris drehte sich um und sah Elana, die blonde Vayash Moru, die mit Riqua bei dem Ratstreffen gewesen war.
    Ein schwacher Schimmer von Verdruss flackerte über Gabriels Gesicht. »Wie üblich sieht unser geschätzter Gefährte die Dinge ein wenig anders. Aber der Rat hat sich entschieden.« Zusammen gingen sie zwischen den Vayash Moru her, die Tris und die anderen mit kaum verhülltem Hunger ansahen.
    »Bitte bleibt bis zum Sonnenuntergang. Ich gebe Euch mein Wort, dass Ihr hier in Sicherheit seid«, versprach Riqua.
    Auch wenn keiner seiner Gefährten etwas sagte, wusste Tris, dass sie seine Skepsis teilten. Riquas Angebot sah nur im Vergleich zu den Gefahren gut aus, die draußen auf sie lauerten.
    »Danke«, antwortete Tris mit einer leichten Verbeugung. »Wir sind Euch sehr verpflichtet.«
    Ein kaltes Lächeln umspielte Riquas Lippen. »Wenn Ihr Arontala aufhalten könnt, dann sind wir es, die in Eurer Schuld stehen, Sohn des Bricen.« Sie drehte sich abrupt um. »Kolin«, sagte sie zu dem jungen Mann hinter ihr. »Bring noch zusätzliche Mäntel, um sie zu wärmen. Bring Wein von den Fässern. Mach es ihnen bequem.« Sie wandte sich wieder an Tris, den sie ganz deutlich

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