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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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SCAR-Sturmgewehre mit Plastiksprengstoff gefüllt sind.« Er drückte Bourne ein kleines Päckchen und ein Handy in die Hand. Jede Kiste muss mit einer solchen SIM-Karte versehen werden.« Er öffnete das Päckchen und zeigte Bourne die SIM-Karten.
    »Das kann man nicht vorher machen?«
    Don Fernando schüttelte den Kopf. »Jede Lieferung für El-Gabal muss drei verschiedene Sicherheitskontrollen passieren. Die Kisten werden sogar geröntgt. Sie würden die Chips finden. Nein, man muss sie direkt vor Ort anbringen.«
    »Und dann?«
    Don Fernando lächelte durchtrieben. »Dann tippst du 6-6-6 auf diesem Handy ein, aber du musst nah genug dran sein und eine freie Sichtlinie zu den SIM-Karten haben, damit das Bluetooth-Signal funktioniert. Danach hast du drei Minuten, um das Gebäude zu verlassen. Die Explosion zerstört alles, was die Domna dort gelagert hat, und es wird keine Überlebenden geben.«

SIEBENUNDZWANZIG
    Abgesehen von den verstärkten Sicherheitsvorkehrungen war Damaskus so, wie Boris es in Erinnerung hatte, eine moderne Stadt, die sich rund um Moscheen, Minarette und historische Stätten ausgebreitet hatte, die teilweise aus dem 13. Jahrhundert vor Christus stammten. Schon Abraham war einst aus dem Land der Chaldäer nach Damaskus gekommen und hatte über die Stadt geherrscht, ehe er mit seinen Leuten nach Kanaan weiterzog.
    Später wurde Damaskus von Alexander dem Großen erobert und danach vom römischen Feldherrn Pompeius. Unter Kaiser Septimius Severus wurde die Stadt zur Kolonie erweitert, doch auch mit dem Christentum kam sie sehr früh in Kontakt. Der Apostel Paulus war auf dem Weg nach Damaskus, als ihm in einer Vision Jesus erschien, worauf er sich zum Christentum bekehrte. Die Stadt beherbergte eine der ersten christlichen Gemeinden. Als wichtiger Schnittpunkt zwischen Ost und West wurde Damaskus zur spirituellen Heimat von Severus Domna.
    Die reiche Geschichte der Stadt spiegelt sich in der Altstadt im Zentrum, um die herum sich die neueren Stadtbezirke und die Vororte gruppieren.
    Boris sah die SWR-Agenten, die beim Empfangsterminal herumhingen, sofort, als er durch die Einreisekontrolle kam. Sie versuchten vergeblich, unauffällig zu erscheinen. Irgendwie taten sie ihm fast leid. Um zwei Uhr nachts tummelte sich hier keine Menschenmenge, in der man sich verstecken konnte. Er ging auf die Toilette, wusch sich und starrte sein Spiegelbild an. Er erkannte sich kaum wieder. Die Jahrzehnte im Minenfeld der russischen Geheimdienste hatten ihn verändert. Einst war er jung und idealistisch gewesen, hatte seine russische Heimat geliebt und war bereit, sich aufzuopfern, um die Zustände in seinem Land zu verbessern. Und jetzt, Jahre später, wurde ihm klar, dass seine harte Arbeit keine Früchte getragen hatte, dass Russland um nichts besser dran war als früher. Vielleicht war heute sogar alles noch schlimmer. Er hatte sein Leben an einen Traum verschwendet, der sich nicht verwirklichen ließ, doch es war nun einmal der Anspruch der Jugend, die Welt zu verändern. Was sich verändert hatte, war jedoch nicht sein Land, sondern er selbst, und diese Erkenntnis war ernüchternd.
    Er ging in die Halle zurück, fand einen offenen Imbissstand, kaufte sich einen Meze-Teller mit verschiedenen Speisen und setzte sich an einen runden Tisch, kaum größer als eine Frisbeescheibe. Er aß mit der rechten Hand, während er auf der Anzeigetafel nach dem Flug Ausschau hielt, mit dem Tscherkesow ankommen würde. Die Maschine war offenbar pünktlich; ihm blieben noch vierzig Minuten.
    Boris stand auf und ging zur Autovermietung hinüber. Fünfzehn Minuten später saß er hinter dem Lenkrad einer alten Klapperkiste mit keuchendem Motor. Er nutzte die verbleibende Zeit, um über seinen Pakt mit Zatschek nachzudenken. Er musste an Der Fremde im Zug denken, einen seiner Lieblingsfilme, in dem sich zwei Fremde versprachen, einen Mord für den jeweils anderen zu begehen, um zu vermeiden, dass sie selbst in Verdacht gerieten. In Geheimdienstkreisen würde so etwas nicht funktionieren. Ein Fremder würde nicht an Tscherkesow oder Berija herankommen. Aber jemand, der mit ihnen zu tun hatte, sehr wohl. Auch nach seinem Wechsel zur Domna war Tscherkesow dem SWR noch ein Dorn im Auge, laut Zatschek sogar noch mehr, weil sich sein Einfluss nun über die Grenzen Russlands hinaus erstreckte. Boris hatte ihm angeboten, Tscherkesow auszuschalten. Dafür sollte Zatschek seinen Chef Berija eliminieren. Er würde selbst die Leitung des

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