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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Sowie er ins Scheinwerferlicht geriet, war er ein toter Mann.
    Deshalb war er jetzt auf der Flucht, deshalb hatte er keinen dringenderen Wunsch, als seine Vergangenheit und möglichst auch die Ukraine hinter sich zu lassen. Er dachte natürlich an Istanbul. Der Mann, der ihn für diesen gottverdammten Job angeheuert hatte, lebte dort. Und da Jewgeni Fejodowitsch dieses Fiasko als Einziger überlebt hatte, würde der Mann vielleicht neue Arbeit für ihn haben. Dass er sich Hilfe suchend an einen seiner Drogenlieferanten wandte, kam nicht in Frage.
Dieser ganze Erwerbszweig war jetzt in Gefahr. Am besten brach er alle Verbindungen zu ihnen ab, fing anderswo neu an. In Jewgeni Fejodowitschs Branche war Istanbul ein gastfreundlicherer Zufluchtsort als die meisten anderen, die ihm einfielen, auch wenn sie vielleicht näher gewesen wären.
    Er hastete durch die Menschenmassen, die jetzt durch die Markteingänge hereindrängten. Angetrieben wurde er von einem unangenehmen Prickeln im Nacken, als befinde er sich bereits im Fadenkreuz eines unbekannten Attentäters.
    Als er an hoch aufgestapelten Kisten vorbeikam, in denen schnabellose Hühner aufgeregt gackerten, als hätten sie bereits ihre Köpfe verloren, sah er zwei Polizisten, die sich ihren Weg durch die Menge bahnten. Weshalb sie hier waren, brauchte er niemanden zu fragen.
    Bevor er sich unauffällig verdrücken konnte, trat eine Frau zwischen zwei Kistenstapeln hervor. In seiner Nervosität wich Jewgeni Fejodowitsch unwillkürlich einen Schritt zurück, während seine Hand den Griff der Pistole unter seiner Jacke umklammerte.
    Â»Die Polizei ist hier, sie hat eine Falle gestellt«, behauptete die Frau.
    Sie schien einen leichten arabischen Einschlag zu haben, aber das brauchte nichts zu bedeuten. Die Hälfte seiner Welt hatte arabisches Blut in den Adern.
    Die Frau winkte ihn dringend zu sich heran. »Los, mitkommen! Ich kann Sie hier rausbringen.«
    Â»Dass ich nicht lache! Woher weiß ich, dass Sie nicht für den SBU arbeiten?«
    Er wollte weiterhasten – weg von ihr, weg von den beiden Polizeibeamten, die er gesehen hatte. Soraya schüttelte den Kopf. »Dort wartet die Polizei auf Sie.«
    Er ging weiter. »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    Die Frau kam mit, drängte sich durch die Menschenmenge,
bis sie ein kleines Stück vor ihm war. Plötzlich blieb sie stehen und nickte nach vorn. In seinem Magen bildete sich ein unangenehmer Eisklumpen.
    Â»Ich habe Ihnen gesagt, dass dies eine Falle ist, Jewgeni Fejodowitsch.«
    Â»Woher kennen Sie meinen Namen? Woher wissen Sie, dass die Polizei hinter mir her ist?«
    Â»Bitte. Dafür ist jetzt keine Zeit.« Sie zog an seinem Ärmel. »Schnell, kommen Sie mit! Das ist Ihre einzige Chance, hier rauszukommen!«
    Er nickte. Was blieb ihm anderes übrig? Sie führte ihn zu der Stadt aus Hühnerkisten zurück und zwischen den Kistenstapeln hindurch. Sie mussten seitwärts gehen, um sich durch die schmalen Gänge zu quetschen. Andererseits tarnten die über mannshohen Stapel sie vor den Polizeibeamten, die auf dem Markt patrouillierten.
    Endlich erreichten sie die Straße und hasteten durch den fließenden Verkehr auf die andere Seite hinüber. Er konnte sehen, dass sie auf einen klapprigen alten Å koda zuhielten.
    Â»Sie steigen bitte hinten ein«, sagte sie, bevor sie sich ans Steuer setzte.
    In einer Art blinder Panik tat Jewgeni Fejodowitsch wie geheißen, riss die Tür auf und stieg ein. Als er die Tür zuknallte, fuhr die Frau bereits an. Erst jetzt merkte er, dass jemand unbeweglich auf dem Rücksitz neben ihm saß.
    Â»Ilias Woda!« Seine Stimme klang bedrückt.
    Â»Diesmal sind Sie in die Scheiße getreten.« Jason Bourne nahm ihm Messer und Revolver ab.
    Â»Was?« Für Jewgeni Fejodowitsch war seine Entwaffnung ein Schock, aber noch schockierter war er darüber, wie blass und abgehärmt Woda aussah.
    Bourne nickte ihm zu. »In dieser Stadt haben Sie endgültig verspielt, towarischtsch .«

    Â 
    Deron hatte schon oft gesagt, Tyrone könne wie ein Hund mit einem Knochen sein. Hatte er sich erst mal in eine bestimmte Idee verbissen, konnte – oder wollte – er sie nicht wieder loslassen, bis er sich Klarheit über sie verschafft hatte. So war’s auch mit den beiden Leuten, die er dabei beobachtet hatte, dass sie die Leiche des Cops zerstückelten

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