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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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Luna sah unentschlossen aus, denn sie machte nur Gebrauch von ihrer Gabe, um sich zu schützen. Ungern wollte sie aus Gefälligkeit einen Vampir töten, nur um ihre Loyalität den Ältesten gegenüber zu beweisen, doch sie wusste, dass es keinen Ausweg gab, schließlich war es ihre Idee gewesen, sich der Familie anzuschließen.

"Gut, machen wir. Bringt den Missetäter zu uns!", sagte Onyx mit fester Stimme, als er bemerkte, dass Luna mit dieser Entscheidung zu kämpfen hatte. Alle anderen anwesenden Vampire sahen sich aufgeregt um und wunderten sich, wem wohl dieses grausame Los zu Teil wurde. Sato nickte Molachai zu, der plötzlich auf die Menge der Zuschauer zuraste und einen Vampir am Arm packte und in die Mitte des Zuschauerzirkels schleifte. Überrascht sprangen die anderen zur Seite, die direkt neben dem Verräter standen. Er selbst sah irritiert und gleichermaßen verängstigt aus.

"Das muss ein Irrtum sein. Ich habe nichts getan!", gab er aufgeregt von sich und versuchte sich von Molachai loszureißen. Molachai drückte ihn zu Boden, sodass er vor den Ältesten knien musste.

"Schweig! Wir wissen, dass du uns bestohlen hast.

Du wolltest dir auf unsere Kosten eine goldene Nase verdienen. Leugnen ist nicht möglich, denn wir haben dich beobachten lassen. Aus diesem Grund sollen alle hier Anwesenden mit ansehen, was mit Verrätern passiert, um ihre zukünftigen Entscheidungen weise zu treffen.

Doch damit wir nicht als Untiere dastehen, geben wir dir eine Chance zu überleben." Gebannt hörten alle aufmerksam zu, um zu erfahren, wie diese Chance wohl aussehen mochte. Sato hob seine Hand und gab somit ein Zeichen, das Klostertor soweit zu öffnen, dass man mühelos hindurch gehen konnte.

"Solltest du es schaffen, das Kloster vor deinem Tod zu verlassen, wirst du keine weiteren Konsequenzen tragen müssen und darfst deine jämmerliche Existenz weit weg von unserer Familie weiter führen", eröffnete ihm Sato gönnerhaft. Luna wusste, dass dieses Zugeständnis nichts mit Großzügigkeit zu tun hatte, sondern ein falsches Versprechen war. Nichts weiter als eine Falle, um sich auf Kosten des zu Tode verängstigten Vampirs zu amüsieren, denn noch nie in der Geschichte der Ältesten, hatten diese Gnade walten lassen. Auch Onyx wusste das, doch der angeklagte Vampir glaubte an die Güte der Ältesten und rannte ohne weiter nachzudenken auf das Klostertor zu.
Im selben Augenblick färbten sich Onyxs Augen pechschwarz und der Vampir blieb erschrocken stehen. Er hatte nur noch wenige Meter zum Ausgang gebraucht, doch sein Tod war bereits besiegelt.

"Was ist das? Ich kann nichts sehen!", schrie der Vampir hysterisch und stolperte orientierungslos herum. Nun gab Sato durch ein leichtes Nicken, Luna ein Zeichen ihre Gabe anzuwenden.

"Mach es langsam, ich will ihn leiden sehen", befahl er ihr. Luna konzentrierte sich und richtete ihren Blick auf den erblindeten Vampir. Ihr gesamter Körper wurde von einem silbernen Licht umhüllt. Im nächsten Augenblick bildeten sich feine Eiskristalle um die Beine des Vampirs, die zu einem festen Eisblock wurden und ihn daran hinderten, noch einen einzigen Schritt machen zu können. Langsam kroch das Eis an seinem Körper hoch und umhüllte ihn nach und nach.

"Nein, bitte nicht!", schrie der Vampir verzweifelt, als er endgültig hinter einer dicken Eisschicht verschwand und sein vor Todesangst verzerrter Gesichtsausdruck dahinter eingefroren wurde.

"Fantastisch! Welch´ wundervolle Gaben ihr beiden besitzt!", freute sich Sato und klatschte wie ein aufgeregtes Kind, belustigt die Hände und auch die anderen Ältesten nickten Luna und Onyx anerkennend zu. Dann gab er Molachai ein Zeichen, der daraufhin auf die Eisfigur zuraste, mit einem kräftigen Faustschlag auf die Statue einschlug und diese unter der immensen Krafteinwirkung in tausende kleine Stücke zerbarste. Ein bedrücktes Raunen ging durch die Menge.

"Bravo, bravissimo!", rief Sato euphorisch aus. Mit dieser Demonstration vor allen Vampiren, die sich im Moment im Kloster aufhielten, zeigte er ihnen die Machtposition auf, die sie als Ältesten inne hatten, um weiteren Verrat direkt im Keim zu ersticken. Für die Ältesten war es eine gelungene Vorstellung, mit der gewünschten Wirkung.

"Ihr habt euch für eure Dienste eine Belohnung verdient, die ihr euch jederzeit holen dürft", meinte Sato und entließ sie.

Onyx ging mit Luna zurück auf ihr Zimmer. Er konnte ihren Kummer spüren und versuchte sie zu trösten.

"Ich

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