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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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bewusst gewesen wäre. In Wahrheit steckte eine Legierung mit Lanthan, einem Element der seltenen Erden, dahinter. Diese Elemente wurden heute in der Lasertechnologie ebenso verwendet wie in der elektronischen Kriegsführung, bei Störsendern, bei der Electromagnetic Railgun, dem Schienengewehr, aber auch im Area Denial System. Für unglaublich viele der modernsten Waffensysteme wurden seltene Erden benötigt.
    Die folgenden Absätze handelten von NeoDyme, der Firma, die eigens gegründet worden war, um die seltenen Erden in Indigo Ridge abzubauen. NeoDyme war gerade an die Börse gegangen, sie besaß die volle Unterstützung der US-Regierung. Und das erklärte auch den Zusammenhang zwischen Samaritan und den Minen von Indigo Ridge. Aber welche Aufgabe hatte Samaritan?
    Peter stand auf und ging hinaus, um sich einen Kaffee und einen von diesen fade schmeckenden Doughnuts zu holen. Er rührte Zucker und Milch in seinen Kaffee und ging damit in sein Büro zurück, um nachzudenken.
    So lange er zurückdenken konnte, hatte ihn Zucker zu kreativen Gedanken stimuliert. Während er an seinem Doughnut kaute, dachte er an das Treffen zwischen Hendricks und Danziger zurück. Und dann kam ihm ein Gedanke: Konnte es sein, dass Samaritan eine Initiative war, bei der mehrere Behörden zusammenarbeiteten? Dann wäre es tatsächlich eine große Sache. Und wieder wurde ihm schmerzhaft bewusst, dass sie ihn nicht mit einbezogen hatten. Wenn ihm Hendricks nicht vertraute – warum wollte er dann, dass er Treadstone leitete? Es ergab einfach keinen Sinn. Peter mochte keine Geheimnisse, schon gar nicht in seinem unmittelbaren Umfeld. Umso merkwürdiger war es, dass er Zugang zu den Datenbanken aller Geheimdienstbehörden hatte, wie er bei seiner Suche eben hatte feststellen können. Das war durchaus bemerkenswert, wenn man wusste, wie sehr die einzelnen Behörden darauf bedacht waren, ihre Daten und Informationen für sich zu behalten, auch nach den Veränderungen im Zuge von Nine-Eleven. Als Insider wusste Peter, dass all diese Maßnahmen nur getroffen worden waren, um die amerikanische Öffentlichkeit zu beruhigen. In Wirklichkeit hatte sich beim Informationsaustausch zwischen den Behörden absolut nichts geändert. Die Welt der Geheimdienste war immer noch in einzelne Machtbereiche unterteilt – geleitet von Bürokraten, die um Steuermittel kämpften und sich verbissen gegen alle angesichts der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation noch so gebotenen Budget- und Personalkürzungen wehrten.
    Er wischte sich die Finger ab, nahm einen Schluck von seinem Kaffee und tauchte wieder in das Datenmeer ein, das ihm dank seines Chefs offenstand. Ihm kam ein interessanter Gedanke. Konnte es sein, dass Hendricks einen ganz bestimmten Grund hatte, warum er ihm den Zugang zu all den Datenbanken verschafft hatte?
    Hendricks hatte ihm das ganz nebenbei gesagt, so als wäre es nicht weiter wichtig – doch Marks war darauf trainiert, stets misstrauisch zu sein und unausgesprochene Motive zu erahnen. Es gehörte zu seinem Job, unter die Oberfläche dessen zu blicken, was die Leute sagten und taten. Hatte ihm Hendricks vielleicht einen Wink geben wollen, sich in den Datenbanken umzusehen? Aber wonach sollte er suchen?
    Oder hatte es am Ende mit Hendricks selbst zu tun? Er wechselte zum Computer des Verteidigungsministers und saß einen Moment lang vor der blinkenden Aufforderung, den Sicherheitscode einzugeben. Er überlegte, was für ein Wort sein Boss dafür verwenden mochte. Marks lehnte sich zurück, schloss die Augen und dachte an sein Gespräch mit Hendricks zurück, das sie heute Morgen in seinem Haus geführt hatten. Ganz am Schluss hatte er gesagt: »Ach, übrigens, ich habe erreicht, dass Treadstone Zugang zu den Datenbanken aller Geheimdienstorganisationen bekommt.« Er zog die Stirn in Falten. Nein, er hatte es irgendwie anders ausgedrückt. Sein Stirnrunzeln wurde tiefer, als er versuchte, sich an die genauen Worte des Ministers zu erinnern.
    »Entschuldigen Sie, Director.«
    Er blickte auf und sah Ann in der Tür stehen. »Was ist denn?«, fragte er gereizt.
    Seine Sekretärin zuckte zusammen. Sie hatte sich noch nicht an die Launen ihres Chefs gewöhnt. »Es tut mir leid, dass ich störe, aber es gibt da ein Problem in der Schule mit meinem Sohn – ich müsste für zwei Stunden weg.«
    »Sicher«, sagte er und winkte sie weg. »Gehen Sie nur.« Seine Gedanken waren schon wieder bei seinem Problem.
    Ann wollte gerade hinausgehen, als

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