Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld
erhalten wir am 15. März; Erscheinungstermin: August 1974.
Im Sommer erhalten wir das Manuskript ›Erinnern‹; Erscheinungstermin: Januar / Februar 1975.
Für Mai 1975 ist ein neuer Band Bernhard für die BS zu planen.
Für die suhrkamp taschenbücher:
Im Programm Mai-Oktober 1975, am besten schon im Mai, kann ein Band ›Salzburger Stücke‹ geplant werden. Er enthält alle bisher vorliegenden dramatischen Werke von Thomas Bernhard.
Der für das 1. Halbjahr 1975 vorgesehene Bernhard-Reader wird auf das 2. Halbjahr 1975 verschoben.«
3 Anlage 1 hat sich nicht erhalten, es handelt sich vermutlich um den Vertrag für Die Macht der Gewohnheit .
[284; Anschrift: Ohlsdorf; Telegrammnotiz]
Frankfurt am Main
25. Januar 1974
Herzliche Bitte um baldige Rücksendung des durchgesehenen Umbruchs »Jagdgesellschaft« – Wir müssen nächste Woche drucken —
Ihr S. U.
freundlich grüßend
[285; Anschrift: Ohlsdorf; Telegrammnotiz]
Frankfurt am Main
8. Februar 1974
Zum Ersten – herzlichen Glückwunsch 1
Zum Zweiten – gute Wünsche für Gelingen der Pläne
Zum Dritten – dringliche Rücksendung der Verträge erbeten.
Herzlich – Ihr Siegfried Unseld
1 Th. B. feiert am 9. Februar 1974 seinen 43. Geburtstag.
[286; Anschrift: Ohlsdorf]
Frankfurt am Main
18. März 1974
Lieber Thomas Bernhard,
der 15. März ist vergangen, ich wartete mit Spannung auf das Manuskript »Korrektur«. Haben Sie es schon abgesandt? Bitte, schicken Sie mir doch ein beruhigendes Telegramm.
Falls Sie Hemmungen haben, es der Post anzuvertrauen, so gibt es die Möglichkeit einer Übermittlung durch Herrn Schaffler: er fliegt am Freitag, dem 29. März, von Salzburg nach Frankfurt, 1 und ich werde ihn hier abholen. Doch bitte, lassen Sie mich wissen, welchen Weg Sie wählen wollen.
Schöne Grüße
Ihr
[Siegfried Unseld]
1 Bei einem gemeinsamen Aufenthalt in St. Moritz beschließen Wolfgang und Gudrun Schaffler sowie S. U., am 29. März in Frankfurt über eine Kooperation zwischen Residenz und Suhrkamp in Österreich (einschließlich der Gründung eines Suhrkamp-Residenz-Verlags) zu verhandeln.
[288; Anschrift: Ohlsdorf]
Frankfurt am Main
27. März 1974
Lieber Thomas Bernhard,
Ihr Brief vom 25. März hat mich bei aller Freundlichkeit ratlos gemacht. Ich verstehe gut, daß Sie, in einem neuen Korrekturgang befindlich, das Manuskript nicht abgeben können, aber meine Vorbereitungen für das Buch müssen mir ebenso wichtig sein wie die Ihren für die letzte Fassung.
Der Ablieferungstermin Ende April kommt für die Herstellung des Buches durchaus zurecht, nicht jedoch für die Vorbereitung der Edition im Hause. Am 23. April sind die Vertreter im Haus, und ich muß ihnen etwas vom Buch erzählen können. Sie gehen anschließend ja auf Reisen und sollen das Buch verkaufen. Unsere Ankündigung des Programms für die zweite Hälfte 74 geht dann ebenfalls in Satz und Druck. Ihr Buch nicht anzukündigen wäre ein klarer Nachteil, der sich auswirken würde. Wenn Sie also auf dem 30. April als Ablieferungstermin bestehen, so muß ich darauf bestehen, daß Sie sich die Ihnen lästige Mühe machen, ein paar Sätze über die »Korrektur« zu schreiben. Ich muß das haben. Das Buch nicht in diesem Jahr herauszubringen bedeutete einen wirklichen Schaden für uns alle. Es wird in einem außerordentlich günstigen Moment erscheinen, da rundum nichts Vergleichbares vorliegen wird.
Also bitte, machen Sie sich die Ihnen peinliche Mühe, schreiben Sie etwas vom vordergründigen Gang der Dinge, Namen, Umstände; vielleicht ist auch eine Passage doch so fertig, daß Sie sie aus der Hand geben können, damit man wenigstens ein kurzes Stück den Vertretern vorlesen kann. Bitte, das muß sein. Lassen Sie mich nicht im Stich! 1
Ich habe fest vor, am 30. April nach Wien zu kommen. Immerhin habe ich noch die Hoffnung, daß ich bis dahin den Text oder ein gutes Stück kenne.
Schöne Grüße
Ihr
[Siegfried Unseld]
1 Rudolf Rach reist am 30. und 31. März auf Wunsch von Th. B. nach Berlin, wo der Autor im Schiller-Theater über die deutsche Erstaufführung von Die Jagdgesellschaft Gespräche führt. Am 1. April 1974 hält Rudolf Rach in einer Notiz für S. U. fest:
»Thomas Bernhard hat mir in Berlin einiges über ›Korrektur‹ erzählt. Ich habe mir Notizen gemacht und mit ihm vereinbart, daß ich einen Ankündigungstext schreibe, den ich ihm noch einmal zur Kontrolle zusende. Das, was er mir erzählt hat,
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