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Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld

Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld

Titel: Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Fellinger
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nicht »hinter sich« heißen?
    Seite 12, Zeile 30
    »Es sei, so Koller, an allen vier Billigessern abzulesen gewesen, daß sie einen wie er an ihrem Tisch gebrauchen konnten . . .« Müßte es nicht heißen: »einen wie ihn«?
    Seite 27a, Zeile 11
    ». . . aber ich durfte naturgemäß auch nicht glauben, daß er darauf vergessen hatte . . .« – »darauf« ist zwar logisch möglich, aber irgendwie ungenau. Sollte man das nicht noch präzisieren?
    Seite 43, Zeile 30
    »Er hatte auch an diesem Tage nicht auf seine ihm im Laufe von Jahrzehnten zur Gewohnheit gewordene sogenannte Fensterkontrolle vergessen.«
    Das ist natürlich so möglich, aber wäre statt »vergessen« nicht vielleicht das Verb »verzichten« einzuführen? Man müßte dann natürlich den Satz umkonstruieren.
    Seite 47, Zeile 5
    »Manchmal fragten die übrigen Billigesser Weninger ganz abrupt um die Uhrzeit . . .« Sollte man nicht sagen: »nach der Uhrzeit«?
    Seite 49, Zeile 23
    »Über die Sprache soll er gesagt haben, daß sie vor allem aus Wörtern gleich Gewichten bestehe, von welchen die Gedanken fortwährend herunter und zu Boden gedrückt und dadurch in keinem einzigen Falle in seiner ganzen Bedeutung und tatsächlichen Unendlichkeit offenbar werden könne.«
    Müßte man nicht einfügen: »ihrer ganzen Bedeutung«, und müßte es am Schluß nicht heißen: »offenbar werden könnten«?
    Seite 20, Zeile 31
    Wahrscheinlich ein Tippfehler: ». . . um mir und sich selbst von Zeit den Beweis zu erbringen . . .« Muß es nicht heißen: »von Zeit zu Zeit«?

    3. 9. 1979
    dr. u. / gl[aser]
    1   Der Reisebericht Salzburg, 20.-22. August 1979 hält fest: »Gespräch mit Thomas Bernhard. Übergabe des Manuskripts ›Die Billigesser‹. Er wollte das Manuskript nicht für die esNF [edition suhrkamp Neue Folge] haben, weil er meinte, in einer Reihe ginge das unter. Ich widersprach dem. Das Problem ist noch nicht ausdiskutiert. Ich habe das Manuskript in den Tagen gelesen, es ist ein typischer Bernhard, wieder wird sein Thema variiert, der Triumph des Geistes über die Krüppelhaftigkeit des Menschen.
Das Manuskript ist textlich zwar in Ordnung, aber einige Seiten müssen neu abgeschrieben und zwei Stellen entziffert werden. Es handelt sich um die Geschichte von vier ›Billigessern‹, die in der Wiener öffentlichen Küche (WÖK – also Wök, Menschen) essen und deren Physiognomie typologisch beschrieben wird. Demgegenüber essen die Gesunden und Geistesarmen im Restaurant, Auge Gottes. Einer der Billigesser ist Buchhändler, und man kann sich denken, daß der Buchhandel nicht allzu gut wegkommt.
Thomas Bernhard hat mir noch einmal die Inhaltsübersicht für ›Die Erzählungen‹ bestätigt, ich führe sie hier nochmals an:
›Amras‹
›Das Verbrechen eines Innsbrucker Kaufmannssohns‹
›Der Zimmerer‹
›Jauregg‹
›Zwei Erzieher‹
›Die Mütze‹
›Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie?‹
›Viktor Halbnarr. Ein Wintermärchen‹
›Attaché an der französischen Botschaft‹
›An der Baumgrenze‹
›Ungenach‹
›Watten. Ein Nachlaß‹
›Midland in Stilfs‹
›Der Wetterfleck‹
›Am Ortler‹
›Gehen‹
›Ja‹

Gespräch mit Claus Peymann und Thomas Bernhard. Peymann wird ›Vor dem Ruhestand‹ am neuen Orte aufführen, und er wird dann im Frühjahr nächsten Jahres wieder eine Bernhard-Uraufführung bringen.«

[390]
     
    Ohlsdorf
    1. 10. 79
    Lieber Siegfried Unseld,
    in acht von zehn Punkten dankt der Schöpfer seinem scharfsinnigen Korrektor, die entsprechenden Absätze haben einen Haken. 1
    Ich bin in meinem Element und arbeite. Noch. Kommende Woche bin ich in Amerika. 2
    Sie haben ganz recht, das Gespräch ist zu kurz gekommen, aber das Auge war wachsam.
    In der Zukunft sind alle Möglichkeiten.
    Sehr, sehr herzlich Ihr
    Thomas B.
    1   Dem Brief liegen die Anmerkungen zu Die Billigesser (siehe Anlage zu Brief 388;) bei; Th. B. versieht zum Zeichen der Zustimmung die entsprechenden Fragen mit Haken und setzt bei der Annahme der Änderungsvorschläge die geänderte Version handschriftlich bestätigend hinzu. Bei der Anmerkung zur Seite 9, 4. Zeile von unten, fügt er »perfiden« (statt »perversen«) ein und notiert neben »das ö mit einem Kleinbuchstaben«: »muß groß bleiben!«; bei der Anmerkung zur Seite 27 a, Zeile 11, markiert er das »irgendwie« mit einer Wellenlinie, ohne weiteren Kommentar. Beide Stellen bleiben im Druck unverändert.
    2   In einer Notiz

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