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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Flammen auf.
    Einer der Soldaten schoss einen Pfeil ab. Er traf einen Mann in der ersten Reihe des Mobs mitten ins Herz. Wie ein Funke in trockenem Stroh entzündete sich nun der Zorn der Massen. Eine Welle von Aufständischen schoss nach vorn. Man hörte das Klirren von Glas, als Männer Weinflaschen zerschlugen, um sie als Waffen zu benutzen. Die Nacht roch nach Schweiß und Bier und verbranntem Stroh. Zum Schrecken der Soldaten heulte die Menge auf und stürmte ohne anzuhalten weiter nach vorn, selbst als noch mehr Männer den Pfeilen der Bogenschützen zum Opfer fielen.
    Alyzzas Hand bewegte sich, von den Menschenmassen um sie herum verdeckt. Die Türen des Stalls flogen auf und der Lärm brachte die Pferde der Wachmannschaften dazu, in Panik die Straßen herunterzugaloppieren. Alyzza kicherte, als ihre Hand ein Siegel in die Luft malte. »Ich habe die Klingen im Zeughaus zusammengeschweißt«, rief sie Carina zu. »Mal sehen, ob sie die benutzen können!«
    Steine flogen durch eins der Fenster des Postens. Eine der Wachen fiel mit einem Jagdmesser in der Brust auf den Boden. Die Soldaten stürmten in Panik ihre Schwerter schwingend gegen die Meute an, doch diese drang weiter vor und wehrte sich gegen die Soldaten mit Wanderstäben und Stöcken. Zwei Mann kamen mit Metallschrott aus einer geplünderten Schmiede an. Die Aufständischen schrien auf, als die metallenen Stangen die Stöcke ersetzten und Hufeisen mit tödlicher Geschwindigkeit auf die Soldaten zugeworfen wurden. Drei weitere Wachen fielen auf den Boden, als die Menge weiter nach vorn stürmte und ihre eigenen Toten und Verwundeten aus dem Weg zog.
    Die unglücklichen Soldaten, die sich jetzt mehreren hundert Betrunkenen und immer besser bewaffneten Festbesuchern gegenübersahen, verließen ihren Posten und flohen. Die Menge jubelte und bewarf die Fliehenden mit Steinen.
    »Ich dachte, es sollte nur eine Ablenkung werden«, überlegte Carina, als sie die Feuer in der Ferne sahen.
    »Ich denke, da ist mehr los in der Menge als ein bisschen zu viel Bier«, stimmte Carroway zu. »Sieht ganz so aus, als hätten wir einen Nerv getroffen.«
    »Aye, aber kannst du auch kontrollieren, was wir hier angezettelt haben?«
    Alyzza lachte meckernd, als die Flammen immer höher schlugen.

KAPITEL SECHSUNDDREISSIG
    V ORSICHTIG DRANGEN T RIS , Kiara, Vahanian und Gabriel weiter in die Festung Shekerishet vor. Draußen erklang die Glocke zur zehnten Stunde und erinnerte Tris, dass innerhalb der nächsten paar Kerzenabschnitte ihre Queste erfolgreich beendet sein musste – oder alles verloren wäre. Gabriel glitt vor ihnen her, um den Weg freizumachen und verschwand in den Schatten. Tris griff kurz nach dem Beutel an seinem Gürtel und nahm ein Stück Hundsliane heraus. Er hielt sich einen Bissen getrocknete Blätter zwischen die Zähnen, damit er gegen Fallen, die mit Wurmwurz vergiftet waren, gewappnet war.
    Tris dehnte seine magischen Sinne aus. Die Abwesenheit der Schlossgeister sorgte für eine unbehagliche Leere. An ihrer Stelle war eine dunkle, neue Präsenz, die es ihm kalt den Rücken herunterlaufen ließ.
    Arontala , dachte Tris, und der Orb . Die Dunkle Magie durchdrang das Schloss, auch wenn Tris keinen bestimmten Ort als seinen Ursprung ausmachen konnte. Er ging in Richtung des Thronsaals, jeder seiner sterblichen und seiner magischen Sinne besonders wachsam, sein Schwert in der Hand und Kiara und Vahanian hinter sich.
    Tris fand leicht den Weg durch die Korridore von Shekerishet, und spürte, wie die Erinnerungen wiederkamen, während er durch die dunklen Gänge schlich. Zweimal mussten sie sich in die Schatten an der Wand drücken, als Diener vorbeikamen. Um die Ecke fanden sie die noch warmen Körper von einem halben Dutzend Wachen. Keine Verletzung war an ihnen zu sehen, nur die kleinen blutleeren Stiche am Hals. Drei weitere Wachen kamen auf sie aus der anderen Richtung zu, doch Vahanians Armbrust brachte einen zum Schweigen, bevor sie erkannten, dass sie angegriffen wurden. Kiara machte mit dem zweiten kurzen Prozess und Tris schwang sich zu einem sauberen Ostmarktritt herum, der seinen Gegner auf den Boden schickte und tötete ihn mit einem einzigen Schwertstreich. Sie machten sich nicht die Mühe, die Leichen zu verstecken, aber beschleunigten ihre Schritte. Tris hoffte nur, dass Gabriel den Bereich, der vor ihnen lag, gesäubert hatte.
    Tris bewegte sich mit großer Vorsicht. Er erinnerte sich an die Fallen, die er in seiner Ausbildung in der

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