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Der Bourne Befehl

Der Bourne Befehl

Titel: Der Bourne Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Eric Van Lustbader
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mit der er oft schlechte Neuigkeiten einleitete.
    »Tipptopp, Sir.«
    »Das hört man gern. Wie geht es mit Samaritan voran?«
    »Wir sind fast so weit, Sir.«
    »Gut«, murmelte der Präsident, doch man spürte, dass er gar nicht mehr zuhörte.
    Hendricks griff in eine Schublade, um eine Schachtel Prilosec herauszuholen, die er immer für Notfälle bereithielt.
    »Über Samaritan wollte ich mit Ihnen sprechen. Es hat sich so ergeben, dass ich heute mit Ken Marshall und Billy Stokes gefrühstückt habe.«
    Der Präsident machte eine Pause, um die Information wirken zu lassen. Marshall und Stokes waren die beiden einflussreichsten Generäle des Pentagons.
    »Und dabei sind wir auch auf Samaritan zu sprechen gekommen«, fuhr der Präsident fort. »Wissen Sie, Ken und Billy finden, dass die CI bei Samaritan eindeutig zu kurz kommt.«
    »Sie meinen Danziger.«
    Hendricks spürte, dass der Präsident Luft holte, bevor er die Katze aus dem Sack ließ.
    »Was ich meine, ist, ich sehe die Sache auch so wie sie. Ich möchte, dass Sie Danziger eine größere Rolle bei der Operation geben.«
    Hendricks schloss die Augen. Er schluckte eine Tablette, während die Kopfschmerzen bereits hinter der Stirn zu pochen begannen. »Sir, bei allem Respekt, aber Samaritan steht bereits.«
    »Fast. Das haben Sie selbst gerade gesagt, Chris.«
    Hendricks hätte laut schreien können vor Frust. »Das ist meine Operation«, sagte er hartnäckig. »Sie haben sie mir übertragen.«
    »Der Herr gibt’s, der Herr nimmt’s, Chris.«
    Hendricks biss die Zähne zusammen. Es wäre sinnlos gewesen, dem Präsidenten zu erklären, was für ein armseliges Arschloch M. Errol Danziger war. Der Präsident hatte ihn selbst ernannt. Selbst wenn er Hendricks’ Ansicht inzwischen teilen sollte, würde er niemals zugeben, einen Fehler gemacht zu haben, nicht im heutigen gefährlichen politischen Klima, in dem ein falscher Schritt den Kopf kosten konnte. Ein unüberlegtes Wort konnte einen Feuersturm unter den Bloggern überall auf der Welt auslösen, die Kommentatoren von CNN und Fox News würden die Sache sofort aufgreifen, und die Kolumnenschreiber in den Zeitungen würden den Rest erledigen. Die Umfragewerte des Präsidenten würden in den Keller sinken. Nein, heutzutage musste der Präsident der Vereinigten Staaten extrem vorsichtig mit seinen Entscheidungen und seinen Äußerungen sein.
    »Ich tu, was ich kann, um die Gemüter zu besänftigen«, sagte Hendricks.
    »Musik in meinen Ohren, Chris. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Mit dieser Anweisung beendete der Präsident das Gespräch. Hendricks wusste nicht, was ihn mehr schmerzte, sein Magen oder sein Kopf. Er wusste, dass Danziger die Kontrolle über Samaritan an sich reißen wollte, was mit Sicherheit zu einem Desaster führen würde. Danziger war ein übler Opportunist, dem es nur um die eigene Macht ging. Er war von der NSA zur CI gewechselt und hatte im Lauf des vergangenen Jahres die CI zu einer Kopie der NSA umgeformt. Für das amerikanische Geheimdienstwesen war das keine gute Nachricht, wenn man bedachte, dass die NSA unter der Kontrolle des Pentagons stand. Die Militärs verließen sich viel zu sehr auf Fernüberwachung, auf ihre Spionagesatelliten und Drohnen. Die große Stärke der CI hingegen waren immer schon ihre menschlichen Augen und Ohren draußen im Feld gewesen. Die Sprechanlage summte und unterbrach ihn in seinem Jammer.
    »Sir, hier draußen warten schon alle«, hörte er Davies’ Stimme. »Möchten Sie die Sitzung fortsetzen?«
    Hendricks rieb sich die Stirn. Etwas Rebellisches kam in ihm hoch. »Sie haben ihre Anweisungen. Sagen Sie ihnen, sie sollen die Pläne unverzüglich umsetzen.«
    »Russisch«, sagte Bourne. »Was für ein Russisch?«
    Kaja sah ihn verständnislos an. »Wie bitte?«
    »Was für ein Dialekt. Aus dem Süden oder …«
    »Moskau. Er war aus Moskau.«
    Bourne stellte sein Glas auf einen Tisch mit eingelegtem marokkanischem Fliesenmosaik. »Bist du sicher?«
    Kaja sagte ein paar Worte in dem russischen Dialekt, der in Moskau gesprochen wurde.
    »Dein Vater hat für die Russen gearbeitet«, sagte Bourne.
    »Das habe ich mir auch gedacht, als ich den Mann reden hörte«, meinte Kaja, »aber irgendwie kommt es mir unwahrscheinlich vor.«
    »Warum?«
    »Meine Eltern haben die Russen gehasst.«
    »Deine Mutter vielleicht«, erwiderte Bourne nachdenklich. »Aber wenn dein Vater für die Russen gearbeitet hat, dann wäre sein Hass auf sie die perfekte Tarnung

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