Der Boss und die sexy Luegnerin
aufdrücken.
Vance öffnete die Tür eines Gästezimmers, und Charlie war erleichtert, als sie die hellblauen Wände und dunkelblauen Sessel vor dem offenen Kamin sah. Auch das Bett war in Hellblau und Grüntönen gehalten. Das Zimmer war so anders als all die anderen, dass sie es kaum glauben konnte. „Das sieht wunderschön aus.“
„Du klingst überrascht.“
„Nun, das hier habe ich nicht erwartet.“ Sie war ganz selbstverständlich von noch mehr Schwarz ausgegangen. „Danke.“
„Gern geschehen. Das Bad ist gleich hier.“ Er öffnete die Tür zu einem palastartigen himmelblau gekachelten Raum mit weißen Waschbecken und einer riesigen Badewanne. Die hintere Hälfte des Badezimmers war mit Glastüren abgetrennt – eine Dusche, die groß genug aussah für … für alles Mögliche, dachte sie und drängte dann entschlossen jeden Gedanken daran beiseite.
Wie der Rest der Wohnung war das Badezimmer stilvoll, elegant und einschüchternd.
„Im Bad ist eine Verbindungstür zum nächsten Zimmer. Das ist bestimmt perfekt für Jake. Ein Bett für ihn kann in einer Stunde hier sein.“
„Du musst das nicht tun.“ Sie sah sich in dem dritten Schlafzimmer um, das auch in Blau- und Grüntönen gehalten war. „Du musst das alles wirklich nicht tun. Jake und ich kommen schon zurecht.
„Ja. Das werdet ihr. Hier.“
Er legte ihr die Hände auf die Schultern, und sie spürte seine Wärme. Verführerisch. Das war er. Himmel, wie hatte sie ihn jemals für kalt und verschlossen halten können? In den letzten zwei Wochen war er fürsorglicher und aufmerksamer gewesen als irgendwer zuvor in ihrem Leben.
Jetzt hatte er ihr sogar einen Platz in seinem Zuhause angeboten. Warum? Sie hatte ihm die volle Wahrheit über sich erzählt. Er musste wissen, dass, was immer da zwischen ihnen war, nicht von Dauer sein konnte. Unwirklich war. Nie hätte beginnen dürfen. Warum also wandte er sich nicht von ihr ab?
Er glaubte ihr, dass sie Waverlys nicht verraten wollte. Das hatte er gesagt. Aber vielleicht war es trotzdem keine gute Idee, bei ihm einzuziehen.
„Dieser Kerl weiß, wo du wohnst, Charlie. Was ist, wenn er der Mails überdrüssig wird und tatsächlich bei dir auftaucht? Was dann?“
Sie zitterte bei dem Gedanken. „Ich weiß. Aber ich fühle mich schuldig. Du bist so nett zu mir, Vance …“
„Verdammt, Charlie, du musst das nicht allein durchstehen!“ Er zog sie an sich, bis sie den Kopf in den Nacken legen musste, um ihn noch anzusehen. „Ich mache das nicht aus Nettigkeit. Ich will dich und deinen Sohn in Sicherheit wissen. Und ich habe hier genug Platz, was also ist das Problem?“
Sie streckte sich und legte die Hände auf seine Arme. „Vance, ich weiß das wirklich zu schätzen. Aber du hast noch nie mit einem Baby zusammengelebt und weißt nicht, worauf du dich hier einlässt.“
„Das lass mal meine Sorge sein, okay? Lass mich dir helfen.“
Sein Blick war so intensiv, als wolle er sie allein damit überzeugen zu bleiben. Und obwohl Charlie wusste, sie würden die Entscheidung irgendwann bereuen, aber sie wusste auch, dass sie bleiben würde.
„Okay.“ Wenigstens vor sich selbst konnte sie zugeben, dass sie nirgendwo sonst lieber wäre als hier.
„Gut. Und jetzt stell bitte deine Taschen ab. Ich zeige dir den Rest.“
Vances Penthouse war luxuriös und wunderschön, und sie würde sich nie darin wohlfühlen. Selbst die Küche war eingerichtet, als würde dort ein Meisterkoch ans Werk gehen. Das Ganze wirkte wie ein Musterhaus, mit dem Käufer angelockt und von den eleganten, klaren Linien verführt werden sollten.
Aber die Gemütlichkeit fehlte. Es war kein Zuhause.
Das Einzige, was sie darin anziehend fand, war Vance.
„Du kannst Jake auch unbesorgt raus in den Garten lassen.“ Vance öffnete die Glasschiebetüren im Wohnzimmer. „Es ist absolut sicher.“
Charlie trat auf die Dachterrasse und schnappte nach Luft. Bis nach unten waren es mindestens dreißig Stockwerke – und solange man nicht hinunterblickte, war die Aussicht umwerfend. Auf der gesamten Terrasse standen Pflanzen und Blumentöpfe, und ein paar Sessel gruppierten sich um einen Glastisch.
„Und mach dir keine Sorgen um die Feuerstelle. Die wird mit Gas betrieben, und ich glaube kaum, dass Jake sie anschalten kann.“
„Oh, ich glaube nicht, dass Jake hier hinauskommen muss.“ Charlie trat etwas näher an die Wand und riskierte einen Blick nach unten. Sofort wurde ihr schwindelig, und sie schloss die Augen.
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