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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Kairo abwesend, nur hin und wieder mal vorübergehend in seinem Laboratorium in Kairo gewesen sei.
    Jetzt bestand für ihn kein Zweifel mehr. Ibn Ezer! Kein anderer konnte es sein.
    Aber… er, Harder war doch genau informiert darüber, welche bedeutenden Gelehrten der Welt sich etwa mit der Atomenergie beschäftigten. Von Ibn Ezer hatte er in dieser Beziehung nie etwas gehört. Und gerade er arbeitete schon mit Feldern von unfaßbarer Stärke. Er schätzte die Kenntnisse Ibn Ezers sehr hoch… aber das war ausgeschlossen, daß Ibn Ezer, der sich seit so kurzer Zeit mit diesem Problem beschäftigte, jetzt schon solche Feldstärken erreicht haben könnte. Hier eine Antwort zu finden, hatte er lange vergeblich versucht.
    Endlich! Blitzartig war die Erleuchtung gekommen. Der verschwundene Apparat Montgomerys!… Er mußte hier in der Pyramide sein! Mit ihm mußte Ibn Ezer arbeiten!
    Er überdachte nicht weiter, wie der Apparat in die Pyramide gekommen, dachte nur mit einem Gefühl der Bewunderung, nicht ganz frei von Neid, daß Ibn Ezer in kurzer Zeit gelungen, was die Blüte der physikalischen Wissenschaft nicht vermocht.
    Jetzt, wo er das alles als sicher annahm, war er sich auch über die Tragweite klar… Eisenecker! Er mußte unverzüglich davon benachrichtigt werden.
    Doch unmöglich, die Verbindung mit ihm herzustellen. Harder fand keine Ruhe. Gepeinigt von innerer Ungeduld, wich er nicht von dem Sendeapparat. ---
    Es war schon spät in der Nacht. Von Müdigkeit überwältigt, war er auf seinem Schreibstuhl eingeschlummert.
    Da plötzlich… ein Gewitter?… Eine ungeheure atmosphärische Entladung? Er taumelte empor. Das Gemach von bläulichem Schimmer erfüllt. Jetzt ein Donner… ein Prasseln, als stürzten schwere Felsmassen zu Tale.
    Er griff zum Feldstecher, riß das Fenster auf. Suchte die Cheopspyramide. Sie mußte in die Luft geflogen sein, Montgomerys Apparat explodiert, ein zweites Warnum… doch nein… Wie das?… Da stand sie unversehrt. Scharf hob sich ihre Silhouette vom dunklen Nachthimmel ab.
    Sein Auge suchte weiter. Ah! Die kleinste der Pyramiden im Hintergrunde. Welch sonderbare Veränderung! Die Spitze wie abrasiert?… Die Spitze?… Ein neues Rätsel.
    Er achtete nicht auf das Klopfen an seiner Tür, antwortete nicht auf Mettes Ruf… Das ganze Hotel war ein aufgeregter Bienenschwarm…
    Er stürzte zum Sender. Jubelte beinahe laut auf, als die Antwort kam. Eiseneckers Stimme. Der fragte zunächst allgemein, erkundigte sich nach seinem Befinden, nach Mette.
    Harder überhörte alles, unterbrach ihn, erzählte ihm mit fliegenden Worten, was er inzwischen gesehen… gedacht – Kam dann zum Geschehnis der letzten Minute.
    Und dann hatte er geendet, wartete ungeduldig auf die Antwort Eiseneckers. Hörte nur, wie er in erregtem Gespräch mit anderen war. Jetzt, Eiseneckers Stimme klang wieder im Hörer: »Morgen bin ich da.«
    *
    »Wir wollen vierundzwanzig Stunden warten, Malte, ehe wir Schritte um Modeste tun!« hatte Mette gesagt.
    Iversen hatte eine schlaflose Nacht hinter sich, hatte vergeblich gehofft, Modeste würde zurückkehren. Am nächsten Morgen war er schon mit der Sonne aufgebrochen. Hatte alle Hotels in der Oase bei den Pyramiden besucht, nach Jolanthe gefragt.
    Ein einziger Gedanke, der ihn beherrschte. Wo Jolanthe ist, muß auch Modeste sein. Indes vergeblich all sein Suchen.
    Er war nach Kairo gefahren. Dasselbe! Alle Hotels und Fremdenpensionen hatte er durchforscht, keine Spur von Jolanthe.
    Ein paarmal hatte er auch vor dem Polizeigebäude gestanden, überlegt, ob er nicht die Hilfe der Behörden anrufen sollte. Immer wieder hatte er den Gedanken verworfen. Immer wieder war das Gesicht jenes Polizeibeamten, mit dem er gestern gesprochen, vor ihm aufgetaucht. Immer tiefer wurzelte der Verdacht in ihm, daß er hinter seinen leeren Reden die Wahrheit verbarg.
    Die Hilfe des Konsulats in Anspruch nehmen?… Überflüssig! Das würde sich ja auch nur der Polizei bedienen können.
    Längst hatte die Sonne den Höchststand überschritten. Erschöpft stand Iversen im glühenden Sonnenbrande in der Hauptstraße von Kairo… Aussichtslos!… Genug für heute!… Seine Kräfte waren erschöpft.
    Er winkte einem Auto herbei. Stieg ein. »Nach dem Splendid-Hotel!«
    An einer Straßenkreuzung mußten die Wagen halten. Als die Passage wieder frei war, sah er neben sich einen Privatwagen kurze Zeit mit dem seinen auf gleicher Höhe. Es war ein schweres, luxuriöses Gefährt.

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