Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
Vom Netzwerk:
später klopfte der bestellte Hotelpage an die Tür und holte das Gepäck ab. Ein junger, ungarischer Mann, der bei Mimmas Anblick tollpatschig über seine eigenen Füße stolperte und mit hochrotem Kopf die Koffer davon trug. Im Gegensatz zu Ardric, der sich köstlich über die unbeholfene Art des Hotelpagen amüsierte, bemerkte Mimma nichts von seinen begehrenden Blicken, wie er jeden Zentimeter ihres Körpers mit seinen Augen abtastete und Mühe hatte, seine Erregung unter der ziemlich eng geratenen Hoteluniform zu verbergen. Zwar hörte sie seinen schnellen Herzschlag, doch sie dachte es läge am schweren Gepäck. Nicht im Traum hätte sie daran gedacht, dass ihre außergewöhnliche und attraktive Erscheinung der Grund für seinen erhöhten Puls war.

Als der Hotelpage bemerkte, dass Ardric ihn die ganze Zeit über beobachtete, ließ er aus Versehen einen der Koffer fallen, der zum Glück sehr robust war und keinen Schaden davon trug. Er entschuldigte sich überschwänglich und beeilte sich schleunigst, mit den Koffern unter den Armen, aus Mimmas Blickfeld zu verschwinden, um sich weitere Peinlichkeiten zu ersparen.

"Na das war erfrischend", gab Ardric grinsend von sich.

"Was meinst du?", fragte Mimma verwundert.

"Ach nichts. Lass uns gehen und im Luxus baden!", erwiderte Ardric und zog die Zimmertür ins Schloss.

    *****

Elester zwängte sich elegant durch die Menschenmassen, in der überfüllten Bar hindurch. Die Bar war ein berühmter Hotspot der Stadt, die dafür bekannt war die größte und vielfältigste Auswahl an Cocktails anzubieten, die trotz der übertrieben hohen Preise, reißenden Absatz bei dem verwöhnten und jungen Partyvolk fand. Des Weiteren war die Bar für ihr extrem gutaussehendes und bunt gemischtes Publikum bekannt, was nicht zuletzt an der gnadenlosen Selektierung der Türsteher lag, sondern auch an den Massen der Besucher, die unbedingt in die Bar wollten und ihr Glück wagten. Sie sahen es als eine Art Ritterschlag an, wenn man sie als schön genug empfand, um dazuzugehören und profilierten sich bei anderen, die an der Tür abgeschmettert und der Zugang verweigert wurde. Und auf diese Art von oberflächlichen Menschen war Elester in dieser Nacht aus. Menschen, die sich für etwas Besonderes hielten, weil sie einem gängigen Schönheitsideal entsprachen. Menschen, denen man nur allzu leicht Honig ums Maul schmieren konnte und die sich perfekt als Beute eigneten, denn Elester war auf der Jagd. Sein Durst war so extrem stark, dass er wusste, dass sein auserkorenes Opfer es nicht überleben würde. Ständig wehten ihm neue und interessante Düfte um die Nase, die ihm das Wasser im Munde zusammen laufen ließen. Sämtliche seiner Sinne waren nur noch darauf ausgerichtet, ein Opfer zu finden, um seinen Blutdurst zu stillen.

Da war die Bar genau der richtige Ort für seine Jagd. Eine Ansammlung von stumpfsinnigen Menschen, die für die menschliche Gesellschaft nicht vom großen Nutzen waren. Der Tod einer dieser Menschen war in seinen Augen vertretbar und stimmte ihn in keiner Weise traurig.

Elester scannte mit seinen Augen aufmerksam die Menschen um sich herum. Alle waren damit beschäftigt sich zu betrinken und ihre Schönheit feiern zu lassen. Zwar versuchte er die trivialen Gespräche der anderen zu ignorieren, doch hin und wieder schnappte er ungewollt einige Satzfragmente auf, die ihn beinahe zur Weißglut trieben.

"Was für eine riesen Ansammlung von hirnloser Idiotie!
Wandelnde Blutbeutel ohne jegliche Intelligenz. Zum Glück ändert ihr fehlender Intellekt nichts an der Qualität ihres Blutes", murrte er vor sich hin und knirschte dabei mit den Zähnen. Dann entdeckte er eine junge Frau, die betrunken herum torkelte und nicht mehr in der Lage war ohne Hilfe aufrecht zu stehen. Völlig orientierungslos, rempelte sie immer wieder andere Partygäste an, die sie verärgert von sich wegschubsten, da sie wegen ihr ihre Getränke verschütteten. Wie es schien, war die Frau alleine, denn niemand in der näheren Umgebung kam herbeigeeilt, um ihr zu helfen. So betrunken wie sie war, war sie für Elester ein leichtes Opfer und zudem roch sie auch noch überaus köstlich. Diesen Leckerbissen wollte er sich nicht entgehen lassen. Er ging zu ihr hinüber und hakte sich helfend bei ihr unter, um sie zu stützen.

"Da bist du ja, ich habe dich schon überall gesucht", sagte er in einem besorgten Tonfall zu ihr und tat so, als ob er zu ihr gehören würde.

"Das nächste Mal solltest du auf die

Weitere Kostenlose Bücher