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Der Boss und die sexy Luegnerin

Der Boss und die sexy Luegnerin

Titel: Der Boss und die sexy Luegnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child
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ich dir geglaubt.“
    „Das konnte ich doch nicht wissen. Und außerdem habe ich keine Hilfe gebraucht. Na ja, schon gebraucht – aber ich wollte keine Hilfe brauchen. Verstehst du das? Ich bin erwachsen. Ich kann für mich und Jake sorgen und – o Gott, ich habe das alles total vergeigt.“
    „Jeder braucht mal Hilfe.“ Vance merkte, wie seine Wut langsam schwand. Wenigstens wusste er jetzt, was Sache war. Wusste, dass sie bedroht wurde und würde etwas unternehmen können.
    „Du nicht.“ Sie sah unglücklich aus.
    „Falsch. Gerade brauche ich deine Hilfe, um aus all dem schlau zu werden. Bist du dabei?“
    Sie nickte.
    „Also, jemand hat dir gedroht und gesagt, du würdest deinen Sohn verlieren, wenn du nicht meine Geschäftsunterlagen der letzten fünf Jahre klauen würdest?“
    „Ja.“ Ihre Augen waren immer noch gerötet, aber es standen keine Tränen mehr darin. „Die erste Mail habe ich an dem Tag bekommen, als der Artikel über Ms Richardson erschienen ist.“
    „Kein Zufall vermutlich.“
    „Das habe ich auch gleich gedacht.“
    „Die Frage ist: Warum hat diese Person angenommen, sie könne dir Jake wegnehmen?“ Vance musterte sie. „Ich habe dich mit Jake erlebt. War in deiner Wohnung. Du bist eine gute Mutter und bietest ihm ein gutes Zuhause.“
    „Danke.“ Sie lächelte kurz.
    „Da steckt doch mehr dahinter, Charlie. Du hast mir noch nicht alles erzählt.“ Der Wind ließ plötzlich nach, und die Luft schien stillzustehen. „Erzähl mir den Rest, Charlie. Lass mich dir helfen.“
    Sie spielte an ihren blonden Haaren herum. „Ich wünschte, das könntest du. Aber dabei kannst du mir nicht helfen, Vance. Die Dinge sind nun mal, wie sie sind. Daran lässt sich nichts ändern.“
    „Ach ja?“ Es gab nichts, was er nicht in Ordnung bringen konnte. „Versuch’s. Du wirst überrascht sein.“
    „Nicht mal ein Vance Waverly kann die Vergangenheit ändern.“
    Er wusste, dass sie damit recht hatte. Würde er die Vergangenheit ändern können, dann hätte er den Autounfall verhindert, bei dem seine Mutter und seine Schwester gestorben waren. Er hätte irgendwie seinen Vater davon überzeugt, früher nach Roark zu suchen, damit er seinen Bruder in jüngeren Jahren kennengelernt hätte. Ja, könnte er die Vergangenheit ändern, gäbe es eine Menge zu tun. Doch auch wenn die Vergangenheit selbst nicht geändert werden konnte, so konnte man doch ihren Einfluss auf die Gegenwart ändern.
    „Wenn du mir nichts erzählst, kann ich auch nicht helfen, soviel ist sicher. Was hast du schon zu verlieren?“
    „Eine Menge.“ Sie sprach so leise, dass er sie fast nicht gehört hätte. In ihrem Blick lagen so viele verschiedene Gefühle, dass er sie nicht interpretieren konnte. Sie schienen sie schier zu zerreißen, und das wiederum zerriss ihm das Herz.
    „Was hat dieser Kerl gegen dich in der Hand, Charlie? Was willst du so verzweifelt geheim halten?“
    Sie atmete tief durch. „Weißt du noch, wie ich erzählt habe, dass ich bei meiner Großmutter aufgewachsen bin?“
    „Ja, und?“ Er führte sie zurück zur Bank, und sie setzten sich.
    „Ich habe dir nicht erzählt, warum.“ Kurz lag ein trauriges Lächeln auf ihren Lippen. „Als ich fünf war, hat mein Vater einen Lebensmittelladen überfallen.“
    Das hatte Vance nicht erwartet. Auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck von Scham und Demütigung, aber er blieb still, denn er spürte, dass da noch mehr kommen würde.
    „Er starb auf der Flucht vor der Polizei. Setzte sein Auto gegen einen Baum.“
    „Charlie …“
    „Bald danach ist meine Mutter verschwunden. Ich habe sie nie wiedergesehen. Und die Mutter meiner Mutter hat mich bei sich aufgenommen und mich großgezogen.“
    Sie hob den Blick und vermied es, Vance anzusehen. Stattdessen schaute sie in den Park. „Kennst du das Sprichwort darüber, auf der falschen Seite der Gleise geboren worden zu sein? Tja, das waren wir. Ich. Als Grandma gestorben ist, bin ich hierhergekommen und hab niemanden erzählt, woher ich kam.“
    Vance fühlte mit ihr. Sie hatte es schwer gehabt und doch etwas aus ihrem Leben gemacht. Aber nichts von all dem bot genug, um sie damit zu erpressen.
    „Komm schon, Charlie. Da muss mehr dahinterstecken“, beharrte er. „Das alles ist kein Grund für eine Erpressung.“
    Sie verschluckte sich fast an ihrem Wasser. „Hast du mir nicht zugehört? Mein Vater war ein Dieb. Er ist bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei gestorben. Meine Mutter ist verschwunden.

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