Der Boss und die sexy Luegnerin
sonst.“
„Dann ist es höchste Zeit, das zu lernen.“ Er zog sie noch näher an sich und schlang beide Arme um sie. Sie passte in seine Umarmung, als wäre sie dafür gemacht. Als ob sie seine Ergänzung wäre.
Vance schloss die Augen und verdrängte diesen Gedanken. Er hatte bereits gewusst, dass er sie wollte. Jetzt wusste er, dass sie bedroht worden war, und fühlte mit ihr. Verlangen und Mitleid. Das war alles, redete er sich ein.
„Ich mag es nicht, wenn man dir Angst macht“, sagte er.
„Ich auch nicht.“ Sie sah zu ihm hoch. Er war erleichtert, dass in ihren Augen keine Schatten mehr lagen und auch keine Tränen. Sie sah einfach viel zu gut aus, befand er.
Charlie stellte sich auf die Zehenspitzen und legte den Kopf zur Seite. In ihm zog sich alles zusammen, so sehr wollte er sie. „Charlie, du schuldest mir nichts“, erklärte er dennoch.
„Hier geht es nicht um Schuld.“ Sie blickte auf seinen Mund und wieder in seine Augen. „Hier geht es um Wollen.“
Er strich über ihren Körper und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. „Dann ist das etwas komplett anderes“, flüsterte er.
„Zeig es mir.“
Und das tat er. Sein Herz sprang ihm fast aus der Brust, als er seinen Mund auf ihren legte. Ihr Geschmack füllte ihn ganz und gar aus, und sein Verlangen nach ihr erfasste seinen Körper. Und als sie die Lippen öffnete, verlor er sich in ihr.
Erst ihr leiser Seufzer weckte ihn aus dieser Verlorenheit, aus diesem Kuss, von dem er sich wünschte, er möge noch Tage dauern. Doch dann wollte er mit ihr allein sein. In einem Bett. Nicht in einem verdammten Park.
Widerstrebend beendete er den Kuss und blickte sie an. Ihre Augen wirkten verschleiert, und ihr Mund war immer noch so verlockend und sinnlich. Er musste sich mit aller Macht beherrschen, um sie nicht noch einmal zu küssen.
„Wir gehen jetzt zurück ins Büro, Charlie, und dann zeigst du mir alle Mails, die dieser Mistkerl dir geschickt hat.“
„Okay.“ Sie nickte. „Und dann?“
„Dann schlagen wir zurück.“
8. KAPITEL
„Er hat dich geküsst“, sagte Katie sofort, als Charlie ihr Büro betrat.
Vermutlich hätte sie nicht hinunter in die Buchhaltung gehen sollen, aber Charlie wollte im Moment nicht allein sein. Und gleich als sie mit Vance ins Büro zurückgekehrt war, hatte Ann Richardson um ein sofortiges Gespräch mit ihm gebeten.
Er war nicht gerade erfreut darüber gewesen, aber er war der Bitte nachgekommen und hatte das Büro wieder verlassen, noch bevor Charlie ihm die Mails hatte zeigen können. Bevor sie ihre nächsten Schritte planen konnten. Aber er hatte sie noch einmal geküsst und versprochen, sie würden über alles sprechen, sobald er zurück wäre. Da sie es nicht ertragen hatte, allein im Büro zu sitzen und vor sich hinzubrüten, war sie zu ihrer besten Freundin geflüchtet. Die offenbar entweder eine Hellseherin war oder den Röntgenblick hatte.
„Hast du einen Radar für so was?“, fragte sie.
„Brauch ich gar nicht.“ Katie grinste. „Du hast diesen verträumten Blick, und deine Lippen sind geschwollen. Ganz abgesehen davon, dass du förmlich glühst. Also, raus damit.“ Sie rieb sich erwartungsvoll die Hände. „Ich will jedes Detail wissen. Lass bloß nichts aus. Er hat hi gesagt, du hast hi gesagt, und dann hat er dich mit seinen starken männlichen Armen umschlossen und dir einen Kuss aufgedrückt und …“
„Ich habe ihn geküsst.“
„Wirklich?“ Katie starrte sie mit offenem Mund an. „Ich bin so stolz auf dich.“
„Sehr witzig.“
„Komm schon, du hast dich für keinen Kerl mehr interessiert seit …“
„Ich weiß.“ Charlie zuckte zusammen. Katie kannte die ganze Geschichte und hatte ihr die letzten zwei Jahre über immer wieder zugesetzt, sie solle drüber hinwegkommen und sich jemand Nettes suchen. Der Sache eine Chance geben.
„Himmel, wenn du wieder rangehst, dann aber richtig.“ Katie blinzelte ihr zu.
„Scheint so. Aber, ganz ehrlich, ich kann mich kaum erinnern, wie das passiert ist. In einem Moment haben wir uns unterhalten, und im nächsten …“ Charlie konnte es selbst kaum glauben. In ihrem Körper hallte der Kuss immer noch nach. Sie spürte noch immer Vances Lippen auf ihrem Mund, seinen Atem sanft auf ihrer Wange und seine starken Hände, die sie hielten.
„Ich weiß nicht mal, was mich dazu gebracht hat“, gestand sie. „Nein, das stimmt nicht. Natürlich weiß ich das. Er war so nett die ganzen letzten Wochen über. So gar nicht
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