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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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jetzt der Gleichschritt heranmarschierender Truppen. War es einer dieser Putsche, von denen Antonio Gonzales soeben gesprochen hatte?
    *
    Iversen hatte Eisenecker nicht aus den Augen verloren. Von den Niagara-Fällen war er ihm nach Frankreich und Spanien gefolgt, hängte sich auch hier in Madrid an seine Fersen. Jetzt stand er abwartend in der Calle del Prado, vertrieb sich die Zeit, indem er Beobachtungen machte, und amüsierte sich über zwei Betrunkene.
    Ein spanischer Polizist versuchte die beiden Opfer des Alkohols von der Straße zu bringen, und wurde mit ihnen nicht fertig. In seiner Verlegenheit rief er eine gerade vorbeimarschierende maurische Wache um Hilfe an, und im Augenblick verwandelte sich die Szene. Das Vorgehen des Polizisten, Fremde gegen seine Landsleute aufzubieten, erregte allgemeinen Unwillen. In wenigen Minuten waren die maurischen Soldaten von schreienden, gestikulierenden und drohenden Gruppen umringt. Und nun nahm die Angelegenheit eine dramatische Wendung, denn irgendwo fiel aus der Menge ein Schuß und wirkte wie ein Alarmsignal. Sofort eilten aus den Seitenstraßen andere Truppen herbei und riegelten den Platz ab. Ehe Iversen die Entwicklung der Dinge noch recht begriffen hatte, fühlte er eine schwere Hand auf seiner Schulter, und der barsche Befehl: Zur Wache! drang an sein Ohr. Das gesamte, am Tatort befindliche Publikum, wohl an 30 Personen, mußte, von den Truppen eskortiert, den Weg zur Polizeiwache antreten.
    Es war höhere Gewalt. Jeder Widerstand unmöglich. Das sah Iversen wohl ein und fügte sich in das Unvermeidliche. Was sollte ihm auch schließlich passieren? Seine Papiere waren ja in bester Ordnung. Sein Paß enthielt einen besonderen empfehlenden Vermerk des maurischen Generalkonsuls in Berlin.
    Der Weg zur Wache war etwa zehn Minuten weit. Der Zufall brachte Iversen dabei an die Seite einer jungen hellblonden Dame, und mit wachsendem Interesse musterte er die Gestalt seiner Leidensgenossin. Ganz offensichtlich keine Spanierin. Zweifellos germanisches Blut. Engländerin?… Skandinavierin? Oder vielleicht auch Deutsche? Iversen überlegte noch, wie er die Herkunft seiner Begleiterin ermitteln könne, als aus der Reihe der hinter ihm Gehenden, mehr im Scherz als im Ernst gemeint, eine Bemerkung fiel: Wer jetzt keinen Paß hat, dem geht es schlecht. Ein Lächeln flog über Iversens Züge. Selbstzufrieden strich er mit der Hand über die Brusttasche, in der er seinen Paß wußte. Ganz anders war die junge Dame. In sichtlicher Aufregung begann sie in ihre Handtasche zu suchen, während deutsche Worte von ihren Lippen fielen: »O Gott, mein Paß, wo ist denn nur mein Paß geblieben!«
    Also doch eine Deutsche! Iversen hielt es für geboten, sich ins Mittel zu legen.
    »Nur Ruhe, meine Gnädigste. Wenn Sie ihren Paß bei sich hatten, so muß er auch jetzt noch da sein. Sehen Sie Ihre Tasche nur in Ruhe durch. Ah, sehen Sie, da ist er ja schon.«
    Erleichtert atmete die Dame auf. Abgebrochen kam es von ihren Lippen:
    »Gott sei Dank, daß, er da ist… das hätte doch unangenehm werden können…«
    Sie beherrschte das Deutsche zwar fließend, sprach es aber mit dem etwas harten Akzent der Balten.
    »Seien Sie unbesorgt, meine Gnädigste. Der Zwischenfall ist für uns alle nicht angenehm. Aber schließlich wird es mit einer kurzen Prüfung unserer Papiere sein Bewenden haben. In einer halben Stunde werden sich die Besitzer von ordnungsgemäßen Pässen zweifellos wieder im Genüsse voller Freiheit befinden…«
    Unverwandt ruhten die Blicke Iversens dabei auf den Zügen seiner Begleiterin. Er hätte gern noch weiter gesprochen, wenn der Zug nicht inzwischen bei der Wache angekommen wäre.
    Hier ging es schnell voran. Kurze Kommandos: Alle Personen ohne Pässe in diesen Raum! Alle Personen mit Pässen in dies Zimmer.
    Der Polizeikommissar. Iversen konnte nicht recht klug daraus werden… war es ein Spanier, ein Spaniole oder ein Maure? Er drängte sich vor, hielt dem Beamten seinen Paß vor die Nase, deutete mit dem Finger auf den Vermerk.
    »Hier mein Paß, Herr Kommissar. Hier eine besondere Empfehlung Ihres Generalkonsuls in Berlin.« Der Kommissar warf kaum einen Blick darauf.
    »Warten Sie, Senor! Erst die Damen!«
    Damit wandte er sich der blonden Begleiterin Iversens zu und nahm den Paß in Empfang.
    »O Senora, entschuldigen Sie bitte… Verzeihen Sie bitte! Ein peinlicher Mißgriff… die Beamten wußten nicht…« Mit vielen Verbeugungen gab der Kommissar der Dame

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