Der Briefwechsel
nicht, ob Dir eine solche Auswahl gefällt, wie sie Martin Walser getroffen hat. Ich schicke Dir jedenfalls sein Büchlein »Wer kennt sich schon« zu, Du kommst darin häufig vor. 1
Herzliche Grüße
[Siegfried Unseld]
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Wer kennt sich schon , ausgewählt von Martin Walser. Mit Texten von Ingeborg Bachmann bis Virginia Woolf, erschien 1995 als Band 2453 der suhrkamp taschenbücher .
653 [537; handschriftlich]
[Chaville]
5. August 1995
Lieber Siegfried,
danke für Deine Bodenseekarte. 1 Da ist das Stück. Bitte, gib es niemandem weiter – ehe wir uns nicht zusammengetan haben, in Salzburg? Oder wo? Ich bin vom 6.-11. August im Hotel St. Rupert (Salzburg), und dann wieder dort vom 20.-22. (früh). Ab 22. wieder hier in Chaville.
Ein freundlicher Gruß
von Peter
Schmeckt der Wein nach dem vielen Wasser?
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Die von S. U. während seines Aufenthaltes in der Kurklinik Buchinger in Überlingen (27. Juni-3. August 1995) an P. H. adressierte Karte ist nicht ermittelt.
[538; Anschrift: Schloßhotel St. Ruppert, Salzburg; Sendung als Fax]
Frankfurt am Main
8. August 1995
Lieber Peter,
ich bin wieder im Verlag zurück. Bis heute, Dienstag, ist das Stück noch nicht eingetroffen, ich erwarte es aber täglich. Ich melde mich sogleich.
Dir einen guten Aufenthalt wünschend –
Dein
Siegfried
P. S.: Kann man Dich nach dem 11. August bis zum 21. August irgendwo erreichen? 1
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654 P. H. und S. U. trafen sich am 21. August 1995 in Salzburg. In der Chronik hielt S. U. fest: »13 Uhr, Österreichischer Hof. Kurz vor 13 Uhr kommt Herr Scharping ins Hotel. Wir begrüßen uns kurz. Handke ist sehr begierig über meinen Eindruck zum neuen Stück. Nach einer halben Stunde ist er glücklich, erleichtert, erzählt mir, daß Peymann ›begeistert‹ sei und natürlich die Aufführung sobald als möglich machen möchte. Das heißt: Herbst 1996. Wir unterhalten uns zwei Stunden. […] Das Gespräch ist locker, freundlich, freilich auch mit der Frage: Siegfried, wie gehts weiter? Mit Fellinger kann er nicht mehr arbeiten. […] Ich versprach ihm, die Situation zu regeln.«
[539; Anschrift: Chaville]
Frankfurt am Main
20. Oktober 1995
Lieber Peter,
unsere »suhrkamp taschenbuch«-Ausgabe »Chronik der laufenden Ereignisse« geht zu Ende. Wir können das in einer Neuauflage nachdrucken; es wäre aber auch eine andere Form möglich, also etwa die eines besonders schönen, gebundenen Buches. Wie denkst Du darüber?
Schöne Grüße
[Siegfried Unseld]
[540; Anschrift: Chaville]
Frankfurt am Main
14. November 1995
Lieber Peter,
der Bestand des »es«-Bandes »Phantasien der Wiederholung« geht zu Ende. Ich schätze diese Texte ja sehr, und ich würde sie gerne in neuer Form im Rahmen der »Bi
655 bliothek Suhrkamp« bringen. Bist Du damit einverstanden?
Schöne Grüße
[Siegfried Unseld]
P. S.: Darf ich in diesem Zusammenhang auch noch einmal an meinen Brief vom 20. Oktober erinnern? Ich lege eine Kopie bei.
[541; handschriftlich]
[Chaville]
16. November 1995
Lieber Siegfried,
die »Phantasien der Wiederholung« in die » BS « zu übernehmen, ist eine gute Idee. Mir kommt vor, da ist auch eher der Platz oder Raum für diese Weltblitze als in der »es«. Was die »Chronik der laufenden Ereignisse« betrifft: Warum sie nicht einfach »aus«laufen lassen – wenngleich mir dann doch wieder ein Zögern kommt, weil die Sache zugleich ein Teil von mir geworden ist. Auf keinen Fall ein »schönes Buch« – vielleicht für später, in einem Band meiner Filmdinge?
Ich will Dir danke sagen für Deine Fürsorge in Stuttgart, und auch noch für Deine und Ullas Anwesenheit hier in Chaville vor wie schon langer Zeit, im Oktober. Euer Gebilde, die zwei Urviecher, schauen mich immer wieder an und tun gut. 1
So sei gegrüßt vom Peter
Wir müssen bald bereden, wie es nun mit dem Verlag und dem Obigen 2 weitergeht. Und für wann etwa ist an ein Taschenbuch mit dem »Jahr in der Niemands …« gedacht? In 1 Jahr? usw.
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656 Sophie Semin und P. H. heirateten am 7. Oktober 1995 auf dem Standesamt von Chaville. S. U. hielt in seiner Chronik fest: »Chaville. Hôtel de Ville. ›Peter et Sophie se marieront. Déjeuner dans le Val d'Or‹ – hat Sophie geschrieben. Wir [Ulla Berkéwicz und S. U.] waren pünktlich dort, waren die ersten, Peter zehn Minuten nach der vereinbarten Zeit und dann eine kurze Zeremonie der Bürgermeisterin. Lange Unterschriften, offensichtlich ist Peter
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