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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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verächtlich ins Wort. »Aber was soll’s? Du beschützt Bourne ja anscheinend.«
    »Für den Moment, ja. Ohne ihn kann ich die Domna nicht zu Fall bringen. Du musst ihn vergessen. Er wird sterben, aber du wirst ihn nicht töten.«
    Etana spannte sich innerlich an. »Ich muss es tun.«
    Essai seufzte. »Gib auf, Marlon.«
    »Das kann ich nicht«, beharrte Etana. »Niemals.«
    »Du hast keine Wahl«, erwiderte Essai und erhob sich von seinem Platz.
    Etana war bei ihm, noch ehe er richtig stand. Sie stürzten beide über die Stuhllehne, doch Essai war trotz seiner Pistole in der ungünstigeren Position. Er konnte keinen genauen Schuss abgeben, deshalb schlug er seinem Gegner den langen Lauf ins Gesicht und traf ihn unterhalb des Auges. Etana versetzte ihm einen mächtigen Hieb gegen das Brustbein, der ihm für einen Moment den Atem nahm.
    Die beiden Männer kämpften schweigend und erbittert. Sie waren einander ebenbürtig, zumal sie sich durch ihre jahrelange Freundschaft gut kannten. Aber das zählte jetzt nicht mehr, nicht ihre gemeinsame Vergangenheit, die Pläne, die sie geschmiedet hatten, nicht ihr gemeinsamer Kampf. Jetzt ging es nur noch um das eigene Überleben. Einer von ihnen würde dieses Zimmer nicht lebend verlassen, das war beiden bewusst.
    Essai hörte das metallische Klicken eines Springmessers und rammte Etana den Ellbogen in die Magengrube. Die schimmernde Klinge sauste herab, doch Etanas Angriff war nicht exakt genug. Die Messerspitze zerfetzte Essais Hemd, seine Haut kribbelte wie von hundert Ameisen.
    Er stieß Etana zurück und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, damit er die Pistole einsetzen und den Kampf beenden konnte. Doch Etana packte ihn mit einer Hand und stürzte sich erneut auf ihn. Im Nahkampf war das Messer die bessere Waffe. Ein blitzschneller Angriff konnte mehr bewirken als zwei Fäuste in fünf Minuten.
    Essai traf seinen Gegner mit der Faust am Mund. Etanas Lippen platzten auf, Blut lief ihm in den Mund und rötete die Zähne. Er spuckte Essai einen Mundvoll Blut in die Augen und setzte blitzschnell mit dem Messer nach. Essai spürte die brennende Wunde und hielt einen Moment lang den Atem an. Er schlug erneut mit der Faust zu, traf Etana jedoch nur auf die Wange.
    Etana taumelte zurück und zog seinen Gegner mit sich. Essai stieß mit der Hüfte gegen einen Nachttisch, und die Lampe kippte um. Er schnappte sie sich und schlug sie Etana auf den Handrücken. Das Springmesser fiel klappernd zu Boden und blieb auf dem Teppich vor dem Bett liegen. Etana riss Essai herum und hämmerte seinen Arm gegen die Wand. Er versuchte ihm die Pistole zu entreißen, doch Essai rammte ihm den Ellbogen in die Rippen.
    Die beiden Männer stolperten nach hinten und stürzten zu Boden. Die Pistole ging los, und die Kugel schlug in die Zimmerdecke ein. Etana krachte mit dem Kopf gegen den Bettrahmen, und Essai bearbeitete ihn mit wütenden Fausthieben, bis Etana zusammensackte. Essai erblickte das Messer im Augenwinkel, stieß Etana weg und streckte sich nach der Waffe. In diesem Augenblick versetzte ihm Etana einen Handkantenschlag in den Nacken. Er schnappte sich das Messer, riss Essais Kopf mit der Hand zurück und schlitzte ihm die Kehle auf.
    Schattenmuster krochen über den Teppich des Hotelzimmers, ein Abbild des Autoverkehrs draußen auf der Straße. Maggie stand in dem Zimmer, in das sie Christopher locken sollte. Leise zählte sie die winzigen Videokameras, die an verschiedenen Punkten versteckt waren: in der Bar, im Fernsehschrank, an der Zimmerdecke, sogar im Badezimmer. Über eine ihrer vielen Niederlassungen hatte die Domna das Zimmer für einen Monat gemietet. Am Tag nach der Reservierung hatten drei Techniker in mehrstündiger Arbeit die elektronische Ausrüstung installiert und mit Putz und Farbe kaschiert.
    Sie fühlte sich entsetzlich einsam in diesem Zimmer, das so hübsch eingerichtet war und das sie doch von ganzem Herzen hasste. Sie war nicht mehr die Frau, als die sie nach Washington gekommen war, um Christopher zu Fall zu bringen. Der Wandel war wie durch ein Wunder eingetreten, so schnell und tief greifend, dass sie es selbst nicht begreifen konnte. Sie setzte sich aufs Bett und stützte den Kopf in die Hände, während die Schattenmuster um sie herum sich langsam verschoben.
    Ihr blieben knapp zwanzig Stunden, um Christopher in die Falle zu locken und ihn dazu zu verführen, Dinge zu tun und zu sagen, die ihn ruinieren würden. Noch vor wenigen Wochen war ihr der

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