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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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und Stromleitungen, die leicht abwärts von Haus zu Haus verliefen. Er überlegte nicht lange, zog den Gürtel aus seiner Hose und kletterte an der Fassade des Nachbarhauses hoch. Er warf den Gürtel über die Kabel, fasste ihn an beiden Enden und glitt an den Kabeln zu Don Fernandos Haus hinüber, wo er an der Fassade hinunterkletterte.
    Als er die Hauswand entlanglief, hörte er Schüsse. Ohne zu zögern, rannte er zum Fenster seines Zimmers und kletterte in den dunklen Raum.
    Er rührte sich nicht und lauschte angestrengt. Der Geruch von Reinigungsmitteln stieg ihm in die Nase, doch von Essais Blut war nichts mehr zu sehen. Die Leiche war verschwunden; Don Fernandos Leute arbeiteten schnell und effizient. Bourne stand an der Tür und beruhigte seine Atmung. Er hörte das leise Summen der Heizung, das Ächzen der Fensterrahmen im böigen Wind und dann das Knarren von Holzdielen. Kaja war nicht so schwer, dass sie diese Geräusche verursacht hätte, also war mindestens ein Mann im Haus. Es knarrte erneut, diesmal aus einem anderen Zimmer – die Eindringlinge waren also mindestens zu zweit. Aber wo war Kaja? Gefesselt? Verletzt? Tot?
    Er schlich durch die angelehnte Tür auf den langen Gang, der zum Wohnzimmer und zur Haustür führte. Seine Nasenflügel blähten sich, er roch förmlich, dass Fremde im Haus waren. Er stieß die Tür zu Kajas Zimmer auf, doch es war leer. Die Tagesdecke war kein bisschen zerknittert, außerdem vermisste er ihren Geruch. Was immer sie getan hatte, nachdem Don Fernando weggegangen war – in ihrem Zimmer war sie jedenfalls nicht gewesen. Er eilte an der Küche vorbei, die ebenfalls leer war.
    Das Ende des Flurs mündete in das Wohnzimmer. Er warf einen Blick durch die Glastür – draußen im Garten war ebenfalls niemand zu sehen. Als er sich umdrehte, sah er die beiden bewaffneten Männer. Einer stand an der Haustür, der andere kam von draußen zurück, nachdem er nachgesehen hatte, was die Schüsse zu bedeuten hatten.
    »Nichts«, meldete er seinem Partner auf Russisch. »War wahrscheinlich nur ein Laster mit einer Fehlzündung.«
    Bourne stürzte sich auf den Mann zur Rechten, versetzte ihm einen Kinnhaken und wandte sich sofort dem anderen zu. Er hatte gerade den Lauf seiner Glock gepackt, als Don Fernando durch die Haustür hereingestürmt kam. Er hielt sein Handy ans Ohr, und in der anderen Hand den Colt, mit dem Lauf nach unten.
    »Halt!«, rief er. »Hört sofort auf! Jason! Diese Männer sind von Almaz!«
    Bourne hielt inne, und der Mann, den er niedergeschlagen hatte, richtete sich stöhnend auf.
    »Was macht ihr hier?«, fragte Bourne. »Und wo ist Kaja?«
    Don Fernando nahm das Telefon vom Ohr. »Sie ist weg, Jason.«
    »Entführt?«
    Der zweite Russe schüttelte den Kopf. »Sie wurde beobachtet, wie sie allein wegging. Deshalb wurden wir hergeschickt.«
    Don Fernando sah ihn finster an. »Und?«
    Der Almaz-Agent seufzte. »Sie ist verschwunden. Wir haben nirgends eine Spur von ihr entdeckt, keinen einzigen Hinweis, wo sie hingegangen sein könnte.« Er blickte zu Don Fernando auf. »Wie vom Erdboden verschwunden.«
    Skara betrachtete sich im Badezimmerspiegel des Hotelzimmers und sah ein Gesicht, das sie kaum wiedererkannte. Eines stand fest: Sie war nicht mehr Margaret Penrod. Wer bin ich? , fragte sie sich mit einem Schaudern, das ihr wie Eiswasser über den Rücken lief. Die Frage machte ihr Angst, weil sie es wirklich nicht mehr wusste. Ihre Finger krümmten sich, die Nägel schnitten sich wie Messerklingen in die Handflächen.
    Sie hatte eigentlich in ihre Wohnung zurückkehren wollen, doch sie war in dem verhassten Hotelzimmer geblieben, vielleicht aus Trotz, oder weil sie sich selbst bestrafen wollte, vielleicht auch beides.
    Sie schloss die Augen. Erinnerungen strömten auf sie ein wie Blut aus einer offenen Wunde. Bevor ihr Vater für immer gegangen war, hatte er ihr noch ans Herz gelegt, auf Mikaela aufzupassen. Skara hatte als Einzige gewusst, dass er nicht wiederkommen würde. Er hatte sich ihr anvertraut, erst viel später verstand sie, warum. Zu Viveka hatte er nie auch nur ein Wort über sein Leben gesagt. Vielleicht hatte er in Skara etwas von sich selbst gesehen; jedenfalls hatte er ihr beigebracht, sich um sich selbst und um ihre Schwestern zu kümmern. Doch die Russen waren am helllichten Tag gekommen, als sie geglaubt hatte, sie könne beruhigt weggehen, um einzukaufen. Sie hatte Mikaela eine Pistole gegeben und war auch nur für eine Viertelstunde weg

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