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Der Brandstifter

Der Brandstifter

Titel: Der Brandstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
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den Kopf. » Für eine Beziehungsberatung ist es jetzt zu spät.«
    » Deshalb frage ich nicht.« Ich beugte mich nach vorn und fühlte mich mehr als Bittstellerin denn als Vernehmerin. » Ich versuche mir ein Bild davon zu machen, wie sie war. Sie müssen mir etwas über sie erzählen, denn nur so kann es mir gelingen, sie zu verstehen.«
    Er schwieg einen Moment und dachte nach. » Ich weiß nicht, ob ich Ihnen dabei helfen kann.«
    » Sie haben sie besser gekannt als die meisten anderen. Sie waren lange zusammen.«
    » So lange nun auch wieder nicht. Gut zwei Jahre.«
    Ich antwortete nicht und ließ das Schweigen zwischen uns anwachsen, damit er das Gefühl bekam, es füllen zu müssen.
    » Sie geben nicht auf, was? Sie sind wohl tougher, als Sie aussehen.« Er ging quer durch das kleine Zimmer und setzte sich in den anderen Sessel, wobei er mich mit amüsiertem Blick musterte. Ich begriff, dass das angedeutete Lächeln charmant gemeint war, konnte mich aber nicht überwinden, es zu erwidern. Maddick gehörte zu der Sorte Mann, die sich Frauen gegenüber einfach unwiderstehlich fanden, und vom Alter und Geschlecht her passte ich ins Schema. Er flirtete routiniert und erfahren– reine Zeitverschwendung, was mich betraf. Ich stand mehr auf humorvoll und leidenschaftlich, nicht auf arrogant und selbstgefällig, da half auch eine attraktive Optik nichts.
    » Sie wollte, was alle wollen. Das Happy End. Ehe, Kinder, und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.« Er senkte einen Moment lang den Blick und wurde plötzlich ernst. » Am Ende hat sie gar nichts davon bekommen, die Arme.«
    » Das wollen doch eigentlich alle… nur Sie nicht.«
    Er zuckte die Schultern. » Eines Tages vielleicht. Aber nicht jetzt. Und nicht mit ihr.«
    » Warum nicht?«
    » Bex war nicht der Mensch, mit dem ich den Rest meines Lebens hätte verbringen wollen. Sie war eher der Typ für die kleine Auszeit als für die Ewigkeit, wenn Sie wissen, was ich meine.« Abwartend hob er eine Augenbraue und warb um ein Lachen von mir, das jedoch nicht kam. » Es hat Spaß gemacht mit ihr, aber sie hat einem immer genau das gegeben, was man wollte. Ich hatte nie Streit mit ihr. Nicht ein einziges Mal. Das ist doch absurd. Manchmal hab ich es versucht, sie immer wieder angestachelt, und dann hat sie doch wieder bloß geheult und sich bei mir entschuldigt für Sachen, die sie nicht mal getan hatte.«
    » Klingt ja nach einer super Beziehung«, bemerkte ich und vergaß für einen Moment meine Rolle als unparteiischer Repräsentant der Londoner Metropolitan Police.
    Er war genervt. » Sie verstehen mich nicht. Sie war einfach und geradlinig. Sie wollte gemocht werden, war süchtig nach Liebe. In ihrer Hingabe war sie so bedingungslos und großzügig wie ein Hund. Ich konnte sie nicht respektieren, weil sie sich selbst nicht respektierte.«
    Deswegen hast du sie manipuliert und bist dir noch unglaublich toll dabei vorgekommen. Gil Maddick wollte mir einfach nicht sympathischer werden. » Wie hat sie sich eigentlich den Wangenknochen gebrochen?«
    » Ach du lieber Gott, jetzt kommen Sie noch damit. Sie ist gestürzt.« Er überlegte einen Moment. » Das war vor ziemlich genau einem Jahr. Nach einer Weihnachtsfeier, bei der sie sich ziemlich betrunken hatte. Beim Treppensteigen ist sie dann gestolpert– und mit dem Gesicht auf den Boden gekracht, weil sie die Hände nicht rechtzeitig ausgestreckt hat. Ein paar Tage lang ging es ihr ziemlich übel. Hübsches blaues Auge hatte sie.«
    » Haben Sie gesehen, wie es passiert ist?«
    » Ich hab’s gehört. Von oben, ich war schon im Bett.«
    Wie praktisch. Ich wechselte die Taktik. » Wussten Sie von ihrer Essstörung?«
    Er starrte mich an. » Nein. Sie hatte keine Essstörung. Das hatte sie nicht nötig. Sie war ein Nimmersatt– sie konnte gar nicht genug essen, und dabei hat sie nie auch nur ein Gramm zugenommen.«
    » Weil sie das Meiste davon wieder ausgekotzt hat. Sie litt an Bulimie.«
    Er schüttelte den Kopf.
    Ich legte nach. » Wussten Sie von ihrer Drogensucht?«
    » Drogen?« Er fing an zu lachen. » Wovon zum Teufel reden Sie eigentlich? Entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise, aber das ist doch lächerlich. Was für Drogen?«
    » Kokain.«
    » Sie hat nicht mal Kaffee getrunken, wenn wir zusammen waren. Der würde sie zu nervös machen, hat sie immer gesagt.«
    » Vielleicht wollte sie nicht, dass Sie etwas davon erfahren.«
    » Vielleicht.« Er starrte mich immer noch an. » Was haben Sie mir

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