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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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Bourne.
    Ihre Augen funkelten. »Das verstehe ich nicht.«
    »Dein Vater gehörte schon zu dieser Gruppe, als er von der Domna den Auftrag erhielt, Alex Conklin zu töten.«
    Sie atmete scharf ein. »War er ein Maulwurf?«
    »Ich glaube, ja.«
    Bourne atmete tief durch, ehe er hinzufügte: »Und Don Fernando gehört wahrscheinlich auch dazu.«
    In eine Rauchwolke gehüllt, als würde er brennen, beobachtete Don Fernando, wie Bourne am Ende des Flurs verschwand. Schließlich drehte er sich um und klopfte leise an eine der Türen. Im nächsten Augenblick steckte Essai den Kopf heraus.
    Don Fernando nickte ihm zu, und Essai trat heraus und schloss die Tür. Er schlich über den Flur und öffnete die Tür zu Bournes Zimmer.
    »Viel Glück«, flüsterte Don Fernando.
    Essai nickte.
    »Er ist extrem gefährlich.«
    »Ich weiß«, sagte Essai und betrat Bournes Zimmer.
    Er schloss leise die Tür, und Don Fernando eilte den Flur entlang.
    Essai saß auf einem Stuhl in einem dunklen Winkel in Bournes Zimmer und wartete. Die Vorhänge waren zurückgezogen, das Mondlicht warf bläuliche Muster auf eine Wand.
    Er dachte über sein Leben nach, über den Weg, den er eingeschlagen hatte, über Wege, die er hätte einschlagen können. Er war nicht zufrieden. Zufriedenheit war etwas für Tote. Leben bedeutete, sich im Fluss zu befinden, und das war mit Ungewissheit verbunden, mit Spannung und Konflikt. Aber am meisten beschäftigte ihn, wie schnell Freunde zu Feinden werden konnten, indem sie einen verrieten. Er hatte an Severus Domna geglaubt, eine Zeit lang auch an Benjamin El-Arian. Im Fall von El-Arian hatte er sich vielleicht von Anfang an etwas vorgemacht. Es hatte immer wieder kleine Vorfälle gegeben, die ihm schon viel früher die Augen hätten öffnen müssen, worum es El-Arian in Wahrheit ging. Dazu gehörten etwa seine Reisen nach München und in der jüngeren Vergangenheit nach Damaskus. Heute war ihm klar, dass sich El-Arian in München heimlich mit Semid Abdul-Qahaar getroffen hatte, um das Bündnis zu schließen, mit dem alles über Bord geworfen wurde, was der Domna einst heilig war.
    Ein winziges Geräusch, nicht lauter als das Kratzen einer Maus, ließ ihn hochschrecken. Die Vorhänge bewegten sich, und mit ihnen das Muster des Mondlichts auf der Wand gegenüber. Im nächsten Augenblick erschien ein Schatten, als würde sich eine Wolke vor den Mond schieben. Der Schatten rührte sich zuerst nicht vom Fleck, doch nach einer Weile begann er sich unendlich langsam zu bewegen.
    Mit scharfem Blick beobachtete Essai, wie das Fenster ganz langsam aufging, bis der Spalt groß genug für die dunkle Gestalt war.
    Erst als der Schatten sich dem Bett näherte, sagte Essai: »Er ist nicht da.«
    »Wo ist er?«, fragte Marlon Etana.
    »Ich habe dich gewarnt«, sagte Essai.
    Etana wandte sich ihm langsam zu. »Deine Warnungen haben mich noch nie interessiert.«
    »Ich brauche Bourne. Das habe ich dir heute Nachmittag ganz deutlich gesagt.«
    »Mag sein, aber für mich zählen andere Dinge.«
    Essai räusperte sich. »Das musst du mir erklären.«
    »Muss ich das?«
    Essai hob die Hand mit der schallgedämpften Makarow-Pistole ins Mondlicht.
    Etana betrachtete die Waffe amüsiert und gleichzeitig enttäuscht. »Siehst du, Essai, das ist der Unterschied zwischen uns beiden. Du solltest eigentlich wissen, warum Bourne sterben muss.«
    Essai winkte mit der Pistole. »Verrat’s mir.«
    Etana seufzte. »Bourne hat letztes Jahr in Tineghir unsere Leute umgebracht. Vor allem hat er Idir ermordet.«
    »Idir Syphax, ja.« Essai nickte. »Dann stimmt es also.«
    »Was soll das? Idir und ich, wir waren schon als Kinder die besten Freunde.«
    Essai legte den Kopf auf die Seite. »Ein bisschen mehr als Freunde, glaube ich fast.«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Das kannst du dir sparen«, erwiderte Essai und winkte ab. »Ich bin kein Heuchler wie so viele Araber. Deine sexuellen Neigungen interessieren mich nur, soweit sie mich betreffen. Bourne hat deinen Geliebten umgebracht …«
    »Idir hatte eine Frau und Kinder.«
    »Dass Bourne deinen Liebhaber getötet hat, rechtfertigt nicht, dass du Rache übst.«
    Etana lachte bitter. »Das sagst ausgerechnet du mir. Dein ganzes Leben dreht sich nur um die Rache für den Tod deiner Tochter.«
    »Bourne hat ohnehin nicht mehr lange zu leben. Wie du weißt, ist ein General des FSB-2 hinter ihm her, der, ehrlich gesagt, viel größere Chancen hat …«
    »Die Russen«, fiel ihm Etana

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