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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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ging nicht auf. Doch es war ohnehin zu spät. Kreischend und brüllend wie ein wildes Tier brauste der Laster auf ihn zu.
    »Wir stehen tief in Ihrer Schuld«, sagte Don Fernando. »Sie haben uns einen großen Dienst erwiesen.«
    »Und jetzt will ich meinen Lohn«, erwiderte Bourne. »Ich bin kein Altruist.«
    »Oh, das ist nicht wahr, Jason.« Don Fernando schlug elegant ein Bein über das andere, öffnete einen wunderschön verzierten Humidor und bot Bourne eine Robusto-Zigarre an, doch der lehnte ab. Don Fernando nahm sich eine Zigarre heraus und widmete sich erst einmal dem Ritual, das Ende abzuschneiden und sie anzuzünden. »Sie sind einer der letzten wahren Altruisten auf der Welt.« Er paffte ein paarmal an seiner Zigarre. »Meiner Meinung nach ist das Ihre herausragende Eigenschaft.«
    Die beiden Männer saßen in Don Fernandos bequem eingerichtetem Wohnzimmer. Vegas lag in einem der Gästezimmer und schlief, nachdem ihm Don Fernando ein leichtes Beruhigungsmittel gegeben hatte. Rosie war in einem Gästebadezimmer verschwunden, um sich eine heiße Dusche zu gönnen, die sie, wie sie sagte, dringend brauchte.
    Und so war Bourne mit seinem Gastgeber allein, dem er zum ersten Mal in Sevilla begegnet war, wo sie eine spannende verbale Auseinandersetzung hatten. Ein zweites Mal hatten sich ihre Wege in London gekreuzt, nachdem Don Fernandos Sohn dort gewaltsam ums Leben gekommen war.
    »Ich muss dringend mit Jalal Essai sprechen«, sagte Bourne.
    Ein Lächeln erschien auf Don Fernandos Lippen, und er beugte sich vor. »Noch etwas Sherry?« Er füllte Bournes Glas, das neben einem Teller mit Serranoschinken und grob geschnittenen Stücken Manchegokäse stand.
    Bourne lehnte sich zurück. »Wo ist Essai überhaupt?«
    Don Fernando zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht besser als Sie.«
    »Dann fange ich eben mit Ihnen an. Warum sind Sie mit ihm befreundet?«
    »Wir sind nicht befreundet. Eher Geschäftspartner. Er erfüllt seinen Zweck, mehr nicht.«
    »Und was für ein Zweck ist das?«
    »Ich verdiene Geld durch ihn. Keine Drogen.«
    »Menschenhandel?«
    Don Fernando bekreuzigte sich. »Gott bewahre.«
    »Er ist ein Lügner«, sagte Bourne.
    »Das stimmt«, pflichtete Don Fernando ihm bei. »Aber er kann gar nicht anders. Das ist krankhaft bei ihm.«
    Bourne beugte sich vor. »Mich interessiert vor allem eines, Don Fernando: Was für Verbindungen haben Sie zu Severus Domna?«
    »Das ist auch nur Mittel zum Zweck. Diese Leute können manchmal recht nützlich sein.«
    »Sie werden Ihnen großen Ärger machen, wenn Sie es nicht schon getan haben.«
    Ein Lächeln trat auf Don Fernandos Lippen. »Jetzt unterschätzen Sie mich, mein junger Freund. Das ist normalerweise eine Beleidigung, aber bei Ihnen …« Er winkte mit der Hand ab, wie um den Gedanken wegzuwischen. »Es ist so: Seit sie ein Bündnis mit Abdul-Qahaars Moschee in München eingegangen sind, halte ich es für unerlässlich, sie im Auge zu behalten.«
    Als er Bournes verdutztes Gesicht sah, lachte er leise. »Ich sehe, ich habe Sie überrascht. Gut. Sie müssen lernen, dass Sie nicht alles wissen, mein Freund.«
    Rosie trat in die Dusche und ließ das heiße Wasser über ihre Schultern, den Rücken, die Brüste und ihren flachen Bauch strömen. Mit geschlossenen Augen spürte sie, wie sich ihre Muskeln in der Hitze lockerten. Sie hob die Arme und strich sich mit den Fingern die Haare nach hinten. Dann hielt sie ihr Gesicht in den Wasserstrahl, und das heiße Wasser strömte über ihre Augenlider, die Nase und die Wangen. Langsam drehte sie den Kopf erst auf die eine Seite, dann auf die andere, und ließ sich die Muskeln von dem heißen Wasser massieren. Es drang in ihre Ohren und erzeugte ein tosendes Geräusch, das sie an die Brandung erinnerte, an die Weite des Meeres, und sie verlor sich einen Moment lang in der Vorstellung der unergründlichen Tiefe.
    Das heiße Wasser traf auf die kleine Tätowierung am Ohr, und nach und nach wurde die Farbe blasser und löste sich schließlich ganz auf, und das gefärbte Wasser lief an ihrem Hals hinunter wie Tränen und verschwand im Abfluss.
    Don Fernando betrachtete das glühende Ende seiner Zigarre.
    »Es begann alles mit Benjamin El-Arian«, sagte Bourne, »stimmt’s?«
    Es hatte inzwischen zu regnen begonnen, ein stürmischer tropischer Regen, der wütend gegen die Fenster prasselte und die Palmwedel draußen auf dem Vorhof hin und her peitschte. Eine Windböe ließ einen lockeren Dachziegel laut

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