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Der Brandstifter

Der Brandstifter

Titel: Der Brandstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
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derzeit fotografiert und auf DNA -Spuren untersucht. Vorher haben wir die Sachen noch der Schwester gezeigt, und sie sagte, dass sie weder ihr noch, ihrem Wissen nach, ihren Schwestern oder ihrer Mutter gehören. Aber wir sind dabei, das zu überprüfen.«
    » Das ist gut«, bemerkte ich. » Wir brauchen alles, was ihn in Verbindung mit den anderen Opfern bringt.«
    » Da hätte ich vielleicht noch was für Sie.« Schofield bekam hinter seiner Maske leuchtende Augen. » In diesem Schrank dort hinter Ihnen, ganz in der Ecke, haben wir einen Plastikbeutel mit einem blutbefleckten T-Shirt und zwei Hämmern gefunden. An einem haben wir mit ziemlicher Sicherheit Blut festgestellt, und außerdem klebten noch ein paar längere Haare daran. Da bin ich wirklich gespannt, wie er uns das erklären will.«
    » Ich auch«, sagte Godley erfreut und wirkte gleichzeitig so erschöpft, als hätte er einen Marathon hinter sich. » Danke, Tony. Gibt es sonst noch was?«
    » Wir überprüfen gerade noch den Abfluss und die Abwasserleitung im Bad, falls er weitere Spuren versucht hat abzuwaschen. Ansonsten durchsuchen wir systematisch das gesamte Anwesen und bemühen uns, nichts zu übersehen.«
    » Gut. Machen Sie weiter so gute Arbeit«, antwortete Godley.
    Schofield nickte. » Wenn jetzt nichts…«
    » Lassen Sie sich nicht stören. Danke für die Führung.«
    Schofield hastete die Treppe wieder hinunter, und Godley sah mich an. » Was meinen Sie?«
    » Ich denke, der Hammer und der Schmuck dürften selbst die misstrauischsten Geschworenen überzeugen. Andere Sachen, wie die Pornos und die Kriminalliteratur, halte ich eher für unwesentlich. Einige Kollegen dürften ähnliche Bücherbestände zu Hause haben. Aber Dr. Chen wird bestimmt ganz euphorisch sein.«
    » Da hat sie was zu tun, während sie versucht rauszufinden, warum sie beim Täterprofil so danebengelegen hat.«
    » Das können Sie laut sagen.« Ich sah mich noch einmal im Zimmer um und betrachtete die offen stehenden Schranktüren, das abgezogene Bett mit der quer liegenden Matratze und die leeren Regale. Alles sah so armselig aus, so jämmerlich. » Aus dem Nichts zum Mörder. Keine früheren Delikte. Wie geht so was?«
    » Vielleicht wurde er einfach nie erwischt. Oder es hat ihm bisher ausgereicht, sich was zurechtzufantasieren.«
    » Und dann kam irgendwann ein Punkt, als Fantasie ihm nicht mehr genügte.«
    Godley richtete sich auf und stieß sich dabei den Kopf. » Aua. Ja, genau. Wir sollten zurückfahren. Mal sehen, was Pettifer mit den neuen Beweisen rausholen kann. Ich schätze, bis Mittag haben wir ein Geständnis.«
    Der Superintendent hatte sich um eine Stunde und zehn Minuten verschätzt, denn Selvaggi legte sein Geständnis um exakt 10.50 Uhr ab. Ich war kurz hinausgegangen, um mir einen Happen zum Frühstück zu holen (Kaffee und ein Schinkenbrötchen, von dem mir so übel wurde, dass ich es nach einem Bissen beiseite legte), und kam gerade rechtzeitig wieder herein, um mitzuerleben, wie er kapitulierte. Seine Anwältin hatte im Verlauf der mehrstündigen Vernehmung ihren Stuhl ein Stück zurückgeschoben und war damit deutlich sichtbar auf Abstand gegangen. Sie machte sich mit rotem Stift Notizen, als hinge ihr Leben davon ab, und konzentrierte sich mehr auf ihren Schreibblock als auf ihren Mandanten. Judd saß noch immer leicht nach vorn gebeugt da und wirkte hochkonzentriert, wohingegen Pettifer sich ruhig und entspannt zurückgelehnt hatte und sich bemühte, Selvaggis Vertrauen zu gewinnen.
    » Erzählen Sie uns bitte von dem ersten Mord an Nicola Fielding.«
    » Das war im September«, antwortete Selvaggi ruhig und mit versonnenem Blick. » Es war eine milde Nacht. Genau richtig für einen Spaziergang.« Er lachte gackernd. » Das hat sie jedenfalls gesagt. Ich hab sie gesehen und angesprochen. Dann haben wir uns halt ’n bisschen unterhalten. Das hatte ich schon ’n paarmal gemacht. Ich meine, Mädchen angesprochen, wenn sie alleine waren.«
    » Aber Sie haben sich nicht nur unterhalten«, wandte Pettifer ein. » Was war diesmal anders?«
    » Eigentlich nichts weiter.« Er betrachtete seine Füße. » Nur dass ich daran gedacht hatte, bevor ich sie sah. Und dass ich das Zeug dabeihatte. Die Sachen, die ich halt brauchte. Ich wollte eigentlich nur mit ihr reden, aber wir waren ja direkt am Park. Und ich hatte schon den Elektroschocker rausgeholt, als ich sie gesehen habe. Ich wollte ihn einfach so beim Quatschen in der Hand halten und mir

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