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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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gebracht hatte. Ich weiß schon, wir kommen im Leben alle an diesen Punkt, aber der Tod meines Vaters war auch deshalb so folgenschwer, weil er mir so viel übertrug.«
    Don Fernando hatte sein Glas geleert und bestellte noch eines. Der Wirt kam mit der Flasche, schenkte ihm ein und ließ die Flasche auf dem Tisch stehen.
    Don Fernando nickte dankend, bevor sich der Mann wieder zurückzog. »In seinen letzten Lebensjahren machte mich mein Vater mit einigen Männern aus Russland bekannt. Sie waren mir irgendwie unheimlich. Ihre Augen strahlten etwas Finsteres aus, so als hätten sie den Tod gesehen.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll. Aber mit der Zeit gewöhnte ich mich an sie. Die dunklen Schatten, die sich über mein Leben gelegt hatten, blieben, aber ich lernte, sie zu verstehen. Der Tod wurde mir etwas Vertrautes, und ich erinnerte mich an den Fuchs aus meiner Kindheit und war meinem Vater zutiefst dankbar, dass er mir damals geholfen hatte. Denn diese Leute hatten täglich mit dem Tod zu tun – und, wie sich herausstellte, mein Vater auch.«
    Don Fernando streckte ihm die Hand entgegen, und als Bourne ihm die seine reichte, drückte er sie fest und legte seine Linke auf ihre beiden Hände.
    »Wie gesagt, Jason, die Männer, die mir mein Vater vorstellte, waren Russen, bis auf einen: Christien Norén.«

SECHSUNDZWANZIG
    »Ich brauch ein Handy«, sagte Peter Marks. Er saß auf dem Bett, obwohl er schon wieder gehen konnte, ohne zu keuchen wie ein altersschwacher Motor.
    Deron holte ein Einweghandy hervor, das noch in einer Klarsichtverpackung steckte. »Es wird Sie vielleicht überraschen, aber die Leute, die hinter Ihnen her waren, dürften noch mächtiger sein, als wir dachten.«
    Peter legte den Kopf auf die Seite. »Mich überrascht gar nichts mehr. Aber woher wissen Sie das?«
    Deron riss die Klarsichtverpackung auf und zog das Handy heraus. »Ich habe Ty zur Polizei geschickt, um mehr über Ihre Entführer herauszufinden. Die behaupten, sie wüssten nichts von diesen Leuten. Jemand hat die Polizei gerufen, aber als der Streifenwagen eintraf, war alles weg: keine Toten, kein Krankenwagen, und Sie waren natürlich auch nicht mehr da.«
    Peter seufzte. »Das heißt, zurück an den Start.«
    »Nicht ganz.« Deron gab ihm etwas, das wie ein menschlicher Zahn aussah. »Das hat Ty am Tatort gefunden, bevor er Sie auf sein Motorrad setzte. Sie müssen ihn einem der Entführer ausgeschlagen haben.«
    Peter betrachtete den Zahn von allen Seiten. »Was fang ich damit an?«
    »Schauen Sie«, sagte Deron und nahm ihm den Zahn aus der Hand. »Es sieht nur aus wie ein Zahn. Er ist nämlich hohl und mit Zyanid gefüllt.«
    »Eine Zyanidkapsel? Ich dachte, diese Dinger wären seit Stalins Zeiten aus der Mode gekommen.«
    Deron drehte den Zahn zwischen den Fingerspitzen. »Offenbar nicht.«
    »Aber es kommt doch aus Russland, nicht wahr?«
    Deron nickte. »Damit wissen wir jetzt wenigstens, woher Ihre Entführer stammen. Hilft Ihnen das ein Stück weiter?«
    Peter runzelte die Stirn. »Ich bin mir noch nicht sicher.«
    Deron aktivierte das Telefon und gab es Peter. »Sie haben zwanzig Minuten, einschließlich Auslandsgesprächen«, sagte er. »Danach kann man’s wegwerfen.«
    Peter nickte dankbar. Deron wusste offensichtlich, wie man sich vor solch unliebsamen Überraschungen schützte. Als Deron draußen war, tippte Peter die Handynummer von Sorayas Kontaktmann in Damaskus ein, den er vor Tagen angerufen hatte, als er bei seinen Recherchen über FitzWilliams auf das mittlerweile aufgelöste Bergbauunternehmen El-Gabal gestoßen war.
    »Ashur«, begann er, »hier ist Peter …«
    »Peter Marks? Wir dachten, Sie wären längst ausgeschaltet.«
    Peter rieselte es kalt über den Rücken. »Wer spricht da? Wo ist Ashur?«
    »Ashur ist tot. Oder beinahe.«
    Peters Nackenhaare stellten sich auf. »Woher kennen Sie mich?
    »Ashur hat uns von Ihnen erzählt«, antwortete der Mann und lachte höhnisch. »Er wollte zuerst nicht, doch dann blieb ihm wohl nichts anderes übrig.«
    »Warum wollt ihr mich töten?«, fragte Peter.
    »Warum interessieren Sie sich für El-Gabal? Die Firma gibt es seit Jahren nicht mehr.«
    Peter spürte, wie Zorn in ihm aufstieg, doch er ließ es sich nicht anmerken. »Wenn Sie Ashur töten …«
    »Er ist so gut wie tot«, fiel ihm die Stimme ins Wort.
    Peter zwang sich, nicht an Ashur zu denken und einen klaren Kopf zu behalten. Er versuchte es mit einem

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