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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Augenblick schoß es ihm durch den Sinn, daß das Manöver vielleicht von Eisenecker ausging, der sich seiner auf diese Weise entledigen wollte. Doch nein. Diesen Gedanken verwarf er bald wieder. So konnte sich seine Menschenkenntnis in dem doch nicht getäuscht haben.
    Er leistete dem Befehl Folge. Seine Papiere, seine Brieftasche… Briefe von Harder an ihn, Eisenecker betreffend… seine Uhr, seine Ringe… alles wanderte auf den Tisch, und sorgsam notierte der Schreiber jedes Stück davon. Zusammen mit dem Protokoll schloß der Kommissar die Sachen umständlich in einem Safe ein.
    »So, Herr von Iversen, wollen Sie jetzt diesem Herrn da folgen?« Dabei deutete der Kommissar auf einen Polizisten.
    »Was soll das, Herr Kommissar, was fällt Ihnen ein?… Ich will mit dem Botschafter sprechen!…«
    »Später, Herr. Folgen Sie jetzt dem Beamten!«
    Eine schwere Hand legte sich auf Iversens Schulter. Ein zweiter Polizeibeamter trat hinter ihn. Eine Minute später fiel die schwere eisenbeschlagene Tür einer Gefängniszelle hinter ihm ins Schloß.
    Der schöne Trick mit dem Hut, den der Wind dem Auto Jolanthes von Karsküll zuwehte… der Trick, auf den Iversen innerlich so stolz gewesen, war sehr danebengelungen. Dem scharfen Blick Jolanthes war das Gemachte dieses Manövers nicht entgangen.
    Ein Verfolger?! Schon der Verdacht rechtfertigte peinlichste Untersuchung.
    *
    »Herein!« Eisenecker rief es vom Schreibtisch her und drehte sich um, als eine fremde Stimme an sein Ohr drang.
    »Sind Sie Herr Friedrich Eisenecker?«
    »Ja, was wollen Sie?«
    Wieder das kurze Blinken der ominösen Erkennungsmarke.
    »Ich bin von der politischen Polizei und möchte Ihren Paß einsehen.«
    »Bitte sehr, bedienen Sie sich.«
    »Gut, Senor! Ihr Paß ist in Ordnung. Trotzdem muß ich Sie bitten, mir für kurze Zeit auf die Polizeistation zu folgen.«
    Ein flüchtiges Lächeln huschte über die Züge Eiseneckers.
    »Es hätte wenig Zweck, der politischen Polizei eine Bitte abzuschlagen. Ich stehe zu Ihrer Verfügung, mein Herr.«
    Sie standen vor dem Kommissar.
    »Sie sind Herr Eisenecker aus Deutschland.«
    »Jawohl, Herr Kommissar.«
    »Bitte, wollen Sie Platz nehmen! Sie waren schon früher im Lande, Herr Eisenecker. Noch vor dem Kriege?«
    »Jawohl, Herr Kommissar.«
    »Sie bauten damals hier das große Kraftwerk bei Segovia…!«
    »In der Tat, Herr Kommissar!«
    »Sie machten heute einen längeren Besuch bei dem Obersten Gonzales?«
    »Jawohl, Herr Kommissar. Der Oberst Gonzales stand damals als Hauptmann in Segovia. Ich bin seit langem mit ihm befreundet.«
    »Gut, Herr Eisenecker, unsere Akten unterstützen Ihre Aussagen. Sie standen damals im Dienste der Riggers-Werke und haben diese Dienste wohl inzwischen verlassen?«
    »In der Tat, Herr Kommissar. Ich tat es vor vier Jahren. Aber ich verstehe nicht recht, aus welchem Grunde…«
    »Sie werden es sehr bald verstehen, Herr Eisenecker. Bitte, überlegen Sie sich recht genau, was Sie antworten wollen… Glauben Sie, daß es Gründe geben könnte, welche die Direktion der Riggers-Werke veranlassen könnten, einen Privatdetektiv hinter Ihnen herzuschicken?«
    »Was?… Was? Einen Privatdetektiv hinter mir?… Die Riggers-Werke? Ist das wahr?«
    »Es hat den Anschein!«
    »Und welche Anhaltspunkte haben Sie dafür?«
    »Darüber möchte ich mal zunächst nichts sagen.«
    »Gestatten Sie, daß ich einen Augenblick darüber nachdenke. Die Nachricht ist eine große Überraschung für mich.«
    »Bitte!«
    Eisenecker sann lange nach. Der Wechsel der Gedanken spiegelte sich in seinem Gesicht. Zuletzt ein Lächeln.
    »Herr Kommissar. Von meinem Standpunkt aus gesehen gibt es keine Gründe für ein derartiges Vorgehen der Riggers-Werke.«
    »Des Generaldirektors Harder, meinen Sie.«
    »Gewiß, Herr Kommissar. Das bedeutet dasselbe. Der Generaldirektor Harder. Ja! Vielleicht, daß er aus einem falschen Verdacht heraus… das erscheint mir wiederum recht unglaubwürdig… Aber immerhin… vom rein menschlichen Standpunkt aus wäre es begreiflich… Also glaube ich Ihre Frage dahin beantworten zu können. Ja! Es wäre möglich, daß Herr Generaldirektor Harder mir einen Privatdetektiv auf die Fersen gesetzt hätte.«
    »Näher wollen Sie sich nicht auslassen?«
    »Nein!«
    »Dann, Herr Eisenecker, bleibt nur noch übrig, Sie mit diesem Herrn zu konfrontieren.«
    Dabei winkte der Kommissar einem Soldaten im Hintergrund. Die Tür öffnete sich, und von einem Sergeanten geführt, trat Iversen

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