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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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Schuss ins Blaue. »El-Gabal ist gar nicht aufgelöst. Die Firma ist viel zu wichtig für euch.«
    Schweigen.
    Es stimmt also, El-Gabal ist immer noch aktiv . »Ich habe den falschen Zahn mit dem Zyanid von einem eurer Männer. Als der Zahn draußen war, hat er geredet. Ich weiß, dass sich alles um El-Gabal dreht.«
    Das Schweigen am anderen Ende hatte etwas Unheimliches.
    »Hallo? Hallo?«
    Nichts mehr. Peter drückte auf die Wiederwahltaste, doch es kam keine Verbindung mehr zustande, nicht einmal mit Ashurs Mailbox.
    »Du warst also mit dem Vater der Mädchen befreundet, nicht mit ihrer Mutter«, sagte Bourne.
    Don Fernando nickte.
    »Und hast es ihnen nie gesagt.«
    Don Fernando nahm einen Schluck aus seinem Schwenker. Es mochte am Licht im Café liegen, aber seine Augen schienen genau die gleiche Farbe zu haben wie der Weinbrand. »Ich kenne nur Kaja. Wenn sie alles wüsste, das wäre für sie …«
    »Sie sucht seit Jahren nach einer Antwort auf die Frage, wer ihr Vater war«, fiel ihm Bourne ins Wort. »Du hättest es ihr sagen müssen.«
    »Das konnte ich nicht«, erwiderte Don Fernando. »Es wäre zu gefährlich gewesen.«
    Bourne zog seine Hand aus der des älteren Mannes. »Woher nimmst du dir das Recht, das zu entscheiden?«
    »Mikaelas Tod gibt mir das Recht. Sie hat es schließlich herausgefunden, und die Wahrheit hat sie das Leben gekostet.«
    Bourne lehnte sich zurück und musterte Don Fernando. Der Mann war wie eine Chimäre. Wenn man glaubte, ihn verstanden zu haben, zeigte er wieder ein anderes Gesicht, so wie Bourne zwischen verschiedenen Identitäten wechselte.
    Don Fernando schüttelte den Kopf. »Hör dir wenigstens an, was ich zu meiner Rechtfertigung zu sagen habe, bevor du mich verurteilst.«
    »Dein Auge sieht grauenhaft aus«, sagte Boris. »Ich besorge dir ein Steak, das kannst du drauflegen.«
    »Keine Zeit«, erwiderte Zatschek. »Tscherkesow wurde am Münchner Flughafen gesehen, wie er durch die Sicherheitskontrolle ging.«
    Boris trat an die Straße und hielt ein Taxi an. »Wo will er hin?«
    »Damaskus«, sagte Zatschek, während sie einstiegen.
    Boris nannte dem Fahrer ihr Ziel, und sie fuhren zur Autobahn München-Deggendorf.
    »Syrien.« Boris lehnte sich auf seinem Sitz zurück. »Was zum Teufel macht er in Damaskus?«
    »Das wissen wir nicht«, antwortete Zatschek, »aber wir haben ein Handygespräch von ihm abgehört. Er bekam die Anweisung, El-Gabal aufzusuchen, ein Bergbauunternehmen in der Avenue Choukry Kouatly.«
    »Seltsam.«
    »Es wird noch seltsamer«, fuhr Zatschek fort. »Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, gibt es die Firma schon seit den Siebzigerjahren nicht mehr.«
    »Dann sind eure Informationen wieder mal falsch«, bemerkte Boris spitz.
    »Ich finde, wir sollten aufhören, aufeinander rumzuhacken«, erwiderte Zatschek.
    »Wir haben einen Deal geschlossen, von dem wir beide etwas haben«, entgegnete Boris. »Das heißt nicht, dass ich dich mögen muss.«
    »Aber du musst mir vertrauen.«
    »Wegen dir mache ich mir auch keine Sorgen«, sagte Boris. »Das Problem ist der SWR.«
    »Du meinst Berija.«
    Boris blickte aus dem Fenster, erleichtert, dass er Deutschland verlassen konnte. »Ich kümmere mich um Tscherkesow, du kümmerst dich um Berija. Eine ganz klare Abmachung.« Doch er wusste, dass in ihrem Geschäft überhaupt nichts klar war. Für Leute wie sie war es völlig normal, zu lügen, weil man anders nicht überleben konnte.
    »Es ist eine Frage des Vertrauens«, sagte Zatschek und tippte eine verschlüsselte Nummer in sein Handy ein. »Anders geht es nicht.« Er sprach einige Augenblicke, dann trennte er die Verbindung. »Dein Ticket liegt schon am Flughafen bereit. Du kommst um zwei Uhr nachts in Damaskus an. Das Gute daran ist, dass dein Flug kürzer ist als der von Tscherkesow. Du hast eine Stunde in Damaskus, bevor er ankommt.« Er tippte eine Nachricht ein. »Ein Mann erwartet dich und bringt dich …«
    »Ich will nicht, dass mir deine Leute über die Schulter gucken.«
    Zatschek blickte auf. »Ich versichere dir …«
    »Ich kenne Damaskus genauso gut wie Moskau«, erwiderte Boris entschieden, woraufhin Zatschek mit den Achseln zuckte. »Wie du meinst, General.« Er steckte sein Handy ein und räusperte sich. »Unser Leben hängt voneinander ab.«
    »So weit würde ich nicht gehen«, erwiderte Boris. »Wir kennen einander ja kaum.«
    »Was machen wir mit Iwan Wolkin?«
    Boris verstand, was Zatschek meinte. Er kannte Iwan seit Jahrzehnten. Ihre

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