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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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niederließ. Sie musste also bis vor kurzem noch tatsächlich im Apartment gewesen sein. Doch nun war sie nirgends aufzufinden. Ardric wusste, dass es nichts brachte, doch er konnte nicht anders, als ihren Namen zu rufen.
"Mimma! Mimma bist du hier? Bitte antworte mir, ich verspreche dir auch, dass ich dir nicht mehr böse bin, aber bitte komm raus aus deinem Versteck!", rief er mit heiserer Stimme. Doch alles was er als Antwort erhielt, war die drückende Stille, die ihm bewusst machte, wie sehr er um das Leben seines Abkömmlings bangte.Wutentbrannt schlug er mit der Faust auf den Küchentresen, als ihm ein Notizzettel ins Auge fiel. Sofort erkannte er Mimmas geschwungene Handschrift. Was er darauf las, traf in zutiefst. Mimmas Abschiedsworte brannten wie ätzende Säure in seiner Brust. Ihm war, als ob man ihm das Liebste genommen hatte, was er jemals besessen hatte. Seine Kehle schnürte sich zu. Obwohl er nicht zu atmen brauchte, rang er nach Luft. Ihm war schwindelig. Hilflos und völlig außer sich vor Schmerz und Trauer, sackte er mit dem Zettel in der Hand in sich zusammen und begann jämmerlich zu wimmern. Erst ganz leise, bis es zu einem unsäglich gequälten Schrei anschwoll. Dieser vermochte allerdings nicht mal annähernd auszudrücken, wie sehr es ihn schmerzte, Mimma womöglich nie wiedersehen zu können. Niemals wieder ihre niedliche Stimme zu hören. Niemals wieder ihren angenehm blumigen Duft riechen zu können und sich niemals wieder in ihren tiefblauen Augen zu verlieren. Sämtliche Emotionen brachen auf einmal hervor und quollen über, wie ein Fass voll mit zähflüssigem Erdöl. Die dunkle Verzweiflung umhüllte ihn und nahm sein Wesen völlig in Besitz. Ein überwältigendes Gefühl, vor dem er nicht mehr fliehen konnte. Er würde sein eigenes Leben dafür hergeben, wenn er das eigensinnige Mädchen, das sein Dasein so sehr bereichert hatte, nur für eine einzige Minute ein letztes Mal in seine Arme schließen dürfte.
In diesem Moment rannen rote Tränen tiefster Pein und Kummers, über seine blassen Wangen. Seine lavafarbenen Augen glühten und schwammen in einem Meer aus Blut.

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Ein quietschgelber Sportwagen raste über die verlassene Landstraße. In ihm saß eine verschmähte Schönheit, die nichts mehr zu verlieren hatte. Immer wieder brach das Heck des wendigen kleinen Flitzers aus, denn die Fahrerin hatte Schwierigkeiten, das Auto bei dem hohen Tempo unter Kontrolle zu halten. Doch Luna war alles egal. Sie befand sich auf einer einsamen Mission die Welt vor dem Chaos zu retten. Denn sollte Baddo es wirklich schaffen, das Ritual zu vollziehen, würde nichts mehr so sein, wie es einmal war. Die Werwölfe würden sich ungehemmt vermehren, um so ihren Machtstatus auszubauen. Mit ihrer alleinigen Herrschaft würden sie die Menschheit ins Verderben führen, denn ohne die Vampire würden sei keinen natürlichen Feind mehr haben, der für das Gleichgewicht zwischen den Arten sorgen konnte.
Die Eisprinzessin war sich ziemlich sicher den Ort zu kennen, an dem das Ritual stattfinden würde. Es war auch schon der Ort, an dem sie dem Anführer des abtrünnigen Rudels, die totverheißende Schriftrolle entwendet hatte. Eine Höhle, die tief in den Wäldern verborgen lag und für die Bestien scheinbar eine besondere Bedeutung hatte.Da die Ältesten nicht zu erkennen gaben, auf welche Art und Weise sie ihren Erzfeinden das Handwerk legen wollten, ergriff sie nun selbst die Initiative. Es war der Kämpferin zuwider, tatenlos dazustehen und darauf zu warten, dass irgendwelche Urzeitfossile ihre knochigen Hintern bewegten, um sie vor dem Untergang zu bewahren. In ihr schlug das Herz einer Kriegerin, die es unter keinen Umständen zulassen konnte, kampflos ihrem Ende entgegen zu blicken.
Eigentlich sollte es ihr mehr zu schaffen machen, womöglich schon bald den wahren Tod zu sterben, doch das, was ihr Gemüt vielmehr in Aufruhr versetzte, war der blonde Schönling Ardric Donovan, der ihr den Kopf verdreht hatte. Dieser unverschämte Vampir lungerte in ihren Gedanken umher und ließ sie nicht mehr los. Zu Beginn war sie von seiner großkotzigen Art angewidert gewesen. Allein ihr erstes Aufeinandertreffen war alles andere als gut verlaufen. Die kesse Flora hatte sie vor ihm gewarnt und die Eigenschaften, die ihm nachgesagt worden waren, bestätigte er selbst anhand seines dreisten Benehmens. Von Männern, die sich für unwiderstehlich hielten, hatte sie keine besonders gute Meinung. Doch während

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