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Der Briefwechsel

Der Briefwechsel

Titel: Der Briefwechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Peter-Unseld Handke
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Dir das Manuskript der Erzählung. Es handelt sich, glaube ich, um eine einfachere Lektüre als vor vier Jahren, bei »Langsame Heimkehr«. Ich bin gerade mit dem Durcharbeiten fertig geworden und will sofort zur Post. 1
    Herzlich,
    Dein Peter
    1
Der Chinese des Schmerzes hat sich in zwei Typoskripten erhalten. Eins besteht aus 47 Blatt, einzeilig und eng bis an den Seitenrand beschrieben. Die Datumsangaben am linken Blattrand dokumentieren die Niederschrift dieses Typoskripts zwischen dem 12. Oktober 1982 und dem 18. Dezember 1982. Ein zweites Typoskript, und dies sandte P. H. an S. U., ist eine überarbeitete Abschrift des ersten: 147 Seiten, zweizeilig, mit breitem Rand. Datumseintrag: »( Salzburg, 1982/83 )«. Zur Entstehung dieses Buchs siehe Katharina Pektor, Aber wie nähere ich mich L.'s Geschichte , in: Peter Handke. Freiheit des Schreibens , S. 109-132.
    [345; Anschrift: Salzburg]
    Frankfurt am Main
    14. Februar 1983
    Lieber Peter,
    bei unserem gestrigen Telefongespräch haben wir verständlicherweise nur über Deine Erzählung »Der Chinese des Schmerzes« gesprochen und nicht über die Übersetzungsfragen. Du hast mir am 20. Januar geschrieben, daß Du ab Herbst 1983 »The Last Gentleman« übersetzen möchtest. Das ist mir natürlich recht, für die » BS « warten wir gerne auf Deine Übertragung der Lyrik von Gustav Januš.
    450 Nur dies als Zwischenbericht. Herr Fellinger wird sich nach seiner Rückkehr melden. 1
    Herzliche Grüße
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
R. Fellinger besuchte zwischen dem 3. und 6. März 1983 P. H. in Salzburg zu Gesprächen über Der Chinese des Schmerzes.
    [346; Anschrift: Salzburg]
    Frankfurt am Main
    8. April 1983
    Lieber Peter,
    anliegend sende ich Dir die Kopie eines Briefes von Roger Straus vom 28. März. Ich finde seine Entscheidung sehr bedauerlich und meine, wir sollten darauf beharren, daß die vier Teile in einem Verlag erscheinen und später einmal, wie bei uns, in einer Kassette herauskommen können. Deshalb habe ich mir einen Vorschlag überlegt, den ich Dir hier in Kopie beigebe. Bist Du mit diesem Brief an Roger Straus einverstanden?
    Die Lage ist sehr kompliziert, ich weiß es. Roloff hat in der Korrespondenz mit Michael di Capua sehr ernste Töne angeschlagen, und es wird schwer sein, daß der Verlag sich noch einmal zu einer Neuüberlegung aufrafft. Aber ich möchte den Versuch machen. Bist Du also damit einverstanden?
    Bitte ruf mich oder Herrn Fellinger in dieser Sache bald einmal an.
    Herzliche Grüße und gute Wünsche –
    Dein
    [Siegfried Unseld]
     
    451 Anlagen 1
    1
Die Anlagen sind nicht ermittelt.
    [347; handschriftlich]
    [Salzburg]
    18. April 1983
    Lieber Siegfried,
    es ist doch ein wenig bedauerlich, daß meine Sachen unter einem mir unklaren und überdies gleichgültigen Zwist zwischen Farrar & Straus und Michael Roloff leiden. Daß die Übersetzung von »Über die Dörfer«, wie sie jetzt ist, schlecht sei, ist schlicht falsch; ich sehe den Einwand als Vorwand. Nicht recht ist es auch, Ralph Manheims Übertragungen gegen die Roloffs auszuspielen; der letztere hat bis jetzt die Stücke alle übersetzt, und das gut gemacht; und mit dem ersteren habe ich mich in den letzten Monaten viel auseinandergesetzt, oft Wort für Wort, was die Übersetzung der ersten drei Flügel von »Langsame Heimkehr« betrifft. Ich will sonst nichts sagen als: mit allen vier Übersetzungen bin ich nun recht zufrieden – gemeinsam ist nur beiden Überträgern ein (amerikanischer?) Hang zum Trivialisieren und Vulgarisieren, wo das Einfache als Entsprechung zu suchen wäre. Beide aber haben eine gute Annäherung geleistet.
    So lange muß ich nun schon mit diesem Problem umgehen, auch, vor allem, durch Satz-für-Satz-Lesen der amerikanischen Texte. 1 Ich bin es müde. Meinetwegen soll Roger Straus die drei Prosatexte, bis »Kindergeschichte« einschließlich, wie er es vorschlägt, im nächsten Frühjahr als ein Buch publizieren. Aber vorher sollte doch noch die neue Lektorin, namens Barbara Frank (?), die mir einen guten, infor
452 mierten Brief geschrieben hat, alle 4 Texte, da sie ja nun in New York vorliegen dürften, in einem lesen und dann ihre Meinung sagen, ob nicht doch auch das Stück zwingend zur Folge gehört (wie es uns beiden ja klar ist). Wie gesagt freilich: ich bin mit den drei Erzählungen in einem Band einverstanden; Roloff sollte freilich seinen Text nur für eine eventuelle Aufführung zunächst benutzen. Was die isolierte Publikation

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