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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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im Nacken spüren konnte, doch als ich mich umdrehte, stand er mehrere Meter weit weg und grinste mich mit so einem irren Blick an. Der ist echt gespenstisch", erzählte Onyx und schüttelte sich.

"Vielleicht liegt es ja einfach nur an deinen schönen langen Haaren, die sich wie eine nassglänzende Schlange um deinen Körper winden. Wenn du sie offen trägst, kann man dich schon mal für eine Frau halten. Ich schneide sie dir gerne ab", bemerkte Luna spitz an und zog ihre Augenbrauen hoch.

"Meine langen Haare mögen dich vielleicht an eine Schlange erinnern, doch du bist die wahre Schlange von uns beiden!

Du hast es doch nur auf meine Haarpracht abgesehen, weil du neidisch bist. Außerdem würde eine Kurzhaarfrisur nichts an Keos Zuneigung ändern. Sato hat doch gesagt, dass Keo nur auf Männer steht.

Wegen ihm werde ich mir meine Haare also bestimmt nicht abschneiden und wegen deiner Anspielung ich sähe aus wie eine Frau, schon gar nicht!", konterte Onyx und streichelte andächtig über sein langes Haar.

"Tja, dann wirst du Keos Zuneigung wohl einfach nur aussitzen müssen!", stachelte Luna weiter und grinste.

"Du bist und bleibst ein Miststück", zischte Onyx. Plötzlich blickte Luna zur Tür und sprang vom Bett auf. Angespannt horchte sie, was sich auf der anderen Seite der Zimmertür regte.

"Was ist denn?", fragte Onyx überrascht, denn er konnte nichts hören. Luna winkte mit der Hand ab und deutete ihm an, leise zu sein. Onyx strengte sich an, etwas zu hören, doch in solchen Dingen war Luna besser als er, denn dazu fehlten ihm die Geduld und die Konzentrationsfähigkeit, was er allerdings mit etwas Übung locker wett machen könnte.

"Na wenn man vom Teufel spricht", flüsterte Luna kaum hörbar, als es an der Tür klopfte. Gelassen schlenderte sie zurück zum Bett und setzte sich.
"Komm ruhig rein", sagte sie anschließend und warf Onyx einen vielsagenden Blick zu. Nun schien auch er bemerkt zu haben, wer sich vor der Tür befand und verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Keo öffnete die Tür und trat ins Zimmer.

"Hallo Onyx, ich dachte mir schon, dass ich dich hier bei Luna antreffen würde und habe mir aus diesem Grund gar nicht erst die Mühe gemacht, dich in deinem Zimmer aufzusuchen."

"Ähm...ja...hier bin ich", erwiderte Onyx ausdruckslos, denn er wusste, dass ihm das die Späher übermittelt hatten.

"Die Ältesten bitten darum, sie im Klostergarten zu treffen. Sie würden gerne eine Demonstration eurer Gaben bekommen", sagte Keo und richtete seinen Blick ausschließlich auf Onyx, der krampfhaft versuchte, keinen Augenkontakt mit Keo herzustellen.

"Jetzt sofort!", fügte er hinzu, als die beiden noch immer reglos da saßen. Luna stand auf und ging zu Onyx hinüber, um ihn aus dem Sessel zu hieven. Sie hakte sich bei ihm ein und piekte ihn in die Rippen, um ihn aufzuziehen.

"Danke, wir kennen den Weg!", meinte Onyx harsch und versuchte Keo damit abzuwimmeln.

"Ich begleite euch, schließlich möchte ich eure Demonstration nicht missen", erwiderte Keo lieblich und ging voraus. Widerwillig ließ sich Onyx von Luna mitziehen und knirschte mit den Zähnen. In keiner Sekunde ihres gemeinsamen Weges ließ er Keo aus den Augen, der es sichtlich genoss, Onyxs Blicke auf seinem Körper zu spüren. Im Klosterhof befanden sich bereits die anderen Ältesten, zu denen sich Keo gesellte und noch viele andere schaulustige Vampire, die sich die Vorführung ihrer Gaben nicht entgehen lassen wollten.

"Schön, dass ihr es so kurzfristig einrichten konntet, unserer Bitte Folge zu leisten", begrüßte sie Sato mit weit gespreizten Armen. Jedem anwesenden Vampir konnte man die Neugierde auf die bevorstehende Darbietung ansehen, nur Avja schien nicht sehr angetan zu sein, was nicht zuletzt an Luna und ihrer augenscheinlichen nicht zu leugnenden Schönheit lag.

"Das haben wir gerne getan. Ich hoffe, wir können euch zufrieden stellen", sagte Luna und neigte ihren Kopf zur Begrüßung. Onyx tat es ihr gleich und neigte seinen Kopf ebenfalls.

"Nach allem was ich von euch gehört habe, braucht ihr uns gegenüber keineswegs bescheiden zu sein", meinte Sato anerkennend.

"Wie können wir euch behilflich sein?", fragte Luna.
"Wir möchten ein Exempel statuieren. Wir wurden von einem Vampir aus unseren Reihen belogen und hintergangen. Aus diesem Grund haben wir einstimmig beschlossen, diesen Betrüger mit dem Tod zu bestrafen. Da kommt ihr ins Spiel. Ihr sollt ihn mit euren Gaben niederstrecken", verkündete Sato.

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