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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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hatte gerade zwei Treppenstufen genommen, da bemerkte ich, dass ich meine Krücke im Mercedes gelassen hatte. Mein Gesicht brannte, als er sie mir reichte.
    »Informier mich, wie es mit Valerie gelaufen ist«, sagte er.
    Ich antwortete mit tonloser Stimme: »Sicher.«
    Sobald ich im Haus war, zog ich mich aus und ging direkt ins Bett. Den ganzen Abend über hatte er die unmissverständliche Nachricht ausgesendet, unsere Beziehung wiederaufleben lassen zu wollen, oder etwa nicht? Was also war da eben passiert? Hatte er nur mal kurz an der Kette ziehen wollen, um zu sehen, ob ich noch reagierte?
    Na gut, das hatte er jetzt herausgefunden, aber ich hatte keine Lust, es noch einmal so weit kommen zu lassen.
    Zumindest hoffte ich das.
    Valerie tauchte am nächsten Tag nicht auf. Es wurde neun, ohne dass sie erschien, es wurde zehn, und sie war immer noch nicht da. Ich ging in mein Büro, um die monatliche Abrechnung fertigzustellen, die wir bei der Finanzbehörde für Alkohol- und Tabaksteuer einreichen mussten. Sie war überfällig, doch die Weinlese war eine Heidenarbeit gewesen, und wir hatten fast rund um die Uhr geschuftet. Ich gab Zahlen in die Rechenmaschine ein und fragte mich, warum die Behörde niemanden finden konnte, der imstande war, diese Formulare in der gleichen Sprache abzufassen, die auch ich spreche.
    Das Telefon klingelte, und auf dem Display erschien ›Middleburg Academy‹. Nach den Ereignissen des gestrigen Abends hatte ich keine Lust, mit Joe zu reden. Ich wartete, bis der Anrufbeantworter ansprang.
    Er klang aufgeregt. »Entschuldige, dass ich dich belästige, Lucie, aber ich wollte wissen, ob Valerie Beauvais noch bei dir ist. Ich habe hier eine Klasse in Amerikanischer Geschichte, die so langsam die Geduld verliert. Valerie hatte versprochen, heute Morgen für einen Vortrag herzukommen. Sie ist aber noch nicht aufgetaucht. Könntest du mich bitte anrufen, wenn du …«
    Ich griff nach dem Hörer. »Hallo, Joe. Du suchst Valerie? Hier ist sie auch nicht aufgetaucht.«
    »Bist du sicher? Ich habe sie gerade angerufen und bekam nur ihre Voicemail«, sagte er. »Die Academy hat sie gestern Abend im Fox and Hound untergebracht. Dort hat sie noch nicht ausgecheckt, geht aber ebenfalls nicht ans Telefon. Die Angestellten schwören, sie befände sich nicht auf dem Gelände, und sie sagen, ihr Auto sei weg. Ich habe keine Ahnung, wo sie sein könnte.«
    »Tut mir leid, aber ich kann dir auch nicht helfen.« Ich wollte nicht brüsk klingen, doch Valerie konnte für sich selbst sorgen, und wenn sie verschwunden war, dann wollte sie es wohl so.
    »Ich möchte dir nicht zur Last fallen, aber meinst du, du könntest vielleicht …«
    Das Fox and Hound lag nur ein kurzes Stück entfernt an der Straße zum Weingut. Er wollte, dass ich seiner Freundin nachspionierte. Ich unterbrach ihn. »Ich habe hier ziemlich viel zu tun.«
    »Ich würde es ja selbst tun, aber ich kann die Mädchen nicht allein lassen, und ich mache mir Sorgen um Valerie. Bitte, Lucie! Kannst du nicht mal kurz rüberschwirren und nachsehen, was da los ist? Ich wäre dir sehr dankbar. Es kostet dich keine Viertelstunde.«
    Ich legte mein kaputtes Bein auf die Anrichte und starrte auf die Fotos, die dort aufgereiht waren. Gerahmte Bilder meiner Eltern, Chantal und Leland Montgomery – mittlerweile beide tot –, sowie von meinem Bruder Eli mit seiner Frau und Tochter, von meiner Schwester Mia, Hector und dessen Familie und Fotos von Quinn, dem derzeitigen Winzer, und schließlich von Jacques, unserem früheren Winzer, mit den Arbeitern bei der Weinlese. Ich nahm ein Foto im Silberrahmen, auf dem Dominique und Joe bei der Vierzig-Jahr-Feier des Goose Creek Inn zu sehen waren, als Dominique das Restaurant offiziell als Besitzerin übernommen hatte. Beide lachten und kasperten herum, während sie sich gegenseitig mit Kuchen fütterten. Wenn man mal von der Kleidung absah, hätte es ihr Hochzeitstag sein können.
    Seit Jahren schon hatte Joe versucht, einen Tag für die Hochzeit festzulegen, doch meine arbeitswütige Cousine hatte immer einen Grund gefunden, die Sache aufzuschieben. Joe war ein geduldiger Mensch, ein guter Mensch – für mich so etwas wie ein älterer Bruder.
    »Na gut«, sagte ich. »Wie kann ich dich erreichen, nachdem ich mich im Fox and Hound umgesehen habe?«
    Ich hörte seinen Seufzer der Erleichterung. »Ruf die Schule an. Dort wird man dich in mein Klassenzimmer durchstellen. Und danke noch mal!«
    »Keine Ursache«,

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