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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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diese Leute genauso gut wie ich. Schmerzen fürchten sie nicht. Sie haben ihr Leben lang gelitten und fühlen sich als Märtyrer. Sie sind wie Schatten in diesem Leben, von Anfang an todgeweiht.«
    »Essai?«
    »Etana hat ihm die Kehle durchgeschnitten, bevor er aus dem Fenster sprang. Wissen Sie, Jason, Etana war hier, um Sie zu töten, für das, was Sie letztes Jahr in Tineghir getan haben. Essai wollte es ihm ausreden, aber Etana war stur. Deshalb haben wir uns etwas ausgedacht, Essai und ich. Ich habe dafür gesorgt, dass Sie nicht in Ihr Zimmer gehen, damit er sich hineinschleichen kann, um zu warten.«
    »Er hat auf Etana gewartet.«
    »Genau.«
    »Es ist schade, dass Essai tot ist.«
    Don Fernando fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Es sind schon zu viele gestorben in den letzten Stunden.«
    Bourne dachte an die Kisten, die er in der Lagerhalle am anderen Ende der Stadt entdeckt hatte und die für El-Gabal in Damaskus bestimmt waren. Blieb die Frage, was sich in diesen Kisten befand, von wem sie stammten – von der Domna oder von der Organisation, für die Christien Norén gearbeitet hatte – und ob Don Fernando auch zu dieser Gruppe gehörte. Die Antworten auf diese Fragen schienen in der Avenue Choukry Kouatly zu finden zu sein.
    Er spannte sich innerlich an, als ein Streifenwagen auf dem Hafengelände erschien, so langsam und zielsicher wie ein Hai, der auf einen toten Fisch zuschwimmt.
    Don Fernando zog eine Zigarre hervor, biss das Ende ab und zündete sie an. »Keine Sorge«, sagte er, als der Streifenwagen anhielt. »Ich hab sie gerufen.«
    Zwei Uniformierte und ein Kriminalbeamter im Anzug stiegen aus. Don Fernando führte sie zu Etana. Während die zwei Polizisten nach dem Toten sahen, der neben dem Boot im Wasser trieb, ging der Kripobeamte direkt auf Don Fernando zu, der ihm eine Zigarre anbot.
    Der Mann nickte dankend, biss das Ende ab und zündete die Zigarre an. Er machte keine Anstalten, den Tatort zu untersuchen, und auch Bourne beachtete er nicht.
    »Der Tote ist Ausländer, sagen Sie.« Die Stimme des Kripobeamten klang tief und verschleimt, so als hätte er mit einer Bronchitis zu kämpfen.
    »Er war illegal in Spanien«, bestätigte Don Fernando. »Ein Drogendealer.«
    »Drogendealer müssen bei uns mit strengen Strafen rechnen«, sagte der Kripomann, in eine Rauchwolke gehüllt. »Aber das wissen Sie ja.«
    Don Fernando betrachtete das Ende seiner Zigarre. »Ich habe dem Staat geholfen, eine Menge Geld zu sparen, und Sie, Diaz, sparen dadurch eine Menge Zeit.«
    Diaz nickte weise. »Das stimmt, Don Fernando, und für diesen Dienst ist Ihnen der Staat dankbar.« Er blies eine Rauchwolke aus und blickte zum Sternenhimmel hinauf. »Wissen Sie, was mir vorhin im Auto durch den Kopf ging? Unser Revier ist arm, Don Fernando, und jetzt mit der Schuldenkrise werden unsere Budgets weiter gekürzt.«
    »Das ist wirklich traurig. Bitte, gestatten Sie.« Don Fernando griff in seine Brusttasche und zog ein dickes Bündel Euroscheine hervor, die er dem Kripobeamten in die Hand drückte. »Überlassen Sie mir die Leiche.«
    Diaz nickte. »Wie immer, Don Fernando.« Dann drehte er sich um und rief seinen Männern zu: »Vámanos, muchachos!« Er schritt zum Auto, und die beiden uniformierten Polizisten folgten ihm.
    Der Streifenwagen entfernte sich auf der Uferstraße, und Don Fernando wandte sich Bourne zu. »Die Welt ändert sich nie, was, Jason?« Er deutete auf den Toten im Wasser. »Kommen Sie, wir kümmern uns um Marlon Etana.«
    »Nicht Sie«, erwiderte Bourne. »Ich mach das.«
    Er griff sich einen Bootshaken und erwischte den Toten damit am Jackenkragen. Er zog ihn ein Stück weit herauf, und Don Fernando fasste Etana am Gürtel und zog ihn ganz ins Boot herein. Einen Moment lang blickte er auf den Toten hinunter, dem das Meerwasser aus dem offenen Mund lief. Dann hockte er sich mit knirschenden Knien zu Etana hinunter.
    Bourne beobachtete, wie Don Fernando mit geschickten Fingern Etanas Jackentaschen durchsuchte. Er reichte Bourne das Handy, die Brieftasche und die Schlüssel des Toten. Dann stand er auf, zog den Anker aus seinem Fach am Bug, löste die Kette und wickelte sie um die Leiche.
    »Werfen wir ihn ins Wasser«, sagte Don Fernando.
    »Moment noch.« Bourne ging in die Hocke, öffnete Etanas Mund und checkte seine Zähne. Wenige Augenblicke später hielt er den falschen Zahn mit der Zyanidkapsel in der Hand. Als er aufstand, zog er den falschen Zahn hervor, den er dem Russen in

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