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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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gleichmäßiger Geschwindigkeit. Bourne hatte etwa drei Viertel der Röhre hinter sich und sah bereits den schwachen Lichtschein des Tunnelendes in der Ferne, als die Laster vor ihm plötzlich langsamer wurden. Eine Kette von rubinroten Bremslichtern leuchtete auf, und der Verkehr kam zum Stillstand.
    Hatte es einen Unfall gegeben? Oder war eine weitere Straßensperre die Ursache? Bourne reckte den Hals, um irgendetwas zu erkennen. Er sah keine Warnleuchten, und auch nicht die typischen Sägeböcke, mit denen das Militär eine Straße absperrte.
    Er stieg aus dem Wagen und sah im nächsten Augenblick eine Gruppe von Männern, die zwischen den Fahrzeugen in seine Richtung kamen. Sie waren mit Maschinenpistolen bewaffnet, trugen aber nicht die Uniform der kolumbianischen Armee. Eine Einheit der FARC hatte den Verkehr angehalten. Warum?
    Er konnte nun den Chef erkennen, einen breitschultrigen Mann mit Vollbart. Ein Mann blieb bei jedem Fahrzeug stehen und hielt ein gefaxtes Foto hoch, um es dem Fahrer zu zeigen, während die anderen das Auto samt Kofferraum durchsuchten. Bei den Lastern dauerte es etwas länger. Sie zwangen die Fahrer mit vorgehaltener Waffe, die Hecktüren zu öffnen, damit sie die Ladung kontrollieren konnten.
    Bourne ging vorsichtig näher heran, vorbei an anderen Fahrern, die ausgestiegen waren und nervös miteinander sprachen. Und dann hatte er plötzlich einen freien Blick auf das Fax: Was er sah, war sein eigenes Bild. Die Rebellen suchten ihn. Er hatte keine Zeit, sich zu fragen, warum. Er drehte sich um und eilte zu seinem Wagen zurück. Aus dem Handschuhfach nahm er einen Schraubendreher und einen Schraubenschlüssel, beides brauchbare Waffen.
    Dann schlüpfte er unter einen Sattelschlepper und kroch nach hinten. Drei Fahrzeuge weiter kam er am Heck eines Lasters wieder hervor. Er kletterte an den Nylonschnüren der Plane hoch und schwang sich auf die Ladefläche. Von hier aus sah er, dass sich auch von hinten FARC-Kämpfer näherten. Der Fluchtweg war in beiden Richtungen versperrt.
    Er wandte sich den Hanfsäcken auf der Ladefläche zu, auf denen der Name einer bekannten Plantage aufgedruckt war. Mit dem Schraubendreher schlitzte er einen Sack an einer Ecke auf. Der Laster beförderte grüne Kaffeebohnen. Bourne ließ sein Werkzeug liegen und spähte vorsichtig nach vorn. Die FARC-Rebellen kamen relativ schnell voran; sie waren schon fast bei seinem Auto. Wenn sie sahen, dass es leer war, würden sie wissen, dass er ganz in der Nähe war. Bis dahin musste er weg sein.
    Bourne stieg auf den Asphalt hinunter und schlich an der Seite des Lasters nach vorn. Der Fahrer stand bei dem Sattelschlepper vor ihm und unterhielt sich aufgeregt mit einem anderen, wahrscheinlich dem Fahrer des Sattelschleppers. Die Tür zum Fahrerhaus war offen, und Bourne stieg ein. Er sah, wie der Fahrer eine Zigarettenpackung aus der Jackentasche zog, eine Zigarette hervorschüttelte und in den Mund steckte. Er fingerte in seiner Tasche nach dem Feuerzeug, konnte es aber offensichtlich nicht finden. Schließlich drehte er sich um und ging zu seinem Laster zurück.
    Bourne erstarrte.
    Aaron stand an der Place de l’Iris und zeigte auf die Straße. »Hier wurde Monsieur Laurent überfahren«, sagte er.
    »Wissen Sie etwas über das Auto, das ihn überfahren hat?«
    »Nicht viel. Es gibt widersprüchliche Zeugenaussagen zur Marke. BMW, Fiat, Citroën.«
    »Ziemlich unterschiedliche Autos.«
    »Augenzeugen«, seufzte er. »Aber wir haben schwarze Lackspuren am Opfer gefunden.«
    Soraya sah sich auf dem Asphalt um. »Da ist auch nichts mehr zu sehen.«
    Aaron ging neben ihr in die Knie. »Die Augenzeugen geben an, dass der Mann gerade vom Bürgersteig auf die Straße getreten ist, als es passierte.«
    »Er hat die Straße betreten, ohne auf den Verkehr zu achten?«, erwiderte Soraya skeptisch.
    Aaron zuckt die Achseln. »Vielleicht war er durch irgendwas abgelenkt. Vielleicht hat ihn jemand gerufen, oder ihm ist eingefallen, dass er etwas aus der Reinigung holen muss. Wer weiß?«, fügte er schulterzuckend hinzu.
    »Es gibt jemanden, der es weiß«, sagte sie. »Derjenige, der ihn umgebracht hat.« Ihr fiel plötzlich etwas ein, und sie stand abrupt auf. »Wo hat man sein Handy gefunden?«
    Aaron zeigte ihr die Stelle, und sie ging ein paar Schritte zurück auf den Bürgersteig. »Also, wenn ich jetzt auf die Straße trete, dann stoßen Sie mit mir zusammen.«
    »Was?«
    »Bitte, tun Sie’s einfach«, sagte sie

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